Pressemitteilung - 14. Mai 2024
Regenwasser bewirtschaften: Mit Schwammstädten zu einem besseren Wassermanagement

Was in der Badewanne funktioniert, kann auch für unsere Kommunen Vorbild sein: Wasser mit Hilfe eines Schwamms aufsaugen und bevorraten, bevor dann damit die Reinigung passieren kann. So funktioniert der Schwammeffekt zu Hause und nach dem gleichen Prinzip wollen Schwammstädte und -dörfer künftig ihr lokal anfallendes Regenwasser bewirtschaften. Die Planungskonzepte dazu sehen vor, das anfallende Niederschlagswasser an Ort und Stelle aufzunehmen, zu speichern und zu versickern, anstatt es in die Kanalisation einzuleiten und über Vorfluter zu entsorgen. Von diesem naturnahen Wasserkreislauf profitiert nicht nur die Natur, sondern auch die hitzegeplagte Bevölkerung. Auch an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim finden dazu Versuche statt.

Fast alle können dazu beitragen, den Schwamm zu füllen
Wenn es um die praktische Umsetzung geht, sind sowohl Maßnahmen am Gebäude, auf dem angrenzenden Grundstück oder dem Quartiersplatz nebenan gefragt. Alles, was den Regenwasserabfluss zurückhält und die Verdunstung und Versickerung vor Ort begünstigt, fördert die angestrebte naturnahe Regenwasserbewirtschaftung. Ein Verzicht auf nicht notwendige Versiegelung und Überbauung vergrößert das Schwammvolumen innerhalb der Siedlungen und hilft zudem, Hochwasser zu vermeiden.

Viel Pflanze hilft viel!
Die wichtigsten Helfer beim Schwammeffekt sind offener Boden und Pflanzen. Beide sind auf Wasser angewiesen und verstehen es auch, damit umzugehen. Durch ihre Verdunstungsleistung tragen sie sogar in stark verdichteten urbanen Zentren zur spürbaren Klimamäßigung bei. Nutzen wir also in Zukunft unsere Gärten, Parks und Grünflächen, um mit Hilfe der Pflanzen das abfließende Regenwasser zurückzuhalten. Der anstehende Boden dient dabei nicht nur als Pflanzsubstrat, sondern speichert das überschüssige Wasser zwischen, bevor es dann von Bodenorganismen gereinigt dem Grundwasser zugeführt wird.

Wie werde ich zum Regenwassergärtner bzw. zur -gärtnerin?
Am besten gelingt dies mit einem Besuch im Klimawandel-Garten beim Landwirtschaftsministerium in München. Auf mehr als 300 m² erfahren die Besucherinnen und Besucher hier rund um die Uhr, wie man mit Pflanzen am Haus und im Garten Regenwasser sinnvoll nutzen kann. Interessierte bekommen beispielhafte Anregungen für die Bauwerksbegrünung, Flächenentsiegelung, Regenwasserbewirtschaftung und eine Pflanzenverwendung, die dem Klimawandel trotzt. Alle Themen haben einen direkten Bezug zur Klimaforschung des Freistaats Bayern und geben Einblick in das aktuelle Versuchswesen an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim.

Der Klimawandel-Garten befindet sich am Landwirtschaftsministerium in der Ludwigstraße 2 in 80539 München (Ecke Galeriestraße) und ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Die LWG organisiert Führungen und Themen-Workshops durch den Klimawandel-Garten. Die Teilnahme ist kostenlos.
Führungen finden jeweils freitags von 17 bis 18:30 Uhr im zweiwöchigen Rhythmus statt. Der nächste Termin ist am Freitag, 24.05.2024, von 17 bis 18:30 Uhr. Eine Vorabanmeldung unter Tel.: 0931 9801-3332 (Montag bis Donnerstag vormittags) oder per E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de ist unbedingt erforderlich!
Der nächste Themen-Workshop ist am Mittwoch, 12.06.2024, von 17 bis 18:30 Uhr: "Garten trifft Klimawandel – Tipps für einen klimagerechten Garten, Themenwoche Gartenbau und Landespflege". Anmeldeschluss ist der 09.06.2024.

Eine bepflanzte Fläche fängt Regen besser auf

Jürgen Eppel
© LWG Veitshöchheim

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