Gemüsebauversuche - KIP

Im Gemüsebauversuchsbetrieb der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Bamberg werden im Gewächshaus Versuche zur kontrolliert integrierten Produktion (KIP) von Gemüse durchgeführt. Weiterhin werden Jahr für Jahr durch die Bayerischen Gartenbauzentren im Auftrag der LWG umfangreiche Anbauversuche in Praxisbetrieben angelegt.

Versuche im Jahr 2025

Außenversuche

Eine Wassermelone mit Blüte auf dem Feld
Wassermelone im Freiland - Schauversuch
In einem konventionell wirtschaftenden Gemüsebaubetrieb in Oberbayern wurden 2025 acht Sorten Wassermelonen im Freiland angebaut. Der Schauversuch wurde ohne Wiederholung angelegt. Die marktfähigen Gesamterträge je Sorte beliefen sich zwischen 139 dt/ha (ˈAyamiˈ F1) und 504 dt/ha (ˈPekinˈ F1). Es wurden zwischen 1,13 (ˈPVO 1734ˈ F1) und 1,99 marktfähige Früchte je m² (ˈPepitaˈ F1) geerntet. Die Durchschnittsgewichte je Frucht lagen zwischen 0,97 kg (ˈAyamiˈ F1) und 2,56 kg (ˈPekinˈ F1).

Versuchsbericht Schauversuch Wassermelonen 2025 pdf 442 KB

Petersilie lässt sich auf dem Feld von der Spätsonne bescheinen.
Petersiliensorten (gepflanzt) 'Felicia' und 'Laura' sind widerstandsfähiger gegen Septoria-Blattflecken
In einem Schnittkräuterbetrieb im Nürnberger Knoblauchsland wurde 2025 ein aktuelles Sortiment Petersilie miteinander verglichen. Es wurden zwei Schnitte durchgeführt. Die Sorte 'Laura' und 'Topit' erzielen knapp 2,9 kg/m² marktfähige Blattware. Die kleinblättigeren Sorten 'Laura' und 'Felicia' sind widerstandsfähiger gegen Septoria-Blattflecken. In der Vermarktung werden von einem Teil der Abnehmer die großblättrigen Sorten des Typs Gigante d‘Italia allerdings bevorzugt.

Versuchsbericht Petersilie gepflanzt 2025 pdf 511 KB

Säscheibe der Sämaschine mit Petersiliensamen
Petersiliensorten (Direktsaat) 'Laura' und 'Felicia' sind widerstandsfähiger gegen bakteriell verursachte Blattflecken
In einem Schnittkräuterbetrieb im Nürnberger Knoblauchsland wurde 2025 ein Tastversuch mit sechs Sorte Petersilie direkt gesät und zweimal beerntet. Die Sorte 'Felicia' vom Typ Amsterdamer Schnitt zeigt eine gute Widerstandskraft gegen bakteriell verursachte Blattflecken. 'Laura' ist ebenfalls widerstandsfähig, zeigt aber bei Hitze weiße trockene Blattspitzen, die von den Abnehmern nicht gerne gesehen werden. Den höchsten Ertrag liefert 'Laica' . Alle Sorten dieses Typs sind anfälliger für bakteriell verursachte Blattflecken.

Versuchsbericht Petersilie Direktsaat 2025 pdf 728 KB

Versuche im hydroponischen Anbau

Ingwer im Deep-Water-Kulturverfahren in Erntekisten
Optimierung des Anbaues von Ingwer im hydroponischen Anbau
Im Versuchsbetrieb der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Bamberg fand ein Versuch zur Optimierung des hydroponischen Anbaus von Ingwer im Gewächshaus statt. Die geprüften Substrate Kokos, ein Holzfaser-Perlit-Gemisch und ein inertes Substrat aus regional gewonnenem Blähton eignen sich für einen hydroponischen Anbau von Ingwer. Die Erträge schwankten in Abhängigkeit von Sorte und Substrat zwischen 6,0 und 9,2 kg/m2.

