Forschungsprojekt 2013 - 2016 (abgeschlossen)
Bakterielle Krankheiten im Gemüsebau - Strategien und Diagnose
In den letzten Jahren wird im süddeutschen Gemüsebau eine starke Zunahme von durch Bakterien verursachten Schäden (Bakteriosen) an Gemüsekulturen beobachtet. Bakteriosen führen bei einer Vielzahl von Gemüsekulturen zu Ertragseinbußen bis hin zu Totalausfällen aufgrund nicht mehr vermarktungsfähiger Ware. Der Anstieg dieser Problematik wird von vielen Experten im direkten Zusammenhang mit den veränderten Wetterbedingungen durch den Klimawandel gesehen.
Zielsetzung
Durch die Zusammenstellung der einzelnen Ergebnisse und Erkenntnisse aus diesem Projekt wird es erstmalig möglich sein, die durch Bakteriosen entstehenden Schäden auch ökonomisch zu beziffern. Letztendlich ist es Ziel des Projektes, durch die Weitergabe der pflanzenbaulichen Hinweise an die Praxis, den durch Bakteriosen verursachten wirtschaftlichen Schaden der bayerischen Gemüsebaubetriebe deutlich zu reduzieren.
Methode
Das Thema Bakteriosen im Gemüsebau wurde im Versuchsbeirat als eines der drängendsten Probleme im intensiven Gemüsebau dargestellt und angeregt, diese Thematik im Rahmen eines Forschungsvorhabens zu behandeln.
Der Anstieg der Bakteriosenproblematik wird von vielen Experten im direkten Zusammenhang mit den veränderten Wetterbedingungen durch den Klimawandel gesehen. So ist die Durchschnittstemperatur in Bayern in den Sommermonaten um 1,10 °C im Vergleich zum Jahr 1901 angestiegen. Bei der Niederschlagsverteilung kommt es zu einer Zunahme von Stark-Niederschlägen mit über 30 mm. Die Kombination der Bedingungen warm und feucht fördert die Infektionsgefahr durch Bakterien und deren schnelle Ausbreitung im Bestand.
Bakteriosen treten in allen bayerischen Gemüseanbaugebieten auf. Bakterieninfektionen führen bei einer Vielzahl von Gemüsekulturen, vor allem aber bei Kohlarten und Salaten zu Ertragseinbußen bis hin zu Totalausfällen.
Für eine kurative Behandlung von bakteriellen Krankheiten stehen derzeit keine zugelassenen Wirkstoffe zur Verfügung. Bei realistischer Betrachtungsweise ist auch für die Zukunft nicht zu erwarten, dass bakterizide Wirkstoffe eine Zulassung bekommen. Somit kommen zur Vermeidung, Bekämpfung bzw. Reduzierung von Bakteriosen vor allem Kulturmaßnahmen eine ganz entscheidende Bedeutung zu (z.B. richtige Standordwahl, optimale Fruchtfolgegestaltung, ausgewogene Düngung, angemessene Bewässerung, Verwendung von gesundem Saat- und Pflanzgut).
Wichtige Voraussetzungen für wirksame Maßnahmen zur Verhütung und Bekämpfung von Bakteriosen sind sichere Diagnoseverfahren, die in möglichst kurzer Zeit zu eindeutigen Aussagen führen.
Ergebnisse
Projektinformation
Projektleiter: Oskar Kreß (LWG) in Kooperation mit Dr. Wolfgang Kreckl und Dr. Jan Nechwatal (LfL Institut für Pflanzenschutz) und Andreas Schmitt (AELF Fürth)
Projektbearbeitung: Dana Veldhoff (LWG)
Laufzeit des Projektes: 01.03.2013 bis 31.03.2016
Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Förderkennzeichen: A/13/09