Pressemitteilung - 25. April 2023
Balkon und Terrasse bepflanzen: So klappt das Gärtnern ohne Torf

Ob Narzissen, Tulpen, Krokusse oder Stiefmütterchen – sie alle können schon jetzt auf dem Balkon oder der Terrasse gepflanzt werden. Bei der Wahl der Blumenerde gilt es aber einiges zu beachten! Sie besteht nämlich leider oft noch zu großen Teilen aus Torf. Hobbygärtnerinnen und -gärtner können einen Beitrag für mehr Klimaschutz leisten, indem sie auf Torf in der Pflanzerde verzichten. Dazu hat die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau jetzt einen Infoflyer herausgegeben.

Torffreie Erde für den Klimaschutz
Torf ist ein fossiler Rohstoff, in dem über viele Jahrhunderte große Mengen Kohlenstoff gebunden wurde. Beim Torfabbau wird dieser Kohlenstoff in Form von klimaschädlichem Kohlendioxid frei. Um beim Klimaschutz voranzukommen, soll deshalb die Verwendung von Torf deutlich reduziert werden. Im Freizeitgartenbau soll bis 2026 Torf in Substraten sogar ganz verschwinden.

Torfersatz
Als Torfersatz kommen u.a. folgende Stoffe in Frage: gütegesicherte Substrat-Komposte, Holzfasern heimischer Nadelhölzer, Rindenhumus, Ton und verschiedene mineralische Zuschlagstoffe. Diese Ersatzstoffe haben unterschiedliche Eigenschaften, was die Wasserspeicherfähigkeit, Nährstofffreisetzung bzw. -gehalt, Luftporenvolumen, Benetzung, pH-Wert und möglicher Stickstoffbindung angeht. Eine Mischung der verschiedenen Ersatzstoffe gleicht die Nachteile der einzelnen Komponenten am besten aus. Wie der Anbau in torffreien und stark torfreduzierten Erden gelingt, das zeigt Ihnen der neue Infoflyer der LWG – abrufbar über den unten stehenden Link.

Weitere Informationen gibt es auf www.torffrei.info und unten bei den Links.

Einige Fakten rund um den Torf:
- In Bayern gibt es rund 221.000 Hektar klimaschutzrelevante Moorflächen.
- Moore mit ihren Torfvorkommen sind riesige Speicher: Obwohl sie nur drei Prozent der Erdoberfläche bedecken, halten sie rund 30 Prozent des erdgebundenen Kohlenstoffs.
- Damit binden die Moore weltweit doppelt so viel CO2 wie alle Wälder der Welt zusammen.
- Torfabbau findet in Deutschland nur auf landwirtschaftlich vorgenutzten und längst trockengelegten Flächen statt. Allerdings wird für Blumenerden viel Torf importiert, zum Beispiel aus dem Baltikum.

Tomaten wachsen im Kistengarten auch gut auf torffreien Substraten

Christine Scherer
© LWG Veitshöchheim

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