Versuchsbericht Ingwer in Deep-Water-Culture 2025 pdf 1,4 MB

Versuche im Jahr 2024

Außenversuche

Erntereife Bundzwiebeln auf dem Feld
Alle geprüften Bundzwiebelsorten eignen sich für den Anbau
Bundzwiebeln (Allium fistulosum) angebaut. Alle acht Sorten im Test sind für den Anbau geeignet. Wichtig für den wirtschaftlichen Erfolg dieser Kultur sind optimierte Abläufe bei der Aussaat, dem Unkraut- und Pflanzenschutzmanagement und dem Bündeln und Aufbereiten für die Vermarktung. 'Estafette F1' und 'TI082 F1' erreichen bei beiden Bündelterminen über 100 Bund pro Akh, die Sorten 'Choho', 'Kishi F1' und 'MKS N 11 F1' bei einem der beiden Termine. 'Kaigaro', 'Performer' und 'Ramos F1' liegen bei beiden Terminen knapp unter 100 Bund pro Akh.

Versuchsbericht Bundzwiebeln Sorten 2024 pdf 922 KB

Transport maschinell geernteter Kohlköpfe nach dem Schnitt in den Bunker.
Schauversuch Industrie-Weißkohlsorten
In einem Schauversuch wurden acht Weißkohl-Sorten am AELF Abensberg-Landshut auf ihre Eignung für den niederbayrischen Industrieanbau geprüft. Ergiebige Niederschläge und sommerliche Temperaturen prägten den gesamten Versuchszeitraum 2024. Intensives vegetatives Wachstum bei zum Teil lückigen Versuchsbeständen führte bei einigen Sorten zu Überreife mit einem erhöhten Anteil an Kopffäulnis vor Beginn des eigentlichen Erntefensters. Sortenübergreifend waren Beeinträchtigungen durch das Auftreten verschiedener bakterieller Erreger zu beobachten.

Versuchsbericht Sortenversuch Industrie-Weißkraut 2024 pdf 298 KB

AZ13012025-LWG-VeBe-Vogl-Zwiebeln-Sortenversuch-2024
Sortenversuch Speisezwiebeln in Niederbayern: mittlere und späte Reifegruppe
Im Exaktversuch Speisezwiebel wurden insgesamt 15 Sorten getestet. Ein gleichmäßiger Aufgang und regelmäßige Niederschläge sorgten für eine gute Pflanzenentwicklung und Ertragsbildung. Der Abreifebeginn wurde in den ersten Augusttagen festgestellt. Die Erträge lagen zwischen 442 dt/ha und 747 dt/ha in der mittleren sowie zwischen 496 dt/ha und 826 dt/ha in der späten Reifegruppe. Qualitativ konnten 'Tamara' (Bj), 'Bruce' (Ta) und 'SV 3557 ND' (Se), sowie 'Rockito' (Se) und 'Nico/37-132' (Hz) mit einem Gesamtwert von 7 überzeugen. Auffallend positiv bei diesen Sorten waren eine gute Druckfestigkeit, die noch niedrige Wurzelaktivität und folglich gute Schalenhaftung.

Versuchsbericht Sortenversuch Speisezwiebeln 2024 pdf 1,3 MB

Vier geerntete Zwiebeln mit Fusariumschäden liegen auf der Erde.
Sortenversuch Speisezwiebeln Fusarium oxysporum f. sp. cepae
Auf einem mit Fusarium oxysporum f. sp. cepae befallenen Feldstück erfolgte 2024 Speisezwiebel-Anbau, um die Anfälligkeit von Sommerzwiebeln zu testen.
Die Sorten der mittleren Reifegruppe ˈFundadorˈ (GV) und ˈPrezoˈ (Syn) sowie die frühe Nummernsorte ˈ37-293ˈ (Hz) zeigten sich als sehr widerstandsfähig. Die ebenfalls frühe Sorte ˈSuperonˈ (Ta) war ähnlich gut, jedoch mit einer wesentlich geringeren Bestandesdichte als die restlichen Sorten im Test.

Versuchsbericht Fusariumversuch Speisezwiebeln 2024 pdf 192 KB

Die mobile Sortiereinrichtung in Aktion.
Exaktversuch Einlegegurken – Erträge und Qualitätseigenschaften
Im Exaktversuch 2024 wurden sieben gestachelte Einlegegurkensorten auf ihre Ertragsleistung, der Toleranz gegenüber dem Falschen Mehltau und die Qualität der Früchte auf einem Praxisbetrieb in Niederbayern untersucht. Weitere acht Schausorten wurden als Vorprüfung für den Exaktversuch 2025 beerntet. Insgesamt konnten 22 Pflücken mit einem Durchschnittsertrag von 1764 dt/ha realisiert werden. Aufgrund hoher Durchschnittstemperaturen und regelmäßiger Niederschläge lag dieser Wert deutlich über den Erträgen des Vorjahres. Testparzellen mit Pflanzenschutzverringerungen ergaben Ertragseinbußen von 15-25 %, im Vergleich zu herkömmlich behandelten Parzellen.

