Chardonnay (Morillion, Clevner, Feinburgunder)
Chardonnay ist eine der populärsten Rebsorten der Welt. Sie ist in praktisch allen weinbautreibenden Ländern vertreten und besetzt weltweit eine Anbaufläche, die nahezu der des Rieslings entspricht. Auch in Deutschland nimmt ihr Anbau langsam, aber beständig zu.
Für Franken ist der Chardonnay nur bedingt empfehlenswert da er hohe Ansprüche an Lage und Ausreifezeit stellt und damit in Lagenkonkurrenz zu Riesling, Rieslaner und Spätburgunder steht. In geeigneten Jahren liefert er stoffige, säurebetonte Weine.
Kreuzung
wird z.T. zur Burgunderfamilie gerechnet; jedoch eigenständige Sorte
Herkunft
evtl. Vorderasien, Libanon; Sie kam mit der Ausbreitung der Weinkultur nach Frankreich und fand schwerpunktartig in Burgund eine neue Heimat. Die Klöster haben sich um die weitere Ausbreitung verdient gemacht. Der Name kommt evtl. von der Ortschaft Chardonnay die nördlich von Mâcon liegt.
Anbaufläche in Deutschland
1496 ha = 1,4 % (Stand 2012), Tendenz: steigende Anbaufläche
Anbaufläche in Franken
Anbau seit 2000 in Bayern zugelassen: 14 ha (Stand 2012)
Bedeutung in Europa
groß, ca. 60.000 ha (20-30.000 ha in Frankreich), Italien ca. 10.000 ha, Südosteuropa ca. 20.000 ha
Bedeutung weltweit
groß, ca. 170.000 ha; USA ca. 50.000, davon in Kalifornien ca. 41.000 ha, Australien ca. 15.000 ha, ca. 10.000 ha in Chile, 5000 in Argentinien, 20.000 ha Südafrika
Sortenbeschreibung / Trauben / Reife
Die Sortenunterschiede zur Burgunderfamilie sind gering. Die lyraförmige Stielbucht des Chardonnay ist durch Blattnerven begrenzt während der Weiße Burgunder noch Blattgewebe aufweist. Die Trauben sind mittelgroß, kompakt und grüngelb - bei Vollreife bernsteinfarben. Die Beerenhäute sind dünner als beim Weißen Burgunder. Die Reife ist mittelspät bis spät, kurz vor Riesling.
Sorteneigenschaften / Ansprüche an Standort / Anbauwert
Für einen typischen Chardonnay sind Rieslinglagen Voraussetzung. Tiefgründige, kalkhaltige Böden sind am besten geeignet. Austrieb früh, wie Spätburgunder, mittlerer Wuchs, gute Winterfrosthärte. Bei engem Standraum verrieselungsanfällig. Bei guten Ansatz Mengenregulierung unabdingbar. Neigung zur Beerenbotrytis mit negativen Einfluss auf den Sortencharakter. In Franken nur bedingt empfehlenswert aufgrund hoher Ansprüche an Lage und Ausreifezeit. In geeigneten Jahren liefert er stoffige, säurebetonte Weine, steht jedoch in Lagenkonkurrenz zu Riesling, Rieslaner und Spätburgunder.
Weinbeschreibung / Weinbeurteilung
Typisch für den Chardonnay sind die Chablis-Weine mit der Frucht nicht ganz reifer Äpfel. In geringen Jahren sind die Weine dünn und grasig mit reißender Säure. Hochwertige Weine sind bestens geeignet für den Ausbau im Barrique. Frische, fruchtige Weine eignen sich sehr gut für die Sektbereitung
Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.)
Der Wein passt zu Terrinen, Fisch, Muscheln, hellen Braten und Käse. Seine nervige Säure macht ihn nicht für alle Weinliebhaber bekömmlich. Seine Lagerfähigkeit ist dadurch allerdings sehr gut.