Online-Veranstaltungen im Januar/Februar 2026
Online-Winterberichtsreihe: Aktuelles aus dem Arbeitsbereich Umweltgerechte Erzeugung

Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) lädt Sie herzlich zu ihrer Online-Winterberichtsreihe „Aktuelles aus dem Arbeitsbereich Umweltgerechte Erzeugung“ ein. Im Rahmen dieser Vortragsreihe werden in wöchentlichem Abstand im Januar und Februar 2026 verschiedene Forschungsthemen mit Schwerpunkt Gemüsebau präsentiert. Die 4 Online-Veranstaltungen finden ab 28.01.2026 bis 18.02.2026 jeweils am Mittwoch um 16:30 Uhr als Webex-Seminar statt und dauern jeweils ca. 1,5 Stunden.
Die Seminare sind kostenlos. Bitte beachten Sie, dass eine Anmeldung spätestens 3 Tage vor der jeweiligen Veranstaltung erforderlich ist. Den Anmeldelink finden Sie jeweils unter der Vortrags-Übersicht. Sie können selbstverständlich mehrere, bzw. alle Termine buchen.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und den gemeinsamen Austausch!
Veranstaltungsprogramm
Vorträge am 28.01.2026:
Aktuelle Öko-Gemüsebauversuche: Von Düngung über Minimalbodenbearbeitung bis hin zu Nützlingen und Schädlingen
Haben alternative Bodenanalysemethoden und die entsprechenden Düngungen (Unterfrauner, Albrecht-Kinsey, EUF) einen größeren Effekt auf den Ertrag und die Qualität als die Düngung nach VDLUFA? Dieser Frage gehen wir an der LWG seit 2018 in einem Langzeitdüngeversuch nach. Hier werden die Ergebnisse aus bisher 8 Jahren vorgestellt.
Dass eine Zwischenfrucht sich auch im Gewächshaus gut macht, konnten wir bereits in den Vorjahren sehen. Ob die Winterbegrünung positive Effekte auf das Mikrobiom haben kann und ob es gelingen kann, pilzliche Erreger im Boden damit zu reduzieren, wird weiter untersucht. Berichtet wird über den aktuellen Zwischenstand der laufenden Versuche.
Kann eine minimale Bodenbearbeitung im Gemüsebau gelingen und welche Vor- und Nachteile bringt sie mit sich? Dieser Frage wird im Rahmen eines Langzeitversuchs seit 2023 nachgegangen, bei dem der sogenannte „Geohobel“ zum Einsatz kommt. Neben der Auswirkung auf verschiedene Sä- und Pflanzkulturen werden auch Effekte auf die Bodenchemie, -physik und -biologie untersucht. Die aktuellen Ergebnisse aus der Saison 2025 werden hier vorgestellt.
Die Beikrautregulierung in der Säzwiebel ist ein wichtiger aber zugleich aufwendiger Teil der Kulturführung im ökologischen Anbau, da neben Maßnahmen wie der Maschinenhacke und Abflammen in der Regel auch viele Stunden Handjäte nötig sind. Eine Alternative dazu bietet der Einsatz des Striegels. Doch wie gut verträgt die Säzwiebel einen intensiven Striegeleinsatz? Dieser Frage sind wir im Jahr 2025 mit einer Art „Zwiebel-Stresstest“ nachgegangen. Es wurden verschiedene Striegelvarianten miteinander verglichen und die Auswirkungen auf den Ertrag bonitiert. Die Erkenntnisse teilen wir gerne mit Ihnen.
Das Ziel des additiven Intercroppings ist es, die Biodiversität in den Kulturlandschaften zu erhöhen und Pflanzenschutzmaßnahmen aufgrund einer ausgeprägten Nützlingspopulation zu reduzieren. Dazu werden Blühpflanzen gezielt als Solitärpflanze in den Nutzpflanzenbestand integriert. Die Blühpflanzen bieten Nahrung und Lebensraum für nützliche Insekten, welche eine natürliche und nachhaltige Schädlingsbekämpfung ermöglichen sollen. Im Jahr 2025 fand zu dieser Thematik ein Praxisversuch in einem Kohlbestand statt. Die Versuchsergebnisse werden im Rahmen dieser Veranstaltung präsentiert.
Erst die Zuckerrübe, dann die Kartoffel und jetzt auch einige Gemüsekulturen, die durch die Schilf-Glasflügelzikade infiziert werden und an SBR und/oder Stolbur erkranken. Im Rahmen eines Monitorings im Hotspot-Gebiet Bayerns wurde versucht, weitere Erkenntnisse zum Flugverhalten und Infektionsgeschehen zu sammeln. Sortenversuche bei Roter Bete gaben zudem erste Hinweise darauf, dass es Sortenunterschiede hinsichtlich der Toleranzeigenschaften gegenüber SBR und Stolbur gibt. Erfahren Sie außerdem, welche weiteren Stellschrauben sich in der Saison 2025 herauskristallisiert haben.

