Kompetenzzentrum Ökogartenbau
Ergebnisse des angelegten On Farm-Versuchs zur frühen Waschmöhre
In Zusammenarbeit mit einem Praxisbetrieb in Eltmann (Landkreis Haßberge) hat das Kompetenzzentrum Ökogartenbau im Fachbereich des Ökogemüsebaus einen On Farm Versuch angelegt und ausgewertet. Der Sortenvergleich mit 16 Sorten befasste sich mit der frühen Waschmöhre des Typs Nantaise im Wachstumsbereich von 100 bis 110 Tagen.
Im Laufe der 16 Kulturwochen wurden regelmäßig Bonituren auf den Flächen durchgeführt, beginnend mit der Ermittlung der Feldaufgangsdaten. Durch Bestandsmessungen zum Bedeckungsgrad, der Unkrautunterdrückung, der Laublänge und der Grünfärbung des Laubs konnten Anbauende erste Hinweise zum Anbauverhalten der Sorten erhalten.
Der vierfach wiederholte Versuch in Streifenanlage wurde am 28.03.2022 ausgesät und am 19. und 20. Juli 2022 in seinen 64 Parzellen per Hand geerntet. Dem folgten die Erfassung des Ertrags und nachgelagerte Bonituren der äußeren und inneren Qualitätsmerkmale. Allem voran spielte hier die Neigung zur Grünköpfigkeit eine Rolle. Beim Einfluss von Licht bilden sich am oberen Bereich der Möhre grüne Farbpigmente als Sonnenschutz. Die Rübe erscheint dann nicht mehr rotorange und kann einen bitteren Geschmack erhalten. Dies kann bedingt sein durch die Sorte oder die Anbauform.
Dass Möhrensorten unterschiedlich schmecken können, zeigten die drei sensorischen Tests. Bei zwei Konsumentenverkostungen konnte zu beiden Terminen in Scheiben geschnittene Möhren von ungeschulten Verkostenden bewertet werden. 'Bolero F1' konnte hier in beiden Wiederholungen die besten Werte erzielen.
Bei der Verkostung von geraspelten Möhren durch geschulte Verkostende im Sensorikzentrum der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) Veitshöchheim, welche mehrere Geschmacksparameter wie beispielsweise süß, bitter, würzig auf einer Skala einordneten, konnte die Sorte 'Napoli F1' die besten Akzeptanzwerte erreichen. Generell war ersichtlich, dass die gesamte Akzeptanz der jeweiligen Sorte stark vom Faktor Süße abhängig war, der ebenfalls bewertet wurde. Süßer eingestufte Sorten erreichten jeweils auch die besten Akzeptanzwerte. Sorten mit den höchsten Ertragszahlen schnitten bei den Geschmackseinordnungen schlechter ab.
Die detaillierten Ergebnisse inkl. Tabellen und Bilder können dem beigefügten Versuchsbericht entnommen werden.