Forschungsprojekt
Energie aus Wildpflanzen: Wild, bunt, stark!
Resultierend aus der politisch gewollten Förderung der erneuerbaren Energien und damit des Energiepflanzenanbaus ist seit einigen Jahren eine starke Zunahme der Biogasanlagen in Deutschland zu beobachten. Damit ist nun ein Intensivierungsschub in der Landwirtschaft verbunden, einhergehend mit der Zunahme des Flächenanteils ertragreicher Energiepflanzen, vor allem Mais, und einer Abnahme der Strukturvielfalt in der Feldflur. Darunter leiden die Wildtiere der Agrarlandschaft wie z.B. Feldhase und Rebhuhn ebenso wie zahlreiche andere Vogelarten und Insekten. Ein besonderes Problem für die Honigbiene ist der Mangel an Blütentracht im Sommer. Schließlich sind großflächige Monokulturen dem Image der Landwirtschaft in der Bevölkerung eher abträglich.
Zielsetzung
Seit 2008 entwickelt die LWG zusammen mit Projektpartnern aus ganz Deutschland (u.a. LfL und TFZ) artenreiche mehrjährige Wildpflanzenmischungen für die Biogasproduktion. Die Saatmischungen aus 15-25 Pflanzenarten werden in verschiedenen Standortvarianten erprobt, zum einen nur mit heimischen Wildpflanzenarten, zum anderen auch mit fremdländischen Arten. Diese Wildpflanzenmischungen stellen eine sinnvolle Kompromisslösung dar, die einerseits eine ökonomische Biogasproduktion ermöglicht, andererseits den Tieren der Agrarlandschaft noch attraktive Lebensräume bietet und außerdem zu einem positiven Image des Energiewirts beiträgt.
Aktuell
Merbklatt
"Hanfmix" – so wird's gemacht!
Energie gewinnen + Artenvielfalt fördern. Veitshöchheimer Hanfmix - eine artenreiche, mehrjährige Wildpflanzenmischungen für die Biogasgewinnung - ist eine aus mehreren vorausgegangenen Feldversuchen entwickelte und jetzt im Handel erhältliche Wildpflanzenmischung (WPM), die Produktivität und Biodiversität auf dem Acker vereint. Er besteht aus 30 sorgfältig ausgewählten 1-, 2- und mehrjährigen Pflanzenarten und wird seit 2020 über das KuLaP-Programm Bayern, Maßnahme B43, gefördert. Das Merkblatt gibt Tipps und Hinweise zu Kulturführung, betriebliche Planung, Flächenvorbereitung ... Mehr
Energie aus Wildpflanzen
Biogasmischung "Veitshöchheimer Hanfmix" - ein wertvoller Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität
Der Veitshöchheimer Hanfmix (NC 871) wird ab 2020 über das KuLaP-Programm B43 gefördert. Diese artenreiche mehrjährige Blühmischung zur Energiegewinnung erhöht nachhaltig die Biodiversität in den Ackerbauregionen und produziert Blüten von Ende Mai bis zur Ernte Ende Juli. Die Nachblüte beginnt ca. 3-4 Wochen nach der Ernte und liefert somit eine wichtige Nahrungsquelle für Blütenbesucher vor allem im Zeitraum August-September Mehr
Ausgewählte Publikationen
- Fachartikel "Wildpflanzenmischungen zur Biogasproduktion - Ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Landwirtschaft"
- Fachartikel "Bioenergie: Mehr Vielfalt durch Wildpflanzenmischungen"
- Fachartikel "Biogasmischung "Veitshöchheimer Hanfmix" - ein wertvoller Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität"
- Fachartikel "Bienenweiden für Stadt und Land"
- Fachartikel "Veitshöchheimer Bienenweide" auf ökologischen Vorrangflächen im Greening mit Faktor 1,5 anrechenbar!
- Fachartikel "Wildpflanzenmischungen für die Biogasanlage" - Was konventionelle Landwirte heute schon tun können, um die Biodiversität in der Agrarlandschaft zu fördern.
- Fachartikel "Energie aus Wildpflanzen - Vorteilhaft für Wildtiere im Winter?"
