FarmDroid FD20 – neuer Kollege unterstützt beim Jäten
Die effiziente Regulierung von Beikräutern stellt eine wichtige Kulturmaßnahme dar, um ein ungestörtes Wachstum der Kulturpflanzen zu gewährleisten und somit hohe Erträge zu sichern. Zunehmende Einschränkungen des Herbizideinsatzes, ein Mangel an Saisonarbeitskräften und steigende Löhne stellen viele Anbauer vor die Frage, wie in Zukunft eine effektive Beikrautregulierung im Gartenbau gestaltet werden kann. Ein Lösungsansatz ist der Einsatz von autonomer Hacktechnik. Im Rahmen des Forschungsprojektes „Innovative Methoden zur ökologischen Beikrautregulierung im Gartenbau“ testet die LWG verschiedene Hackroboter und führt Versuche in unterschiedlichen Gartenbaukulturen durch.
Der FarmDroid FD20
Um möglichst präzise und nah an den Kulturpflanzen zu hacken, markiert der Roboter die Position der Pflanzen bei der Aussaat. Möglich ist dies über den Einsatz von RTK-GPS, einer Technik zur Bestimmung von Positionskoordinaten über Satelliten. So ist der Roboter in der Lage, bereits vor Feldaufgang zu hacken. Dabei ist die Beikrautregulierung nicht nur zwischen den Reihen, sondern auch in der Reihe möglich. Der Roboter benötigt aufgrund der Markierung der Saatkornablage keine kameragestützte Pflanzenerkennung, wie sie von anderen Herstellern genutzt wird, ist aber entsprechend darauf angewiesen, jeden Schlag, den er hacken soll, auch eingesät zu haben.
Einmessen der Fläche
Bevor der Roboter auf einer Fläche zum Einsatz kommen kann, muss das entsprechende Feld eingemessen werden. Dies funktioniert, indem mit der am Roboter montierten Antenne die Eckpunkte des Feldes angefahren und als Positionsdaten gespeichert werden. Es ist zusätzlich möglich, Hindernisse oder Leerbeete, die sich innerhalb der Fläche befinden, einzuzeichnen. Innerhalb der eingemessenen Fläche wird sich der Roboter bewegen und zu den Feldgrenzen einen Sicherheitsabstand von 1,20 m halten. Für das Vorgewende werden 4,20 m vorgesehen.
Es ist alternativ möglich, das Feld mithilfe eines GPS-Messstabs einzumessen.
Die Aussaat mit dem FarmDroid FD20
Der Roboter hat Hack- und Säaggregate verbaut. Ein Wechsel zwischen den beiden Einsatzmöglichkeiten benötigt einen kurzen Umbau.
Weitere Informationen zum Projekt „Innovative Methoden zur ökologischen Beikrautregulierung im Gartenbau“ können hier abgerufen werden:
Innovative Methoden zur ökologischen Beikrautregulierung im Gartenbau
Versuchshintergrund
Da im ökologischen Anbau auf den Einsatz von Herbiziden verzichtet wird, muss neben der Maschinenhacke mit einer Vielzahl von Handhackstunden gerechnet werden. Abhängig vom Beikrautdruck können unter Umständen mehr als hundert Arbeitsstunden pro Hektar anfallen. Im Gegensatz zur Behandlung mit Pflanzenschutzmitteln gestaltet sich dies sehr kostenintensiv. Hinzu kommt die Schwierigkeit, ausreichend viele Saisonarbeitskräfte für die körperlich anstrengende und monotone Hackarbeit zu finden. Insbesondere für diese sich wiederholenden und arbeitsintensiven Tätigkeiten bietet sich die Automatisierung an. Ob die Hackroboter als Lösungsansatz gesehen werden können, um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der Beikrautregulierung im Gartenbau begegnen zu können, möchte die LWG im Forschungsprojekt „Innovative Methoden zur ökologischen Beikrautregulierung im Gartenbau“ herausfinden. Die Ergebnisse sollen abschließend in einem Leitfaden veröffentlicht werden. Auch für den konventionellen Anbau könnte der Einsatz autonomer Hacktechnik im Hinblick auf Resistenzen und Wuchsdepressionen interessant sein.