Rebsorten
Silvaner - der fränkische Klassiker

Der Silvaner hat in Franken als traditionelle Sorte in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Damit stellt sich Franken gegen einen deutschlandweiten Trend.

Während in Franken die Anbaufläche des Silvaners in den vergangenen Jahren stabil geblieben ist, wurde in Deutschland Jahr für Jahr weniger Silvaner angebaut. Als Standardsorte hat der Silvaner zwar nach wie vor einen festen Platz im deutschen Sortiment, in Franken ist und bleibt er jedoch die Renommiersorte. Er besitzt eine besondere Affinität zu kalkhaltigen, bindigen Böden.

Kreuzung
Nach neueren Forschungen aus der natürlichen Kombination von Traminer x Österreichisch Weiß entstanden.
Herkunft
Es wird angenommen, daß die Sorte aus Reben an der Donau ausgelesen wurde, und der Name Silvaner eventuell von Transsylvanien (Siebenbürgen) kommt. Historisch belegt ist das Jahr 1659 als erste Silvanerreben in Castell gepflanzt wurden und ebenso 1665, in dem Abt Alberich Degen von der Zisterzienserabtei Ebrach die Sorte in Würzburg anpflanzen lies. In der Pfalz wurde sie Österreicher oder Frankenriesling genannt. Als ertragssichere Sorte war sie 1950 die wichtigste Rebsorte in Deutschland.
Anbaufläche in Deutschland
4664 ha = ca. 5% der Rebenanbaufläche (Stand 2019)
Anbaufläche in Franken
1577 ha = 25 % der Rebfläche (Stand 2020)
Bedeutung in Europa
ca. 3.000 ha außerhalb von Deutschland; (Elsaß 2.000 ha; Schweiz 220 ha; Ungarn 150 ha)
Sortenbeschreibung / Trauben / Reife
Trauben mittelgroß, walzenförmig bis geschultert, kompakt, dichtbeerig, Beeren gelb-grün, feste Beerenhaut, saftig, fruchtig süß, wohlschmeckend. Reife mittelspät.
Sorteneigenschaften / Ansprüche an Standort / Anbauwert
Mittlerer bis hoher Lageanspruch, verlangt gute, wasserhaltefähige Böden, ist ertragstreu. Etwas dichtlaubig, mittelspäte Reife, etwas oidiumanfällig, erreicht häufiger nur schlechte Holzausreife, mittlere Winterfrosthärte, chloroseempfindlich! Der Silvaner ist in den letzten Jahren in Franken flächenmäßig stabil geblieben während der Anbau in Deutschland zurückging. Er hat in Franken als traditionelle Sorte an Bedeutung gewonnen. Er hat nach wie vor einen festen Platz als Standardsorte im deutschen Sortiment und ist Frankens Renommiersorte.

Sortenführung für den fränkischen Klassiker Silvaner

  • Lageanspruch der mittelspätreifenden Sorte ist mittel bis hoch
  • gute Böden, chloroseempfindlich!
  • mittlere Krankheitsanfälligkeit (Oidium)
  • Ertragsregulierung, da hohes bis sehr hohes Ertragsniveau
  • Qualität je nach Ertrag gut bis sehr gut
Weinbeschreibung / Weinbeurteilung
Die Weine des Silvaners sind leicht fruchtig. Sie haben eine Blume von vielen, aber zarten Nuancen. Von Muschelkalk und Keuperböden können bei ausreichender Feuchtigkeit fruchtige Silvanerweine gewonnen werden. Auf schweren Böden präsentieren sich die Silvanerweine wuchtig. In sehr guten Jahren werden Silvanerweine auch alkoholreich und schwer, die „den Mund tapezieren“.
Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.)
Silvanerweine passen zu Fisch und weißem Fleisch und unterstützen durch ihre neutrale Art den Geschmack der Speisen. Silvanerweine sind wegen der ausgeglichenen Säure bekömmlich und rund. Edelsüße Auslesen sind als Aperitif oder zum Nachtisch zu empfehlen. Die Lagerdauer ist mittel, bei volumenstarken oder edelsüßen Weine auch längerfristig möglich.

Zusätzliche Informationen zum Klassiker

Literatur

  • Bundessortenamt (2015) Beschreibende Sortenliste 2015
  • DLR (2004) Dr. Hofäcker: Die deutschen Rebklone
  • Gok, C. F. (1837) Die Weinrebe und ihre Früchte
  • Metzger, J. (1827) Der Rheinische Weinbau
  • Schlossnickel, B. (2010) Bachelorarbeit zu Silvanerklonen an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau