Forschungs- und Innovationsprojekt
Entwicklung moderner Kulturmethoden für eine ressourcenschonende Produktion rückstandsfreier Jungpflanzen auf dem Niveau von Bio-Jungpflanzen für Zierpflanzen, Topfgemüsearten und Kräuter

Jungpflanzen unter LED-Belichtung

© Karl-Josef Hildenbrand

Die Qualitätsanforderungen des nationalen und des internationalen Marktes sowie der nachfolgenden Produktionseinrichtungen sind hoch. Daher ist der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und chemischen Wachstumsregulatoren zur Kontrolle des Streckungswachstums im Zierpflanzenbereich für eine Qualitätsproduktion optisch ansprechender Pflanzen in Vermehrungsbetrieben aus wirtschaftlichen Gründen weit verbreitet. Der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel und Wuchsregulatoren wäre jedoch die Grundlage für eine Produktion gemäß der EU-Bio-Verordnung.

Nach Aussage der Bioland Beratung GmbH steht im Zierpflanzenbereich keine ausreichende Menge und Sortimentsvielfalt an Bio-Jungpflanzen zur Verfügung. Dies ist ein großes Hemmnis für die Betriebe, sich Bio zertifizieren zu lassen. Bestehende Bio-Betriebe möchten von der komplizierten und arbeitsaufwendigen Ausnahmegenehmigungspraxis weg und fordern mehr Pflanzenmaterial ohne Vorbelastung durch chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und Wuchshemmstoffe. Es ist bereits bekannt, dass die Belichtung mit LEDs mit verschiedenen Spektralbereichen einen Einfluss auf das Pflanzenwachstum hat. Bisher wurden jedoch mit Hinblick auf die Belichtung keine Kulturmethoden entwickelt, die in der Praxis übernommen werden können, um Jungpflanzen in der geforderten Qualität zu erzielen.

Ziel des Projektes

Ziel ist die Entwicklung ressourcenschonender und hochmoderner Kulturmethoden unter Berücksichtigung der pflanzenphysiologischen Reaktionen. Dabei sollen Lichtrezepte für den Einsatz von LEDs entwickelt werden, mit denen kompakte, schädlingsfreie und qualitativ hochwertige Jungpflanzen produziert werden, ohne Pflanzenschutzmittel einsetzen zu müssen. So soll eine rückstandsfreie Qualität gesunder Jungpflanzen auf dem Niveau von Bio-Jungpflanzen produziert werden. Zudem soll durch die Ergebnisse eine Hilfestellung für Betriebe geboten werden, die Ihre Belichtung von Natriumdampflampen auf die energiesparenderen LEDs umstellen möchten.

Methode des Projektes

Anhand vorausgegangener Versuche und bestehender Literatur werden Lichtrezepte für die Kultivierung von verschiedenen Vermehrungskulturen erarbeitet. Diese Lichtrezepte werden anschließend in einem Mehrlagenkulturraum an der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) an verschiedenen Jungpflanzen getestet und hinsichtlich der gewünschten Parameter bewertet.

Im Anschluss an die rückstandsfreie Vermehrung soll das Wachstumsverhalten in den darauffolgenden Kulturabschnitten an zwei Standorten (LWG Veitshöchheim und Institut für Pflanzenschutz der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) Freising) bewertet werden.

Projektinformationen
Projektleitung: Eva-Maria Geiger (LWG-IEF 2)
Projektbearbeiter: Dennis Knoche (LWG-IEF 2)
Laufzeit: 01.09.2024 bis 30.11.2026
Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus
Projektpartner: Institut für Pflanzenschutz - Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) Freising
Förderkennzeichen: A/23/07