- Fachartikel "Mehr Vielfalt und rentable Biogasproduktion - mit den richtigen Blühmischungen ist beides möglich"
- Forschungsbericht "Energie aus Wildpflanzen - FNR Abschlussbericht Phase II"
- Fachartikel "Blütenreiche Wildpflanzenmischungen für eine natur- und umweltfreundliche Biogasproduktion"
- Fachartikel "Nachhaltige Biogaserzeugung aus Wildpflanzen"
- Fachartikel "Biogas und Ökologie – geht das?"
- Forschungsbericht "Wildbiologische Begleituntersuchungen bei artenreichen Energiepflanzen – Ansaaten mit Wildpflanzen"
- Fachartikel "Wildpflanzenmischungen ‑ Etwas für's Auge, aber auch was für's Silo?"
- Poster "Energie aus Wildpflanzen"
- Vortrag "Wildpflanzen zur Biomasseproduktion"
- Forschungsbericht "Energetische Verwertung von kräuterreichen Ansaaten in der Agrarlandschaft und im Siedlungsbereich"
- Fachartikel "Mehr Vielfalt im Energiepflanzenanbau durch Wildpflanzenmischungen"
Projektdaten
- Energie aus Wildpflanzen
- Wildbiologische Begleituntersuchungen
- Demoprojekt Energiepflanzen
- Winterbienen
Projektleitung: Martin Degenbeck (LWG, Abt. L)
Projektbearbeiter: Dr. Birgit Vollrath, Antje Werner, Dominik Kretzer, Kornelia Marzini (LWG Abt. L), Dr. Ingrid Ilies (LWG FZ BienenI), Dr. Manfred Klemisch (LWG FZ Analytik)
Projektpartner: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL); Technologie- und Förderzentzrum im Kompetenzzentrum Nachwachsende Rohstoffe (TFZ); Bundessortenamt (BSA); Landwirtschaftskammer Niedersachsen
Laufzeit: Projektphase 1: 2008 bis 2012; Projektphase 2: 3/2012 bis 2/2015
Finanzierung: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)
Projektziel: Ringversuch zur Schaffung einer Datengrundlage für Wirtschaftlichkeitsberechnungen durch Vergleichsansaaten der WPM an acht Standorten in Bayern
Projektleitung: Martin Degenbeck (LWG-ISL 2)
Projektbearbeiter: Projektphase 1 und 2: Dr. Birgit Vollrath; Projektphase 3: Kornelia Marzini, Dominik Kretzer (LWG-ISL 2), Dr. Ingrid Illies (LWG-IBI)
Projektpartner: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL); Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum Nachwachsende Rohstoffe (TFZ)
Laufzeit: Projektphase 1: 4/2011 bis 3/2014; Projektphase 2: 4/2014 bis 3/2017; Projektphase 3 (mit Schwerpunkt Kommunikation): 7/2017 bis 6/2020
Finanzierung: Bayer. Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Projektleitung: Martin Degenbeck (LWG Abt. L)
Projektbearbeiter: Heike Böhme (Tierärztliche Hochschule Hannover)
Projektpartner: Bayerischer Jagdverband (BJV)
Laufzeit: Projektphase 1: 2011 bis 2013; Projektphase 2: 10/2014 bis 6/2015
Finanzierung: Bayer. Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Projektleitung: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL-IPZ), Dorothea Hofmann
Projektbearbeiter: Martin Degenbeck, Kornelia Marzini, Dominik Kretzer (alle LWG-ISL 2)
Projektpartner: Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum Nachwachsende Rohstoffe (TFZ); Landwirtschaftliche Lehranstalten des Bezirks Oberfranken; Höhere Landbauschule Rotthalmünster
Laufzeit: Projektphase 1: 2013 bis 2016; Projektphase 2: 2017 bis 2018; Projektphase 3 (mit Schwerpunkt Biodiversität): 2019 bis 2021
Finanzierung: Bayer. Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Projektleitung: Prjektphase 1: Dr. Ingrid Illies (LWG-IBI); Projektphase 2: Martin Degenbeck (LWG- ISL 2)
Projektbearbeiter: Kornelia Marzini (LWG-ISL 2), Dr. Ina Heidinger (LWG-IBI)
Projektpartner: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL- ILT 2a, ITF 1b), Technologie- und Förderzentzrum im Kompetenzzentrum Nachwachsende Rohstoffe (TFZ);
Laufzeit: Projektphase 1: 10/2015 bis 12/2018; Projektphase 2: 1/2019 bis 04/2022
Finanzierung: Bayer. Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Förderkennzeichen: Projektphase 1: K/15/02; Projektphase 2: G2/N/18/06