Sortenempfehlung
Sauerkirsche

Auch wenn die Bedeutung der Sauerkirsche in den letzten Jahren zurückgegangen ist, stellt sie für Franken nach wie vor eine wichtige Kultur dar. Die Abteilung Gartenbau baut seit Jahren unterschiedliche Sorten an und testet sie auf ihre Eignung für den Anbau unter regionalen Bedingungen. Dabei werden auch unterschiedliche Unterlagen eingesetzt und bewertet.

• 'Achat' (S) (Versuchssorte)
  • Reifezeit: 6. bis 7. Kirschwoche
  • Bemerkungen: reift kurz vor 'Regina'. Großfruchtig, süßlich (weniger säure als andere Sorten); für Direktabsatz, Frischverzehr und Konservenindustrie. Robuste, wüchsige Sorte; auch Piku 1, Maxma 14, GiSelA 5 (auf guten Böden; für Handernte) möglich
• 'Morellenfeuer' (Nebensorte)
  • Reifezeit: 7. Kirschwoche
  • Bemerkungen: Ertrag mittel-hoch, regelmäßig, jedoch sehr moniliaanfällig. Sorte vielseitig verwendbar, auch für Frischmarkt geeignet.
• 'Morina' (S) (Nebensorte)
  • Reifezeit: 7. bis 8. Kirschwoche
  • Bemerkungen: Robuste Sorte bezüglich Monilia, Sprühflecken und Verkahlen. Löst trocken vom Stiel. Sorte für verschiedene Verarbeitungsmöglichkeiten und Direktabsatz. Nur teilweise selbstfruchtbar. Befruchter: 'Ungarische Traubige' oder Süßkirschen ('Regina', 'Schneiders') einbauen! Der insgesamt mittlere Ertrag kann durch Verwendung ertragssteigernder Unterlagen (auf guten Böden: Piku 1, GiSelA 5; auf schwächeren Böden Maxma 14) erhöht werden.
• 'Ungarische Traubige' (Nebensorte)
  • Reifezeit: 8. Kirschwoche
  • Bemerkungen: Durch sehr hohe Zuckerwerte und Säurewerte universell einsetzbare Sorte – jedoch nur Bestträgerselektionen verwenden; z. B. Selektion Kindelbrück. Wuchsstarke Sorte für gute, warme Lagen, kaum verkahlend, weniger anfällig für Monilia. Befruchtersorten wie 'Schattenmorelle', 'Morellenfeuer' erhöhen ebenso den Ertrag wie die Verwendung schwächerer Unterlagen als Prunus avium oder Prunus mahaleb. Löst trocken vom Stiel. Maschinelle Ernte möglich. Reife nach 'Regina'.
• 'Gerema' (S) (Nebensorte)
  • Reifezeit: 8. bis 9. Kirschwoche
  • Bemerkungen: Kompakter Wuchs; erfordert bessere Böden. Maschinelle Ernte möglich. Anfällig für Monilia, Sprühflecken. Baum verkahlt kaum; er bildet genügend Buketttriebe. Ertrag früh, hoch, regelmäßig. Frucht, jedoch kleiner als 'Schattenmorelle'; vielseitig verwertbar.
• 'Safir' (S) (Nebensorte)
  • Reifezeit: 8. Kirschwoche
  • Bemerkungen: Im Vergleich zu 'Schattenmorelle' weniger verkahlend, geringer anfällig für Monilia und größere Frucht. Erträge hoch (etwas schwächer als 'Schattenmorelle'), günstig in Kombination mit 'Schattenmorelle' als Befruchter. Reife nach 'Regina'.
• 'Vowi' (S) (Nebensorte)
  • Reifezeit: 8. bis 9. Kirschwoche
  • Bemerkungen: Sorte ähnlich der 'Schattenmorelle', jedoch etwas robuster hinsichtlich Monilia und Verkahlung
• 'Schattenmorelle' (Hauptsorte)
  • Reifezeit: 8. bis 9. Kirschwoche
  • Bemerkungen: Sehr ertragreiche Standardsorte für die Verarbeitung, da hohe Säuregehalte. Jedoch sehr anfällig für Trieb-Monilia. Fruchtet nur am einjährigen Holz. Starke Verkahlung. Dies erfordert jährlichen und intensiven Schnitt. Typen wie 'Scharö' oder 'Boscha' sinnvoll

'Achat' (S)

'Morina' (S)

'Ungarische Traubige'

'Safir'

• Prunus avium F 12/1 oder 'Alkavo'
  • Wuchsstarke Unterlagen für alle Böden
• Prunus mahaleb
  • Wuchsstarke Unterlagen für leichte Böden, Trockengebiete
• Im Versuch
  • Maxma 14, Piku 1, GiSelA 6, GiSelA 5: nur für wüchsige Sorten auf besten Böden und intensive Kulturweise. Sie fruchten stärker als Prunus avium oder Prunus mahaleb und erweisen sich vorteilhaft. Nicht zu empfehlen: Wurzelechte Bäume, da starke Ausläuferbildung.
• Pflanzabstände
  • 4 bis 4,5 m x 3 m (Spindelerziehung); für stark wachsende Unterlagen eher 5 m x 3,5 m