Frostschutz

Im Zuge im wärmer werdender Winter und Frühjahre erfolgt der Austrieb von Pflanzen nachweislich eher als noch vor 50 Jahren. Knospen- und Blütenorgane, aber auch junge Früchte und der Neuaustrieb (z. B. Kiwibeere) von Obstgehölzen können sehr sensibel auf Minustemperaturen von März bis zu den Eisheiligen Mitte Mai reagieren. Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) befasst sich seit 2017 intensiv mit Methoden Schäden durch Spätfröste im Obstbau zu verringern.


Maßnahmen im Überblick
Schutz vor Spätfrost

Besprühten Sprinkler am Gerüstspalier mit Eis umhüllte Pfirsichbäume

Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) hat bereits zahlreiche Geräte und Maßnahmen zur Minderung von Spätfrostschäden im Obst- und Weinbau getestet und bewertet. Die Seite soll einen Überblick über den aktuellen Stand der Maßnahmen geben. Die Finanzierung der Versuche erfolgte überwiegend durch das Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) sowie durch das Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL).  Mehr

Versuchsergebnisse aus der Praxis
Untersuchungen von Gasheizgeräten Frostbuster und Frostguard zur Spätfrostabwehr

Gerät mit Flaschenhalter in einer Aprikosenanlage

Im Rahmen des Forschungsprojektes „Sicherstellung des fränkischen Süßkirschenanbaus unter dem Einfluss des Klimawandels“ konnte ein Leihgerät für eine Saison organisiert werden. Um die Bedienung, Leistung und Wirkung des Gerätes zu testen, wurden mehrere Versuchsreihen durchgeführt. Hierbei wurde die Lautstärke des Gerätes mit Dezibel-Messgeräten ermittelt. Der Gasverbrauch während des Betriebes beobachtet und die Wärmeverteilung anhand von speziellen Lufttemperatursensoren und Wärmebildkameras analysiert.  Mehr

Versuchsergebnisse aus der Praxis
Test verschiedener Frostöfen als Schutz vor Frostereignissen

Drei Ofen ausgestattet mit Briketts und Pellets in der Halle

Das Frühjahr 2020 hat einmal wieder gezeigt, dass Fröste während der Obstblüte beziehungsweise auch schon früher zu erheblichen Schäden bis hin zum kompletten Ernteausfall führen können. Dabei spielen Art des Frostes, Entwicklungsstadium der Kultur, Ernährungszustand der Bäume, Sortenrobustheit und Höhe der Feuchttemperatur die wesentlichen Rollen. Bei Frösten unterscheidet man zwischen einem Strahlungsfrost und einem Windfrost (Advektionsfrost). Spätfröste treten vor allem dann auf, wenn sich unter Hochdruckeinfluss bei Windstille eine Inversionswetterlage entwickelt. Durch den Klimawandel steigt auch die Wahrscheinlichkeit eines milden Winters und früherem Knospenaufbruch. Dadurch ist die Zeitspanne für Frostschäden deutlich verlängert.   Mehr

Frostschutzberegnung zur Spätfrostabwehr bei Obstgehölzen
Frostschutz in Obstkulturen

Mit Eis überzogene Kiwibeeren am Spalier mit den Regner und vereistes Gras unter blauen Himmel

Nachdem Ende März schon einige kalte Nächte den Freizeitgärtner geärgert haben, rüstete sich professionelle Obstbauern gegen den Frost. Vor allem Kulturen, die jetzt in der Blüte stehen oder kurz davor sind, reagieren empfindlich auf Temperaturen im Frostbereich. Nachdem warmen Winter ist die Natur ca. 10-14 Tage früher dran als letztes Jahr, und das war auch kein spätes Blühjahr! In Unterfranken sind Aprikosen und Pfirsiche bereits Ende März mit der Blüte weitgehend durch. Kirschen und Zwetschgen sind am Aufblühen.  Mehr

Versuchsergebnisse aus der Praxis
Spätfrostempfindlichkeit von Obstkulturen im Jahr 2017

Apfelblüte mit Eiszapfen von der Beregnung

Die Blüte von Obstgehölzen hat in den letzten Jahren deutlich früher eingesetzt. Die Anzahl der Frühjahrsfröste hat sich aber nicht verringert. Somit sind Obstkulturen einer höheren Spätfrostgefahr ausgesetzt, die wie 2011 in einigen süddeutschen Anbaugebieten zu erheblichen Schäden geführt hat. Auch 2016 hat ein Spätfrost Ende April von -4 °C zu teils starken Schäden bei einigen Obstbauern in Franken geführt. Im Jahr 2017 gab es europaweit frostbedingt deutlich weniger Obst.  Mehr

Versuchsergebnisse aus der Praxis
Frostkerzen – Eine Alternative zur Spätfrostabwehr?

Blick mit Frostkerzen in die Reihe der Aprikosenbaum während der Nacht

Die Blüte von Obstgehölzen hat in den letzten Jahren deutlich früher eingesetzt. Die Anzahl der Frühjahrsfröste hat sich aber nicht verringert. Somit sind Obstkulturen einer höheren Blütenfrostgefahr ausgesetzt, die wie 2011 in vielen süddeutschen Anbaugebieten zu erheblichen Schäden geführt hat. Auch 2016 hat ein Spätfrost Ende April von -4 °C zu teils starken Schäden bei einigen Obstbauern in Franken geführt.  Mehr