2009/2010: Vier Bewässerungssysteme in Veitshöchheim getestet
Automatische Bewässerung von Balkonkästen und Kübeln
Automatische Bewässerung von Kübelpflanzen
Mit einer automatischen Bewässerung kann das Gießen von Pflanzen an Fenster, Balkon und auf der Terrasse vereinfacht und können auch Urlaubszeiten überbrückt werden. Neben dem Marktführer Gardena bieten weitere Hersteller Gießsysteme an – zur Montage durch den Freizeitgärtner oder zur Montage als Dienstleistungsangebot durch den Profi.
Um den Dienstleistern Entscheidungshilfen zu geben, wird auf Anregung des Versuchsbeirats und des Bundesverbands Einzelhandelsgärtner an der Bayerischen Landesanstalt in Veitshöchheim ein Vergleich von vier vollautomatischen Bewässerungssystemen durchgeführt. Nach ersten Erfahrungen 2009 liegen jetzt die detaillierten Ergebnisse von 2010 vor.
Versuchsaufbau
Es wurden Gießsysteme verwendet, die mit Batterien oder ohne Strom betrieben werden können. Das Blumat-System kommt ohne Strom aus. Für das Rain Bird-System stand kein batteriebetriebener Feuchtesensor zur Verfügung, weshalb dieses System nur mittels Zeitschaltung betrieben wurde. Jedes System wurde zweimal installiert, die Messwerte sind jeweils die Mittelwerte der beiden Wiederholungen.
Jeweils 6 Balkonkästen wurden mit den Systemen Rain Bird und Gardena Micro-Drip-System incl. Düngerbeimischgerät bewässert. Folgende Gießvarianten wurden an jeweils 5 Kübeln installiert:
- BenJaakow-Bewässerung (Fa. BenJaakow, Lengfurt-Triefenstein)
- Blumat (Fa. Weninger, Telfs, Österreich)
- Gardena Micro-Drip-System mit Düngerbeimischgerät (Fa. Gardena, Ulm)
- Gardena Micro-Drip-System
Für die Balkonkästen mit den Petunien und jeweils 3 der 5 Kübel wurde Einheitserde ED 73 + Eisen, für die restlichen 2 Kübel jeweils Einheitserde ED 73 (Erdenwerk Patzer, Jossa) verwendet. Alle nicht mit dem Gardena Düngerbeimischgerät nachgedüngten Kästen und Kübel wurden mit Osmocote Exact (15-9-11) 8-9 Monate (Fa. Scotts, Nordhorn) aufgedüngt: 50 g je Pflanze, also 250 g je Kasten. In den Kübeln für größere Pflanzen auch mehr. Pro Oleander-Stämmchen im Classico 50 zum Beispiel 300 g Osmocote.
Als Kästen verwendeten wir die weitverbreiteten Wasserspeicherkästen (mit Siebboden). Von den zur Kübelbepflanzung verwendeten Lechuza-Gefäßen (1 Cubico 40, 2 Cubico 30, 2 Classico 50) wurden jeweils Zwischenboden, Wasserstandsanzeiger und Gießschacht weggelassen, um nicht noch ein zusätzliches Gießsystem zu betreiben.
Gardena enthält im Basisgerät einen Druckminderer. Beim Blumat und der Rain Bird-Bewässerung wurden Druckminderer montiert. Bei der BJ-Bewässerung nicht, da zur Sicherheit in der Hauptzuleitung zu den Kübelpflanzen-Parzellen der Druck auf 2 bar eingestellt worden war.
Die Balkonkästen wurden in zwei Reihen an einer nach Südwesten ausgerichteten Mauer aufgehängt. Jedes Bewässerungssystem wurde zweimal installiert, jeweils mit derselben Petunien-Bepflanzung. Die Kübel standen, sortiert nach den zweimal vier Bewässerungssystemen, auf einer mit Rindenmulch abgedeckten vollsonnigen Fläche.
Alle mit Dauerdünger gedüngten Kästen und Kübel wurden nicht nachgedüngt. In die Gardena Düngerbeimischgeräte wurden ab 16. Juni 2010 wöchentlich jeweils freitags 72 bzw. 50 ml Flüssigdünger (10-4-7) gefüllt, insgesamt 17 mal bis 8. Oktober.
Es wurde der Zeitaufwand für folgende Arbeitsschritte erfasst:
- Erstmontage 2009
- Wiedermontage 2010
- Programmierung, Anfangskontrolle und –einstellungen
- Nachdüngung und extra Einstellungen, Wartung
Zeitaufwand für Pflanzenpflege und Kontrolle, der alle Systeme gleichermaßen betraf, wurde nicht extra festghehalten.
