Fachartikel
Mehr Vielfalt und rentable Biogasproduktion - mit den richtigen Blühmischungen ist beides möglich
Die bisher verwendeten Praxismischungen konnten durch eine grundlegende Überarbeitung auf Basis langjähriger Forschungsergebnisse deutlich verbessert werden. Stabilere Methanausbeuten werden durch langsam reifende Staudenarten gewährleistet, die das Erntezeitfenster verlängern. Besondere Kulturverfahren erhöhen Etablierungserfolg und Ertragssicherheit auf problematischen Standorten.
2016, 8 Seiten
Grundlegende ökologische Vorteile der neuen Mischungen sind die größere Artenvielfalt und längere Blühzeiten in späteren Standjahren. Insgesamt betrachtet ist die Weiterentwicklung des Anbausystems ein wichtiger Baustein zur Verbesserung der Nachhaltigkeit der Landwirtschaft. Naturschutz und landwirtschaftliche Produktion sind auf ein und derselben Fläche möglich!
Rund 55 % des Methanhektarertrags von Silomais
Typische Praxiserträge bewegen sich im Bereich zwischen 70 und 130 dt Trockenmasse pro Hektar. Für einen seit 2011 laufenden Exaktversuch an acht Standorten in Bayern liegen mittlerweile Ertragsdaten für die gesamte fünfjährige Standzeit vor (Projekt „Ringversuch Bayern“; Partner LWG, LfL und TFZ; Förderung StMELF). Insgesamt wurden je nach Standort in 5 Jahren zwischen 600 und 1100 dt/TM geerntet. Dies entspricht zwischen 40 und 70 % des Ertrags von Silomais, der als Vergleichskultur in den Versuch einbezogen wurde. Im Mittel aller Standorte lag die bei den Wildpflanzenkulturen geerntete Trockenmasse bei 55 % des Silomaisertrags, wobei in der Maisfruchtfolge auch Kulturen mit geringerem Ertragspotenzial beinhaltet sind.
Im ersten Jahr wird die geerntete Biomasse fast ausschließlich von einjährigen Kulturarten gebildet. Mit Entwicklung der mehrjährigen Arten steigen die Erträge bis zum dritten Jahr häufig an und bleiben meist bis zum Ende der vorgesehenen Standdauer von fünf Jahren oder länger auf dem hohem Niveau. Bei dem Ringversuch in Bayern war der Ertragsanstieg vor allem auf den besseren Standorten sehr ausgeprägt und führte ab dem 3. Jahr regelmäßig zu Erträgen zwischen 120 und 140 dt Trockenmasse pro Hektar. Höchstwerte bei optimalen Wuchsbedingungen belegen das große Ertragspotenzial der Wildpflanzen. So wurden an dem Ertragsstandort Straubing (Ertragsmesszahl 7600) im Anbaujahr 2014 bis zu 200 dt Wildpflanzentrockenmasse pro Hektar geerntet. Auf den schwächeren Standorten lagen die stärker schwankenden Erträge im Bereich zwischen 70 und 90 dt TM/ha.
Ausführliche Ergebnisse enthält der Fachartikel.
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