Versuchsergebnisse aus der Praxis
Wuchsregulierung bei Helianthus-Hybriden 'Sunblast' und 'Sunfinity'

Wie dem Behandlungsplan zu entnehmen ist, wurden die zwei Sorten zu unterschiedlichen Terminen getopft und gestutzt. Aufgrund des stärkeren Wachstums und des früheren Topftermins wurde die Sorte 'Sunfinity Yellow Dark Center' einmal häufiger mit Dazide Enhance behandelt. Eine erste Zwischenbonitur erfolgte in Kalenderwoche 25, die Abschlussbonituren in Abhängigkeit von den Sorten in den Kalenderwochen 27 bis 29. Im Folgenden werden die Sorten daher einzeln betrachtet.

'Sunblast Yellow' zeichnete sich während der Kultur durch eine gute Pflanzengesundheit aus, die Sorte wurde nicht vom Echten Mehltau befallen. Auch während der Sommermonate im Freiland präsentierte sich diese Sorte sehr ansprechend (Abbildung 4). Erst im Verlauf des Sommers wurde an den älteren Laubblättern ein Befall mit Echtem Mehltau sichtbar.

Die Pflanzen der generativ vermehrten Sorte bauten sich nach dem Stutzen innerhalb einer Parzelle sehr inhomogen auf. Nur 50 Prozent der Pflanzen trieben gleichmäßig aus allen Nodien aus, der Pflanzenhabitus war von sehr langen Nodien geprägt.

'Sunfinity Yellow Dark Center' ist anfällig für Echten Mehltau, es wurde ab Kalenderwoche 22 ein deutlicher Befall erfasst. Da der Echte Mehltau auf den Pflanzen innerhalb einer Behandlungsvariante sehr unterschiedlich auftrat, kann keine Aussage darüber getroffen werden, wie sich die Behandlungen auf den Befall ausgewirkt haben. Auch in der Freilandsichtung breitete sich das Pilzmycel des Schaderregers ungehemmt aus und hatte Anfang September einen Großteil der Blattflächen befallen (Abbildung 7).

Im Versuch liefen zwei experimentelle Klone mit, die keine Marktreife erzielten, weshalb sie nicht weiter betrachtet werden. Es sei dennoch erwähnt, dass sich bei den beiden zweifarbigen Klonen die Zungenblüten in der Variante 2, die mit Regalis Plus und Dazide Enhance behandelt wurde, aufhellten. Der dunkle Kreis auf den Zungenblüten war nach den Anwendungen der Wuchshemmstoffe ungleichmäßiger bzw. schwächer ausgebildet oder fehlte gänzlich, was das Erscheinungsbild der Klone stark veränderte (Abbildung 8). Es kann keine eindeutige Aussage getroffen werden, welcher der beiden Wuchshemmstoffe die Entfärbung bewirkte.

Die Jungpflanzen der zwei Sorten wurden zu zwei unterschiedlichen Terminen geliefert. Daraus ergeben sich die abweichenden Topf-, Stutz- und Behandlungstermine mit Wuchshemmstoffen.

Die wüchsigere Sorte 'Sunfinity Yellow Dark Center' wurde im Rahmen der Indikationszulassung 1-mal häufiger mit Dazide Enhance behandelt. Dazide Enhance wirkt in einem Temperaturbereich von 15 bis 25 °C (Pflanzenschutz-Informationssystem). Im vorliegenden Versuch herrschten bei sommerlicher Witterung im Juni, an den Tagen der Wuchshemmstoffapplikation Tagesdurchschnittstemperaturen von 25 bis 30 °C im Gewächshaus, was sich negativ auf die Wirkung von Dazide Enhance ausgewirkt haben kann. Zudem wurden die zulässigen Aufwandmengen im vorliegenden Versuch weder bei Dazide Enhance noch bei Primo Maxx II in vollem Umfang ausgeschöpft.

Das Pflanzenwachstum variiert besonders in dem Parameter Pflanzenhöhe in den zwei Wiederholungen einer Behandlungsvariante sehr deutlich, was Unterschiede in der Wasseraufnahme der Pflanzen vermuten lässt. Daher lassen sich in diesem Versuch lediglich Tendenzen erkennen, welchen Einfluss die Behandlungsvarianten auf das Wachstum der Kultur haben.