Versuchsbericht Exaktversuch Einlegegurken 2024 pdf 708 KB

Das Versuchsfeld mit Mini-Romana-Salaten im Juli 2024
Schauversuche Mini-Romana und Eissalat, Sommersatz
Freilandsalate spielen im niederbayerischen Anbau noch immer eine bedeutende Rolle. Welche Sorten in Punkto Anbausicherheit und Qualitätsanforderung geeignet sind, untersucht das AELF Abensberg-Landshut seit vielen Jahren auf Praxisflächen. Insgesamt zwölf Sorten Eissalat und elf Sorten Mini-Romana wurden im Juli geerntet, gewogen und die Innenqualität untersucht. Das Hauptaugenmerk galt der Resistenz gegenüber Falschem Mehltau und der Blattlaus, sowie einer guten Kopffüllung, Schnelligkeit im Wuchs und gleichmäßigen Beständen auf dem Feld.

Versuchsbericht Sortenversuch Mini-Romana und Eissalat (Sommersatz) 2024 pdf 317 KB

Das Möhrenversuchsfeld in Eichenried im Oktober 2024 bei der Versuchsernte.
Wasch- und Lagermöhren Schauversuch
Um hohe Ernteausbeuten und geringe Lagerverluste bei Wasch- und Lagermöhren zu sichern, ist die Sortenwahl entscheidend. Das AELF Abensberg-Landshut untersucht daher auf einer Praxisfläche in Oberbayern welche Sorten im mehrjährigen Vergleich den Anforderungen der Anbauer und Abnehmer genügen. Dazu wurden 2024 aus den 10 Sorten im Schauversuch repräsentative Stichproben entnommen und die Laubgesundheit, Ertragsleistung, Gleichmäßigkeit und Laubgesundheit bewertet. Sorten die mehrjährig gut abschneiden werden in die Sortenempfehlung des Gelben Heftes aufgenommen.

Versuchsbericht Wasch- und Lagermöhren Schauversuch 2024 pdf 218 KB

Versuche im hydroponischen Anbau

Melonenveredlung - ausgeführt durch Mitarbeiter des LWG Versuchsbetriebes Bamberg
Anbauversuch – Melonen im geschützten erdelosen Substratanbau
Im Versuchsbetrieb der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Bamberg wurden Wassermelonen, veredelt und unveredelt, auf ihre Eignung für den geschützten hydroponischen Anbau geprüft. Als Substrat wurde ein Holzfaser-Kokosgemisch verwendet. Die Ertragsergebnisse waren betriebswirtschaftlich in der Gesamtheit unbefriedigend. Es wurde nur ein durchschnittlicher Ertrag von 2,8 kg bei 2 geernteten Früchten/m² erreicht. Angestrebt ist jedoch eine Kostendeckung von circa 80 €/m² das wären circa > 15 Früchte/m². Eine Veredlung führt zu einer ein- bis vierwöchigen Verfrühung und sortenbedingt zu einer Ertragserhöhung durch ein größeres Fruchtgewicht.

Versuchsbericht Melonen Anbauversuch 2024 pdf 694 KB

Versuche im Jahr 2023

Außenversuche

Geerntetes Frischmarktkraut mit durchschnittlich sechs Köpfen je Kiste
Einsatz von Biostimulanzien bei Frischmarktkraut
In einem Folgeversuch bei Frischmarktkraut am AELF Abensberg-Landshut wurden drei Produkte hinsichtlich ihrer Stickstoffausnutzung getestet. Die Praxisvariante (100 % Düngebedarfswert) wurde mit einer reduzierten Düngungsstufe (80 % DBW) verglichen, kombiniert mit den verschiedenen Zusatzprodukten. Auf der Versuchsfläche erfolgte während des Versuchszeitraums eine hohe Stickstoff-Nachlieferung aus dem Boden. Deshalb wirkte sich die reduzierte Stickstoffdüngung nicht nachteilig auf Aufwuchs und Ertrag aus. Eine Stickstoff-Kompensation durch die verschiedenen Zusatzprodukte war nicht notwendig.