Ergebnisse
Bei der Erstmontage 2009 sammelte man, teils mit Unterstützung der Firmenvertreter, in der ersten Wiederholung Erfahrung und notierte die Montagezeiten der zweiten Wiederholung. Bei den Balkonkästen dauerte die Montage 100 Minuten (Gardena) und 170 Minuten (Rain Bird), bei den Kübeln 80 Minuten (BenJaakow) bis 175 Minuten (Rain Bird).
Die Neumontage des Gardena-Systems 2010 bei den Kübeln mit außenliegenden Zuleitungen benötigte 94 Minuten. Der Einbau der im Jahr vorher vormontierten Stränge ging 2010 deutlich schneller. Bei den Kästen in 24 bzw. 30 Minuten (Gardena, Rain Bird) und den Kübeln in 20 bis 77 Minuten (Blumat, Gardena mit innenliegenden Zuleitungen und Düngerbeimischgerät).
Zum Einstellen der Bewässerungscomputer wurde bei allen Systemen pauschal 10 min berechnet, der individuelle Zeitbedarf schwankt je nach Person, Tagesform und weiteren Umständen stark (siehe Tabelle). Nach der Montage wurde 17 Tage lang intensiv kontrolliert, nachgestellt und auch von Hand ausgegossen. Hier war der Aufwand bei Rain Bird wegen der fehlenden Feuchtesteuerung und bei Gardena wegen der Einzeltropferverstellung etwas höher.
Regelmäßig musste bei Gardena (Systeme mit Mischer) Flüssigdünger nachgefüllt werden und des Öfteren bei Rain Bird, je nach Witterung, das gesamte System abgestellt und wieder angestellt werden.
Folgender Zeitaufwand betraf alle Bewässerungssysteme gleichermaßen und wurde nicht extra festgehalten:
- Schnecken absammeln (in Tropfernähe) im Classico 50
- Schneckenkorn streuen
- Salvia farinacea ersetzen
- Durchputzen
- Oleander-Stämmchen aufbinden
- tägliche Kontrolle aller Gefäße
- neu stecken der Feuchtefühler nach Lockerung (durch Besucher)
- Computer neu einstellen, da verstellt (durch Besucher)
Nach Montage, Programmierung und Einstellphase zeigten sich alle Systeme relativ zuverlässig. Folgende Nacharbeiten waren erforderlich: Beim Gardena Düngerbeimischgerät wurde der Klarsichtdeckel von Algen gesäubert und das Gewinde gefettet. Ein BenJaakow-Tensiometer verlor dreimal Wasser und musste gefüllt werden. Ursache war ein feiner Sprung unter einer Verklebung im Glasrohr, da dieses bei der Demontage im Herbst zerbrach.
Der Wasserverbrauch wurde mit an jedem System angeschlossenen Wasseruhren (Genauigkeit bis 0,05 Liter) ermittelt. Die 6 Balkonkästen benötigten vom 11.6. bis 19.10. 0,93 m³ (Rain Bird) und 1,17 m³ (Gardena). Wobei der Wert von Gardena nur von einer Wiederholung stammt, da beim zweiten System wegen eines abgegangenen Schlauchs viel Wasser verloren gegangen war.
Drei Systeme der Kübelbewässerung lagen im Wasserverbrauch 20 % auseinander. 2,24 m³ verbrauchten die mit Gardena plus Beimischgerät und 2,70 m³ die mit BJ-Bewässerung gegossenen Kübel. Beim Blumat-System zählten die Wasseruhren nur kurz am Anfang, dann nicht mehr. Beim Tröpfeln sickerte das Wasser so langsam durch die Uhren, dass diese nicht angetrieben wurden. Für die Kostenberechnung wurde hier mangels Zahlen der Versuchsdurchschnitt angesetzt.
Da die Verbräuche sich zwischen den beiden Wiederholungen sehr stark unterschieden kann davon ausgegangen werden, dass die Einstellungen an den Tropfern und Fühlern teils zufällig zustande kamen. Die Pflanzen sind vermutlich in einem weiten Bereich tolerant, da im Pflanzenwachstum kaum Unterschiede zu sehen waren.
Bei einem Wasserpreis (Veitshöchheim) von 2,35 € je m³ (incl. Abwasser) entstanden Wasserkosten von 2,19 € bis 2,75 € bei den Balkonkästen und 5,26 € bis 6,35 € bei den Kübeln.
