Ergebnisse aus der Praxis
Einfache, aber geniale Idee erhöht die Langlebigkeit von Bewässerungssäcken

Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim testet auf Ihrem Versuchsgelände für Obstbau und Baumschule verschiedene Baumarten auf Ihre Eignung in sommertrockenen und warmen Lagen.
In den ersten vier Standjahren werden die jungen Bäume mit Bewässerungssäcken nach Gießplan bewässert. Bei der langjährigen Nutzung von Bewässerungssäcken setzten sich oft Auslasslöcher mit Erde und Schmutz zu und lassen spürbar weniger Wasser durch. Auch Mäharbeiten um die Bewässerungssäcke gestalten sich schwierig und führen nicht selten zu Leckagen. In Trockenjahren kommen zudem noch Schäden durch Mäuse hinzu, die auf Wassersuche auch keinen Halt vor den Bewässerungssäcken machen und diese von unten annagen. Dies ist nicht nur ärgerlich, sondern auch teuer und aufwendig, da ein schneller Ersatz im Sommer notwendig ist.
Wichtig bei den Säcken ist eine starke Befestigung, meistens mit Nähten, der Trageschlaufen. Es wurde bisher bei keinem Sack die Trageschlaufe abgerissen. Auch mit zwei verbundenen Wassersäcken funktioniert der Expander. Falls kein Bock vorhanden ist, kann das Seil auch an stärkeren Ästen befestigt werden. Je nach Größe des Bocks, Qualität des Expanderseils und Wunschhöhe der Bewässerungssäcke im leeren Zustand, kann die Länge des Seils angepasst werden. Es sollte jedoch nicht zu straff beziehungsweise kurz gemacht werden, da ansonsten das Gewicht im befüllten Zustand zu stark auf den Trageschlaufen lastet. Damit die Säcke circa 30 bis 40 Zentimeter über den Boden hängen, hat sich im Versuchsbetrieb eine durchschnittliche Länge von etwa zwei Metern bewährt. Das Expanderseil kann als Rollenware gekauft und selbst zugeschnitten werden. Die Befestigungshaken ermöglichen einen leichten Auf- und Abbau ohne Knoten. Das Befestigen der Seile mit Sack und Bock sollte nur im leeren Zustand erfolgen.
Seit der Nutzung dieses Verfahrens wurden im Versuchsbetrieb keine Säcke mehr von Mäusen angefressen und die Verschmutzung der Löcher hat deutlich nachgelassen. Zudem wurden weniger Schnecken, Wespen und Ohrwürmer in den Säcken festgestellt. Die Fläche um und unterhalb der Säcke kann außerdem besser mit Freischneider oder anderem Gerät bearbeitet werden. Somit kann mit geringem Arbeitsaufwand und wenig Geld die Nutzung der Bewässerungssäcke spürbar verbessert werden.