Anmeldung für die Vorträge am 28.01.2026 um 16:30 Uhr: Aktuelle Öko-Gemüsebauversuche: Von Düngung über Minimalbodenbearbeitung bis hin zu Nützlingen und Schädlingen
Hier geht es zur Online-Anmeldung (Anmeldeschluss 24. Januar 2026):
Vorträge am 04.02.2026:
Effizienzsteigerung der Bewässerung von Gemüse durch Unterflurtropfsysteme und Obstbauversuche im Kompetenzzentrum Ökogartenbau
Die Unterflurbewässerung mit „dauerhaft“ verlegten Tropfschläuchen bietet die Möglichkeit der Wassereinsparung und weitere Potentiale bzw. Vorteile wie zum Beispiel Arbeitserleichterung, geringere Störanfälligkeit als einjährig genutzte und oberflächlich verlegte Tropfbewässerung, Optimieren des Nährstoffmanagements (Fertigation), weniger mechanische Unkrautbekämpfung und Einsparung von Pflanzenschutzmitteln sowie Möglichkeiten der Automatisierung. Das Projekt zielt darauf ab, im verfahrenstechnischen Vergleich von Tropfbewässerungsanlagen (Unterflur versus oberflächennah verlegte Tropfschläuche) und zu bisher genutzten Über-Kopf-Verfahren die Auswirkungen auf Kulturen, Bewässerungsregime, Ökologie und Ökonomie (Arbeits- und Unterhaltungsaufwand, Wirtschaftlichkeit) zu evaluieren. Im Vortrag werden die Erfahrungen und Ergebnisse des ersten Projektjahres vorgestellt, von der Verlegung und Installation der Schläuche, der eingesetzten Technik bis zu den erzielten Erträgen und Qualitäten der angebauten Kulturen (Salat, Weißkraut, Zucchini, Melone, Kürbis).
Wie lässt sich der ökologische Heidelbeeranbau optimieren? Unsere aktuelle Forschung konzentriert sich darauf, welche Böden und Anbaumethoden verwendet werden können, um auf eigentlich ungeeigneten Standorten eine Ertragssicherheit gewährleisten zu können. Erhalten Sie Einblicke in die Zukunft des Heidelbeeranbaus – nachhaltig, ertragreich und umweltfreundlich!
Welche Erdbeersorten sind die Stars der nächsten Saison? Unser Sortenversuch prüft Geschmack, Ertrag und Resistenzen verschiedener Sorten unter realen Bedingungen. Lassen Sie sich von unseren Erkenntnissen inspirieren und erfahren Sie, welche Erdbeeren die besten Ergebnisse liefern.
Von der Pflege bis zur Ernte – wie kann der Haselnussanbau in Deutschland funktionieren und optimiert werden? Unsere Forschungsreihe umfasst Schnittversuche für Haselnussbäume, Erziehungsstrategien zur Kronenform und Erntetechniken für höchste Effizienz.

Anmeldung für die Vorträge am 04.02.2026 um 16:30 Uhr: Effizienzsteigerung der Bewässerung von Gemüse durch Unterflurtropfsysteme
und Obstbauversuche im Kompetenzzentrum Ökogartenbau
Hier geht es zur Online-Anmeldung (Anmeldeschluss 31. Januar 2026):
Vorträge am 11.02.2026:
Ökologische Freiland- und Unter Glas-Versuche
Können selbst angebaute Leguminosen die Gemüsekultur im Folgejahr ausreichend mit Nährstoffen versorgen? In einem zweijährigen Versuch wurde geprüft, ob Körnerleguminosen – Sojabohnen, Lupinen und Erbsen – nach dem Schroten als betriebseigener Stickstoffdünger im Gemüsebau eingesetzt werden können. Im ersten Jahr kamen sie in Winterwirsing, im zweiten Jahr in Salat und Sellerie zum Einsatz und wurden jeweils mit gängigen organischen Düngern wie Horngrieß oder Hornmehl verglichen. Während der gesamten Kulturperioden wurden regelmäßig Bodenproben entnommen, um die Stickstoffverfügbarkeit zu überwachen, und am Saisonende erfolgten Ertragserhebungen aller Varianten. Ziel des Versuchs war es, herauszufinden, inwieweit geschrotete Körnerleguminosen handelsübliche organische Düngemittel ersetzen oder ergänzen können.
Seit einigen Jahren hat sich im Unterglasanbau von Tomaten ein neues Virus etabliert, „Tomato Brown Rugose Fruit Virus“ (ToBRFV), genannt Jordanvirus, das zu großen Ertragseinbußen führen kann. Daher wurden in der Tomatenzucht Resistenzen integriert, die zumindest die Schäden minimieren sollen. Die Zielgruppe für den Einsatz der neuen Sorten sind Hochglasbetriebe mit modernsten Anbaumöglichkeiten und guter Klimaführung. Im Jahr 2025 wurden daher im ökologischen Gemüsebaubetrieb der LWG Bamberg sechs jordanvirusresistente Rispentomatensorten im ungeheizten Folientunnel angebaut, um die Eignung dieser neuen Sorten unter ökologischen Bedingungen zu prüfen.
Der ungeschützte Anbau von Tomaten erfolgt aktuell in Regionen, die sich durch trockene Witterung im Frühjahr und heiße Sommer auszeichnen, da es ansonsten zu Pilzinfektionen auf Blättern und Früchten kommt, die die Erträge minimieren. Seit einigen Jahren wird in Deutschland intensiv an Busch- und Stabtomaten gezüchtet, die auch mit unseren Witterungsbedingungen klarkommen und eine stabile Resistenz gegen Phytophtora infestans (Kraut- und Braunfäule) aufweisen. Es wurden 7 resistente Stabtomaten geprüft, die für Frischmarkt gezüchtet wurden. Ein weiterer Versuch beschäftigt sich mit der Eignung von 3 resistenten Buschtomaten für reduzierte Ernterhythmen. Verglichen wurden wöchentliche, zweiwöchentliche und Einmalernte.