Das zur Dauerdüngung eingemischte Osmocote Exact 8-9 M kostete bei den 6 Kästen 11,42 € und bei den 5 Kübeln 8,76 € je System. Die Gardena Flüssigdüngung belief sich auf 16,46 € (Kästen) bzw. 11,47 € (5 Kübel, Einzelhandelspreise Raum Würzburg 2/2011).
Beim Blumat-System wird, unabhängig von der Tageszeit, jederzeit der Wasserdurchfluss in die Tropfer freigegeben, wenn das Substrat an den Fühlern trockener wird.
Beim nur in den Kästen verwendeten Rain Bird-System ohne Feuchtefühler passten nach einigem Ausprobieren 4 Gießgänge pro Tag (um 10, 13, 16 und 19 Uhr). In Wiederholung 1 jeweils zwei Minuten lang, in Wiederholung 2 drei Minuten lang wegen wüchsigerer Petunien-Sorten. Bei regnerischem Wetter mussten die Rain Bird-Systeme von Hand abgestellt werden.
Mit Feuchtefühlern montiert waren das Gardena-System und die BJ-Bewässerung. Immer wenn beim Gardena-System der Feuchtefühler trocken anzeigte, schaltete der Steuercomputer die Bewässerung für 8 Minuten ein. Diese 8 Minuten wurden immer beibehalten, aber am Feuchtefühler der gewünschte Schaltzeitpunkt mittels Drehknopf von Zeit zu Zeit verstellt.
Auch am Tensio-Feuchtefühler des BJ-Systems konnte der Schaltpunkt mittels Drehknopf verstellt werden. Er wurde aber auf dem feuchtesten Wert von 100 hPa belassen. Wenn der Fühler trocken meldete konnte viermal am Tag gegossen werden (10, 13,16 und 19 Uhr). Die Gießdauer wurde von anfangs 8 Minuten ab 5 Juli auf 10 Minuten hochgestellt.
Nicht alle Gebrauchs- und Bedienungsanleitungen waren leicht zu verstehen. Wir haben Freiwillige gebeten, den Bewässerungscomputer anhand der beigefügten Gebrauchsanleitung zu bedienen und eine Bewässerungskonfiguration einzurichten. Die einzelnen Produkte unterscheiden sich demnach deutlich in ihrer Menüführung und Übersichtlichkeit.
Bewertung nach Produkt
BenJaakow
Für den Hobbybereich werden im Einzelhandel Komplettpakete unter dem Namen BJ Heimgartenbewässerung angeboten. Für diesen Versuch wurden die Systembestandteile direkt beim Haupthändler eingekauft. Per batteriebetriebenem Steuercomputer wird ein Magnetventil (Handbetrieb möglich) immer eine bestimmte Zeit (10 min) geöffnet. Zu den eingestellten Zeiten (10, 13, 16 und 19 Uhr). Aber nur, wenn der im ersten Kübel steckende Tensio-Feuchtefühler mit Schalter trocken meldete. Am Drehknopf des Tensiofühlers konnte die gewünschte Feuchte eingestellt werden. Der feuchteste Wert 100 hPa wurde eingestellt. Pro Gefäß waren ein, zwei oder drei Plastro-Tropfer auf dem am Boden liegenden Hauptrohr montiert. Je nach geschätztem Verbrauch wurden Tropfer mit unterschiedlichem Durchlass montiert. (Grün = 8 l/h, schwarz = 4 l/h, braun = 2 l/h). Von jedem Plastro-Tropfer führte eine Zuleitung in das Gefäß mit Verteilungsschläuchchen auf die festgelegte Anzahl Tropfstellen.
Zu Versuchsbeginn 2010 waren zwei Fahrten zum Händler und Telefonate notwendig, bis die Ursachen für das nicht Funktionieren der Bewässerungen gefunden war: fehlende O-Ringe im Magnetventil und eine defekte Kabelverbindung.
Bewertung:
- Verschiedene Düsen mit unterschiedlicher Wassermenge waren gut auf die Bepflanzungen abstimmbar.
- Die einmal festgelegten Wassermengenunterschiede zwischen den Gefäßen konnten später im Wachstumsverlauf nicht mehr ohne Ummontage verändert werden.
