Forschungsprojekt 2009 - 2017
Verbesserung und Standortsicherung der Meerrettichproduktion in Bayern

Meerrettich - Ernte Stangenware gebündelt auf Palette

Meerrettich wird vegetativ vermehrt. Da es jedoch keine Mutterpflanzenquartiere gibt, sondern jeder Landwirt Fechser aus der laufenden Ernte entnimmt, reichern sich latent vorhandene Schadorganismen im Laufe der Zeit immer weiter an.

Insbesondere Virosen, aber auch andere ertragsmindernde Krankheiten führen seit Jahren zu einer stetigen Ertragsdepression. Diese Problematik hat die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) zusammen mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Fürth in einem Forschungsprojekt untersucht.

Ziel

  • Etablierung ertragreicher, ertragssicherer und qualitativ hochwertiger Sorten und Herkünfte
  • Stabilisierung der Bestandsgesundheit im bayerischen Meerrettichanbau
  • Sorten- und Herkunftsselektion (Qualität, Gesundheit, Anbaueignung)
  • Testung der Inhaltsstoffe
  • Erhaltungsvermehrung der Selektionen
  • Vermehrung genetisch eindeutig identifizierter Hochleistungsklone
  • Pflanzenschutzversuche (Strategie zur Vektorbekämpfung)

Methode

Eine Ursache für die massive Zunahme des Virusbefalls der Meerrettichkultur in der Region ist die starke Verbreitung der Vektoren, insbesondere des Erdflohs. Gegen diesen Schädling gibt es derzeit im Meerrettich keine ausreichend wirksame Bekämpfungsmöglichkeit.

In Deutschland gibt es keine Züchtungsarbeit an Meerrettich. In den Betrieben findet nur eine vegetative Vermehrung von regionalen Herkünften statt. Diese sind nicht selektiert, in ihren Eigenschaften nicht definiert und seit Jahrzehnten unverändert. Daher können derzeit keine Sortenempfehlungen gegeben werden.

In anderen Regionen der Welt findet Züchtungs- und Selektionsarbeit in Richtung höherer Erträge und verbesserter Zusammensetzung der Inhaltsstoffe statt. Der regionale Meerrettichanbau droht den Anschluss an die Entwicklung in anderen Anbaugebieten zu verlieren.
Der Meerrettichanbau in Bayern ist kleinstrukturiert und deshalb nicht in der Lage, den für eine Fortentwicklung des Anbaus notwendigen Aufwand aus eigener Kraft zu tragen.

Meerrettich

Meerrettich - Blattvarianten

Ergebnisse

Projektdaten
Projektleitung: Josef Hofbauer (AELF Fürth); Gerd Sander (LWG)
Projektbearbeitung: Carola Nitsch (AELF Fürth)
Laufzeit: 2009 bis 2017 davon Verlängerungszeitraum 01.01.2015 bis 31.12.2017
Fördernde Stelle: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Förderkennzeichen: A/09/07