Versuch
Kultur von Chrysanthemen-Stämmchen

Diese wurden als bewurzelte Stecklinge am 4. April bezogen, in 11-cm-Zwischentöpfe mit Einheitserde ED 73 getopft und sofort unter Störlicht, d.h. bei Nachtunterbrechung von 23 Uhr bis 1 Uhr aufgestellt, um eine Umstimmung ins generative Wachstum zu vermeiden. Bis 17. Mai wurde diese Langtagbehandlung durchgeführt. In diesem Stadium wurde auf ca. 20 °C geheizt und am 6. und 30. Mai die Seitentriebe ausgebrochen, die Blätter aber belassen. Am 16. Juni wurde in 19-cm-Töpfe mit Frux-Kübelpflanzensubstrat umgetopft, am 27. Juli ins Freiland geräumt. Dort wurden die Töpfe in passend zugeschnittene Tonröhren als Umsturzsicherung gestellt.

Die als Rohware in 10,5-cm-Töpfen bezogenen sechs Sorten von Challet-Herault und 'Padre Yellow' von Gediflora wurden ebenfalls am 16. Juni getopft und am 27. Juli ausgeräumt. Alle Stämmchen wurden wie die sonstigen Chrysanthemen-Töpfe mittels Tropfbewässerung mit 0,1 bis 0,15 % laufend gedüngt.

Die Kronen wurden mit Tonkin-Stäben stabilisiert, wobei die rel. niedrigen Kientzler-Sorten einen, die Challet-Herault-Sorten zwei und 'Padre Yellow' drei Stäbe benötigten. Durch das lange Verbleiben bis Ende Juli im Gewächshaus waren die Triebe etwas weich und bei einigen Sorten wurden die Kronen etwas locker, so dass bei Regen und Wind Triebe abbrachen. Dies war der Fall bei der roten 'Gobi' (Kientzler), 'Lena violet' (Challet-Herault) und 'Padre Yellow' (Gediflora).

Die selbst hochgezogenen Kientzler-Sorten 'Galic' und 'Senso' hatten eine rel. kurze Stammhöhe (Abstand Topfrand bis Kronenunterkante) von 16 bzw. 9 cm. 'Gobi' und alle Challet-Sorten sowie 'Padre Yellow' erreichten Stammhöhen von 23 bis 30 cm. Die Kronen maßen 33 bis 44 cm in der Höhe und 36 bis 59 cm im Durchmesser. Es wären unserer Einschätzung nach Topfgrößen von meist deutlich größer als die verwendeten 19er Töpfe passend gewesen (21 bis 24 cm).

Zur guten Standfestigkeit ist dem Endverbraucher das Auspflanzen in stabile Gefäße oder ins Beet zu empfehlen.