Versuchsbericht Biostimulanzien Frischmarktkraut 2023 pdf 308 KB

Am Querschnitt eines Weißkrautkopfes können die Kopfform und -Struktur gut beurteilt werden
Schauversuch Industrie-Weißkohlsorten
In einem Schauversuch wurden neun Weißkohl-Sorten am AELF Abensberg-Landshut auf ihre Eignung für den niederbayerischen Industrieanbau an zwei Standorten geprüft. Das Versuchsjahr 2023 prägte die verspätete Aussaat durch Kälte und Regen im Frühling und die lange Phase der Trockenheit und Hitze ab Mitte Mai. Trotz intensiver Zusatzberegnung verzögerte sich die Abreife der September-Sorten um zwei Wochen und wirkte sich an einem Standort auch nachteilig auf den Ertrag aus. Bei der Innenqualität gab es keine negativen Ausreißer. Im Unterschied zum Vorjahr war die Feldhaltbarkeit 2023 deutlich besser, es gab nur minimalen Ausfall durch Kopffäule bei der Ernte.

Versuchsbericht Schauversuch Industrie-Weißkohlsorten 2023 pdf 347 KB

Eine Sortierschablone veranschaulicht, dass sich die meisten marktfähigen Zwiebeln in der kleineren Sortierung bewegen.
Sortenversuch Speisezwiebeln in Niederbayern: frühe, mittlere und späte Reifegruppe
Im diesjährigen Exaktversuch Speisezwiebel wurden insgesamt 16 Sorten am Standort Siebenkofen getestet. Ein gleichmäßiger Aufgang über alle Sorten ermöglichte eine optimale Jugendentwicklung auf der Versuchsfläche bis Mitte Mai. Durch die fehlende Beregnungsmöglichkeit am Versuchsstandort 2023 konnten alle Sorten ihr Ertragspotential nicht ausschöpfen. Ebenso zeigten sich bei der ersten Lagerauswertung im November bereits sortenuntypische Mängel bei Innenqualität und Lagerfähigkeit im mittleren und späten Segment.

Versuchsbericht Sortenversuch Zwiebeln 2023 pdf 926 KB

Ein großes Feld mit erntereifen Einlegegurken.
Exaktversuch Einlegegurken
2023 wurden 6 Gurkensorten auf ihre Anbaueignung und Toleranz gegen den Falschen Mehltau unter Praxisbedingungen erprobt. Es erfolgte eine statistische Auswertung von 3 Wiederholungen. Die 4. Wiederholung diente einer Ermittlung der Erträge unter verringertem Pflanzschutzmitteleinsatz. Die Erträge lagen im Durchschnitt bei 1380 dt/ha. Die relativen Gelderträge schwankten zwischen 93 und 109,5 %. Die Standardsorte 'Platina' erreichte 97,6 %. Das Längen-/Dicken-Verhältnis wurde an drei Terminen ermittelt. Die 6-9 cm Sortierung lag bei allen Sorten des Exaktversuches im Durchschnitt über 3,3.

Versuchsbericht Exaktversuch Einlegegurken 2023 pdf 522 KB

Versuche im hydroponischen Anbau

Ingwerpflanzen in Pflanzboxen auf dem Deep-Water-Culture-System
Optimierung des Anbaues von Ingwer im hydroponischen Anbau
Im Versuchsbetrieb der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Bamberg fand ein Versuch zur Optimierung des hydroponischen Anbaus von Ingwer im Gewächshaus statt. Perlit- und Kokossubstrat eignen sich für den Anbau und bieten somit die Möglichkeit einer Nachnutzung des anfallenden Substrates. Mit dem Substrat Kokos konnte im Vergleich zu Perlit ein bis zu 167 % höherer Ertrag in Abhängigkeit von Sorte und Pflanzendichte erzielt werden. Empfohlen werden kann eine Pflanzendichte von 8,4 Pfl./m2 für beide Substrate unabhängig von der Sorte.

Versuchsbericht Deep Water Culture Ingwer 2023 pdf 859 KB


Unsere älteren Versuche finden Sie auf Hortigate, dem Informationssystem für den professionellen Gartenbau:

Hortigate Externer Link