Rebschutz - invasive Art
Japankäfer Popillia japonica

Käfer mit grünem Vorderkörper und braunen Flügeldecken auf einem Blatt

© Michael Zellner, LfL

Der Japankäfer wird in der EU als prioritärer Quarantäne-Schadorganismus eingestuft. Er befällt u. a. Weinreben. In Süddeutschland wurden erste Exemplare des meldepflichtigen Käfers gefunden.

Der Japankäfer Popillia japonica gehört zu den Blatthornkäfern und stammt ursprünglich aus Japan und Nordchina. Nach Nordamerika ist der Käfer nun auch in Europa nachgewiesen. Nach den Azoren, Norditalien und der Schweiz wurden erste Sichtungen im Süden Deutschlands beschrieben. Dieser Käfer ist sehr mobil und fliegt pro Tag 500 m weit, bei optimaler Witterung bis zu 8 km.

Fraßverhalten und Schäden

Der Käfer frisst an den Blättern, Blüten und Früchten von über 300 Wirtspflanzen, seine Larven an den Wurzeln von Gräsern und Gemüsepflanzen. Zu den Wirtspflanzen gehören Gehölze, wie Ahorn, Buche oder Eiche, aber auch landwirtschaftliche und gärtnerische Kulturen wie Mais, Kartoffel, Spargel Tomate, Bohnen, Steinobst, Apfel, Brom- , Him-, Erd- und Heidelbeere sowie die Weinrebe.
Die Japankäfer fressen meist in größeren Gruppen und entlauben die Pflanze von oben nach unten. Da sie zwischen den Blattadern fressen, bleiben oft skelettierte Blätter stehen. Warme und trockene Witterung führt zu verstärktem Fraß, feuchte und windige Witterung reduziert die Fraßtätigkeit.
Das Fraßbild der Larven ist nicht spezifisch; da die Wurzeln abgefressen werden, sterben die Pflanzen in der Regel ab.

Biologie

Die Käfer sind 8-11mm lang und 5-7 mm breit, wobei das Weibchen in der Regel größer als das Männchen ist. Die Körperfarbe ist grün-metallisch, die Flügel sind kupferfarben. Seitlich der Flügel sind (ähnlich Maikäfer) fünf weiße Haarbüschel sichtbar. Zusätzlich befinden sich zwei Haarbüschel am Hinterleibsende.
Die Larven ähneln anderen Engerlingen heimischer Arten. Eine eindeutige Bestimmung ist nur bei 9-facher Vergrößerung mittels einer Lupe anhand der V-förmigen Anordnung von Borsten an der Unterseite am Hinterleibsende möglich.
Die überwinternden Larven verpuppen sich im zeitigen Frühjahr und ab Mai/Juni schlüpfen die erwachsenen Käfer. Hauptflugzeit ist Mitte Mai bis August. Die Eier legt das Weibchen etwa 5-10 cm tief in bevorzugt feuchte Wiesen/Rasen.

Japankäfer mit typischer grün-brauner Färbung und seitlichen weißen Haarbüscheln auf Blatt

© Michael Zellner, LfL

Verwechslungsgefahr
Auf den ersten Blick kann der Japankäfer mit einigen heimischen Arten verwechselt werden:
Arten, die wie der Japankäfer eine grüne Körperfarbe und braune Flügeldecke besitzen (Gartenlaubkäfer), haben jedoch keine weißen Haarbüschel.
Arten, die weiße Haarbüschel besitzen (Maikäfer), sind jedoch vollständig braun gefärbt.
Meldung von Funden

Bei dem Käfer handelt es sich um einen meldepflichtigen prioritären Quarantäneschädling, der auf EU-Ebene geregelt ist und aufgrund seines breiten Wirtspflanzenspektrums ein hohes Schadpotential besitzt. Ziel muss es daher sein, die mit dem Schädling einhergehenden ökonomischen und ökologischen Schäden rechtzeitig durch entsprechende Bekämpfungsmaßnahmen abzuwenden.
Sichtungen sind daher umgehend an den Pflanzenschutzdienst zu melden.

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
Institut für Pflanzenschutz
Tel.: 08161 8640-3111
E-Mail: pflanzenpass@LfL.bayern.de

Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau
IWO2 - Rebschutzdienst
E-Mail: rebschutz@lwg.bayern.de