Kompetenzzentrum Ökogartenbau
Internationaler Tag der Möhre am 04.04.: Möhren als vielseitiges und gesundes Superfood im Fokus
Seit 2003 wird der internationale Tag der Möhre in mehreren Ländern gefeiert, um das Bewusstsein der Möhre in unserer Ernährung zu stärken. Die Möhre überzeugt nicht nur als Rohkost, sondern auch gekocht, gegrillt und gebraten durch ihre ernährungsphysiologisch wertvollen Inhaltsstoffe und die nahezu ganzjährige Verfügbarkeit als regionales Superfood. Besonders zu Ostern ist der Möhrenkuchen ein beliebter Klassiker.
Das Kompetenzzentrum Ökogartenbau hat in einem On Farm Versuch im Jahr 2022 dem Anbau der Möhre einen besonderen Platz gewidmet und die Anbau- und Geschmacksvielfalt betrachtet. Wir möchten Sie dazu einladen, einen Blick in die Versuchsergebnisse zum Frühanbau der absatzstärksten Kultur im Ökogemüsebau zu werfen und zum bewussten Genuss des gesunden Snacks animieren.
Daten & Fakten
Im Jahr 2022 wurden in Deutschland auf einer Fläche von rund 13.600 Hektar insgesamt etwa 780.490 Tonnen Möhren geerntet. Knapp 140.225 Tonnen stammten dabei aus ökologischem Landbau, angebaut auf einer Fläche von rund 3.000 Hektar. 2022 wuchsen auf 17 % der deutschen Bioflächen Möhrentypen. Pro Kopf und Jahr werden 11,5 kg der gesunden Rüben gegessen.
Diversität – vom Acker bis zum Teller
Im Lebensmitteleinzelhandel sind lange, gerade und orange Möhren am häufigsten zu finden. Allerdings gibt es mittlerweile immer mehr Formen auf dem Markt, die die Gemüseauslage bereichern. Es gibt kleine und große Typen, runde und konische Varianten und eine Vielfalt von Farben, von weiß und gelb bis hin zu dunkelvioletten Tönen. Abwechslung auf dem Teller ist hier vorprogrammiert.
Vielfalt in Sortengruppen
In Anbau und Vermarktung werden die Sorten in fünf Gruppen eingeteilt. Snackmöhren werden sehr kurz in Dichtsaat angebaut, aus denen sich schlanke, süßschmeckende Snacks ernten lassen. Saftmöhren werden für die industrielle Verarbeitung kultiviert. Bundmöhren sind meist in den Sommermonaten erhältlich und bezeichnet die frisch und jung geernteten Möhren mit Blattgrün, welche bis maximal 100 Tage auf dem Feld stehen. Waschmöhren werden etwa 110 Tage nach Saat ab Juli geerntet, direkt vom Laub befreit und gewaschen und wandern direkt in den Handel. Als Lagermöhren bezeichnet man die langstehenden Rüben mit Ernte im Spätherbst. Diese werden laubfrei und ungewaschen eingelagert und nach Bedarf gewaschen an den Handel geliefert. So können nahezu ganzjährig Möhren aus deutschem Anbau stammen.
Anbau- und Sensorikversuch zur ökologisch erzeugten Waschmöhre
Im durchgeführten Praxisversuch wurden auf den Flächen eines Biobetriebs in Eltmann (Landkreis Haßberge) 16 Sorten aus dem Segment der frühen Waschmöhre ausgesät. Hierbei erfolgten nützliche Erkenntnisgewinne zum Anbau- und Ertragsverhalten der verfügbaren Sorten. In zwei sensorischen Testverfahren wurde die Akzeptanz der Verbraucherinnen und Verbrauchern ermittelt. Mehrere Geschmacksparameter wurden betrachtet, von süß bis bitter und modrig bis chemisch. Ein Beliebtheitsranking ergab, dass Konsumentinnen und Konsumenten die Süße der Möhren als am wichtigsten betrachten.
'Napoli' und 'Bolero' – bekannte Sorten hoch im Kurs
Viele der im Versuch genutzten Sorten sind auch in kleineren Abpackungen im örtlichen Gartenfachhandel erhältlich. Erfahrene Freizeitgärtnerinnen und -gärtner kennen mit Sicherheit die geschmacklich am besten bewerteten Sorten 'Bolero' und 'Napoli', die auch im Erwerbsanbau eine wichtige Rolle spielen.
Detaillierte Versuchsergebnisse können hier abgerufen werden:
Ergebnisse des angelegten On Farm-Versuchs zur frühen Waschmöhre