- Anfangs waren die Schlauchenden in den Gefäßen nur Wasserauslaufstellen ohne Gegendruck, daher lief an der ersten Auslaufstelle (Tropfstelle) viel, an weiter hinten in der Reihenfolge liegenden Tropfstellen fast gar kein Wasser heraus. Mit Einsetzen von Pfeiltropfern an jeder Auslassstelle wurde eine gleichmäßige Verteilung erreicht.
- Die Verteilerschläuche sind relativ hart. Nur mit viel Kraft bzw. Wärme (Heißluftfön) sind Verbindungsstücke etc. steckbar.
Blumat
Dieses System funktioniert vollautomatisch ohne Strom. Nach einem Druckminderer mit Filter ist eine Schlauchverteilung bis in die Gefäße verlegt. Dort sitzt je Gefäß ein Feuchtefühler mit Einstellschraube. Aus dem Tonkegel des Fühlers wird bei Trockenheit Wasser in die Umgebungserde gesaugt und es entsteht ein Unterdruck. Dieser lockert den Druck, mit dem das Bewässerungsschläuchchen abgeklemmt wird und das Wasser kann fließen. Über kleine Verteilungsleitungen wird das Wasser auf die montierte Anzahl Tropfer verteilt. Für die Tropfer gibt es Halter, welche aber laut Händlerauskunft nicht verwendet werden müssen. Die Tropfer können direkt auf dem Substrat aufliegen. In den 5 Kübeln waren insgesamt 29 Tropfer installiert.
Bewertung
- Kein Computer
- Preiswert
- Je Gefäß ist ein Fühler vorhanden, deshalb ist jedes Gefäß individuell einstellbar
- Wegen des langsamen Wasserflusses lässt sich eventuell die heimische Wasseruhr überlisten
- Zur Einstellung der Fühler ist Fingerspitzengefühl erforderlich
- Auf festen Sitz der Tonkegel im Substrat ist zu achten
Gardena
Bei diesem System erfolgt die Bewässerungssteuerung mittels Bewässerungscomputer (Solaraufladung der Akkus), Basisgerät und Bodenfeuchtesensor. Düngung und Wasserverteilung erfolgt über Komponenten des Micro-Drip-Systems. Das Wasser wird mittels Verteilerschläuchen und T-Stücken in die einzelnen Gefäße geleitet und dort auf die festgelegte Anzahl Tropfer verteilt. Die Tropfer sind stufenlos durch Verdrehen von 1 bis 8 l/h einstellbar. In den 6 Balkonkästen wurden 6 mal 5 Tropfer, in die Kübel je nach Größe 2 bis 6 Tropfer montiert. Das Gefäß mit den Oleander-Stämmchen wurde mittels zweikreisig verlegtem Tropfschlauch mit 6 Tropfstellen à 1,5 l/h bewässert.
Gegossen wurde immer (Tag und Nacht), wenn der batteriebetriebene Feuchtefühler, der im ersten Kasten bzw. Kübel steckte, trocken meldete. Die gewünschte Feuchte ist am Drehknopf stufenlos einstellbar. Die Gardena-Systeme wurden teils mit dem Düngerbeimischgerät installiert. Hier wird die berechnete Menge des speziellen Flüssigdüngers in das möglichst waagrecht am Boden aufliegende Gerät gegeben. Dazu wird der Klarsichtdeckel abgeschraubt und das darin befindliche Wasser abgelassen bzw. ausgekippt. Die eingegossene Düngermenge wird dann bei den folgenden Gießvorgängen automatisch dem Wasser beigemischt. Die Angaben zur Mengenberechnung in der Gebrauchsanleitung an der Düngerflasche waren missverständlich und ergaben bei Berechnungen von Testpersonen meist zu niedrige Mengen.
Bewertung:
- Jede Tropfstelle ist individuell einstellbar.
- Die Zuleitungen zu den Lechuza-Gefäßen wurden teils unsichtbar im Gefäßinneren verlegt. Durch den Boden direkt ins Substrat (Classico) oder im seitlichen Hohlraum des Einsatzes (Cubico).
- Es gibt ein preiswertes, funktionierendes Gerät zur Flüssigdüngerbeimischung.
- Die Schlauchzuführungen ins Innere der Gefäße knickten teils ab, was den Wasserfluss behinderte.
- Zum Verstellen der Tropfer muss mit beiden Händen zugefasst werden. Bei späterer Verstellung muss eine relativ große Lücke in dem eventuell schon zugewachsenen Pflanzenbestand geschaffen werden. Die Skala von 1 bis 8 ist am Tropfer im Bestand schlecht ablesbar.