Anmeldung für die Vorträge am 11.02.2026, 16:30 Uhr: Ökologische Freiland- und Unter Glas-Versuche
Hier geht es zur Online-Anmeldung (Anmeldeschluss 7. Februar 2026):
Vorträge am 18.02.2026:
OptiMulchErtrag: Anbauversuch Einlegegurken und erdeloser Anbau von Paprika, Melonen und Ingwer
Der Einsatz von PE-Folien im Gemüsebau steht immer wieder in der Kritik. Vor allem die Themen Nachhaltigkeit und Plastikverbrauch rücken zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit. Daher greifen immer mehr Betriebe zu abbaubaren Folien, die sie am Saisonende Arbeitsschritte einsparen können. Eine spannende Alternative stellt LiquiMulch dar – ein sprühbarer, biologisch abbaubarer Mulch, der unter anderem für den Einsatz im Wein- und Gemüsebau vom TfZ Straubing entwickelt wurde. Im Rahmen des Projekts „OptiMulchErtrag“, gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt sowie dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus, wurde 2025 am Versuchsbetrieb in Bamberg ein Anbauversuch mit Einlegegurken durchgeführt. Das Projekt wurde vom TfZ Straubing koordiniert und geleitet.
Melonen weisen einen hohen Wärmebedarf auf und reagieren empfindlich auf niedrige Temperaturen, Lichtmangel und Staunässe. Besonders kühle und niederschlagsreiche Sommer führen im Freilandanbau häufig zu Ernteausfällen. Der Freilandanbau von Wassermelonen ist daher in Mitteleuropa stark eingeschränkt: Eine Pflanzung ist frühestens ab Mitte Mai möglich, die Ernte beginnt in der Regel nicht vor Mitte August. Im geschützten Anbau, beispielsweise im Gewächshaus, können durch gezielte Steuerung von Klima und Bewässerung die pflanzenbaulichen Bedingungen kulturspezifisch angepasst werden. Dadurch lässt sich unter anderem eine frühere Ernte erzielen. In der Praxis wurde begonnen, Wassermelonen im Gewächshaus zu kultivieren, um den Markt bereits ab der zweiten Junihälfte bedienen zu können. Der Versuch diente der weiteren Optimierung des hydroponischen Anbaus von Wassermelonen in Rinnensystemen unter Gewächshausbedingungen und knüpfte an die Ergebnisse des Vorjahres an.
Erdelose Kultur hat sich im bayerischen Unterglasgemüseanbau durchgesetzt. Dabei werden mineralische zunehmend durch organische bzw. organisch-mineralische Substrate ersetzt, da hier keine Entsorgungskosten anfallen. Aufgrund des langen Transportweges, einer existierenden Salzproblematik, resultierend u. a. durch die teilweise Verwendung von salzhaltigem Brackwasser bei der Substrataufbereitung, steht Kokos als Substratalternative in der Diskussion. Eine Alternative bildet die Verwendung von heimischer Holzfaser. Jedes Substrat verlangt eine Anpassung von Bewässerung und Düngung. Dies soll mit Hilfe von Phytosensoren, welche die Spannungsdifferenz am Stängel messen, erfolgen.
Hydroponischer Ingwer wird seit 3 Jahren versuchsweise in Bamberg angebaut. Im ersten Jahr 2021 wurde generell die Eignung für diese Anbauform (DWC) geprüft. Ein Düngungsrezept wurde im zweiten Jahr entwickelt. Im vergangenen Jahr wurde mit der Verwendung von wiederverwendbaren Erntekisten ein neues Kulturverfahren sowie verschiedene Substrate getestet. 2024 wurde Perlit-/Holzfasersubstrat (Fa. Kleeschulte), ein Kokossubstrat (Fa. van der Knaap) sowie Liaflor (Liapor GmbH & Co. KG), ein regionales mineralisches Substrat, auf Eignung geprüft.

Anmeldung für die Vorträge am 18.02.2026, 16:30 Uhr: OptiMulchErtrag: Anbauversuch Einlegegurken und erdeloser Anbau von Paprika, Melonen und Ingwer
Hier geht es zur Online-Anmeldung (Anmeldeschluss 14. Februar 2026):

