„Pflanzensteckbrief“ zum Kennenlernen
Gestatten: Humulus lupulus , kurz: Hopfen!
„Aus dem Auwald komm´ ich her – ich muss Euch sagen, ich schlinge sehr!“
Mein Zuhause sind feuchte Wälder und Flussufer, wo ich mich als mehrjähriger Schlinger in schwindelerregende Höhen wage. Mein Motto ist: „Schnell aufwärts!“ Wenn ich mich wohl fühle, wachse ich mehr als einen Meter pro Woche. Mir gefallen „kühle Füße und ein warmer Körper“. Mein hitzeresistentes Blattwerk trotzt dann sogar dem Klimawandel. Ansonsten bin ich sehr anpassungsfähig und genügsam: Hauptsache ihr lasst mich nicht verdursten und sorgt für ausreichend Nährstoffe. Wenn ich Euch dann vielleicht mal über den Kopf wachse, dürft Ihr mich nach Lust und Laune stutzen. Ansonsten reicht es, mich im späten Winter einmal bis zum Boden abzuschneiden.
© Wolfgang Seemann, LfL
Ab Juli ragen meine dekorativen zapfenförmigen Blütenstände – die „Hopfendolden“ – zwischen großen Blättern hervor. Ich biete dann auch Nahrung für viele Insekten und hülle die Landschaft dank meiner ätherischen Öle in einen würzigen Duft. Aber Achtung: Dolden entwickele ich nur als weibliche Pflanze!
Schon im Mittelalter erkannte man meinen Wert. Ich wurde als Arzneipflanze verehrt sowie zur Haltbarmachung von Bier genutzt. Aus meinen Früchten gewinnt man heilsamen Hopfentee, meine jungen Triebe dienen auch als Alternative zu Sprossen. Als Hauptzutat fürs Bierbrauen bin ich bis heute fest mit Bayern verwurzelt. Jetzt freue ich mich darauf, als Sichtschutz oder Schattenspender Deinen Garten und Balkon zu erobern. Probier‘ mich einfach mal aus!
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