- Die Angaben zur Mengenberechnung für das Düngerbeimischgerät sind missverständlich.
Rain Bird
Ein batteriebetriebener Computer gibt den Wasserdurchfluss über ein Magnetventil frei. Die Wassermenge kann manuell durch Verdrehen eines Handrades verstellt werden. In den Balkonkästen sind je 5 Tropfer (je 4 l/h) pro Meter direkt am Hauptverteilerrohr montiert. Von jedem Tropfer führt ein Verteilerschlauch mit Halter in den Kasten. Bei den Pflanzgefäßen saßen die Tropfer jeweils am Ende der Verteilerschläuche an den definierten Tropfstellen im Gefäß. In jedem Gefäß wurde jeweils zusätzlich ein Sprüher mit extra Zuleitung in Gefäßmitte gesteckt.
Da kein Feuchtefühler für Batteriebetrieb erhältlich war, wurden die Gefäße 2010 nicht mehr mit Rain Bird bewässert, nur noch die Balkonkästen. Diese wurden immer viermal am Tag je 2 bzw. 3 Minuten gegossen. Bei kühler, regnerischer Witterung war das zu viel und es wurde teils mehrere Tage lang das gesamte System ausgeschaltet, bis das Substrat wieder trocken war. Bei einem Balkonkasten mit schwachwüchsigeren Petunien und weniger Wasserbedarf wurde durch Überbrücken zweier Tropfstellen mit einem Schlauch die Anzahl der Tropfstellen von 5 auf 3 verringert.
Bewertung:
- Einmal festgelegte Wassermengen je Gefäß können später nur durch Ummontage verändert werden.
- Die Sprüher waren unnötig, da sie das Laub befeuchteten und, da nur knapp über dem Substrat und unter dem Pflanzenbestand, nicht gleichmäßig rundum sprühten.
- Die Feuchtigkeit des Substrats musste laufend beobachtet werden und bei zu viel Nässe, spätestens beim Überlaufen der Wasserspeicher, der Zuleitungshahn von Hand zugedreht und rechtzeitig wieder aufgedreht werden.
Fazit
In einem Versuch mit vier automatischen Bewässerungssystemen konnten Balkonkästen und Pflanzkübel zuverlässig dauerhaft von Ende Mai bis Oktober bewässert werden.
Die ohne Steuercomputer auskommende Blumat-Bewässerung war sehr preiswert Die Steuerelemente je Gefäß waren hier einfach einzustellen und dem Verbrauch der Pflanzen anzupassen. Die anderen drei getesteten Systeme kosteten deutlich mehr, das BenJaakow-System wegen des teueren Tensiofühlers am meisten.
Beim BenJaakow-System und bei Rain Bird lieferten die Tropfer eine festgelegte Wassermenge. Hier mussten bei der Installation entsprechend dem zu erwartenden Wasserverbrauch der Gefäße die entsprechenden Tropfer ausgewählt werden. Auf unterschiedliches Pflanzenwachstum, also auch geändertem Wasserverbrauch im Jahresverlauf, konnte nur durch Ummontagen reagiert werden. Die Gardena-Tropfer konnten einzeln stufenlos von 1 bis 8 l Wasser/Stunde verstellt werden. Wurden die Tropfer überwachsen, wurde dies zunehmend schwieriger.
Die Anschaffungskosten für die Bewässerungssysteme sind (bis auf Blumat) recht hoch, verteilen sich aber auf die Nutzungsjahre. Vom jährlich wiederkehrenden Aufwand waren die Pflanzenkosten am höchsten, gefolgt von den Kosten für Substrat und Düngung. Flüssigdüngung kostete etwas mehr als die Depotdüngung (bei 5 Kübeln 11,47 € gegenüber 8,76 €). Noch weniger kostete im Versuch das Wasser, allerdings mit den günstigen Veitshöchheimer Wasserpreisen gerechnet. Beim Blumat mit dem geringen Wasserdurchfluss zählten die Wasseruhren nichts. Die restlichen drei Systeme unterschieden sich im Verbrauch kaum. Die jährlich zu erneuernden Batterien kosteten 3 bis 4 €, bei BenJaakow 8 €.
Eine Depotdüngung mit 25 g Osmocote je Pflanze (bei großen Pflanzen mehr) war für die ganze Saison ausreichend. Auch mit Flüssigdüngung von Gardena konnten die Pflanzen zuverlässig ernährt werden, die Berechnungsangaben waren aber missverständlich.