Drosophila suzukii
Monitoring der Kirschessigfliege in Franken

Kartenausschnitt mit bunten Markierungen für Fallenfänge

Von 2011 bis 2020 lief in Franken ein Monitoring zur Invasion und Ausbreitung der Kirschessigfliege, dabei wurde über Essigfallen der Flug der Tiere überwacht. In 2014 kamen es neben einem Befall mit der "gewöhnlichen" Essigfliege das erste mal zu einem Befall mit der Kirschessigfliege.
Ein Kriterium für eine Gefährdung der Trauben ist die Eiablage in den Beeren. Durch die Kontrolle der reifenden Trauben auf Eiablagen durch eine geschulte Person kann ein Befall frühzeitig erkannt werden. Der Flugbeginn und der Reifegrad der Beeren geben den Startpunkt für die Beerenbonitur vor. Die Schadschwelle der Kirschessigfliege liegt bei 5 % befallenen Beeren.

Die Daten aus der Flugüberwachung mittels Fallen und die Daten aus den Eibonituren wurden regelmäßig erfasst und zeitnah veröffentlicht. Seit 2018 finden Sie Fallenfängen und Beerenbonituren, die vielerorts von Rebschutzwarten erhoben werden, auf VitiMonitoring. Beachten Sie auch die Hinweise im "Weinbaufax Franken".

Kirschessigfliege auf VitiMonitoring:

  • Über den Menüpunkt "Detailkarte"
  • wählen Sie unter "Klasse und Gruppe wählen" den Punkt" "Probe/Bonitur" und da den Punkt "Schädling" aus
  • auf der dann erscheinenden Seite wählen Sie unter"Objekt wählen" den Punkt "Kirschessigfliege Eiablage"
  • abschließend den Beginn des gewünschten Zeitraumes wählen, dazu direkt auf das Datum klicken und den gewünschten Zeitpunkt auswählen oder mit den Pfeiltasten arbeiten.
  • Über den Menüpunkt "Detailkarte"
  • können Sie unter "Klasse und Gruppe wählen" unter "Fallenfang" den Punkt "Schädling" auswählen
  • über "Objekt wählen" den Punkt "Kirschessigfliege" auswählen.
  • Abschließend können Sie über die Datumswahl noch zeitlich wandern.

Nachweis der Kirschessigfliege in der Rebanlage

Um zu überprüfen, ob Kirschessigfliegen in den Weinberg einfliegen bzw. sich dort aufhalten, können Köderfallen aufgehängt werden. Wichtig ist, dass mit Hilfe der Fallen nur die Anwesenheit jedoch kein Befall nachgewiesen werden kann. Die Fallen dienen der Überprüfung des Vorhandenseins der Kirschessigfliege, nicht zur Bekämpfung!

Nachweis der...

Plastikbehälter mit rotgefärbter Flüssigkeit hängt an einer Schnur in einer RebzeileZoombild vorhanden

Selbstgebaute Kirschessigfliegenfalle

Lichtdurchlässige Plastikbecher mit Deckel oder Plastikflaschen einseitig (zum einfacheren Umschütten der Fangglüssigkeit) und nur im oberen Bereich mit etwa zehn Löchern mit einem Durchmesser von zwei bis drei Millimetern versehen. Dunkelrote Aufkleber können als zusätzlicher Anreiz aufgeklebt werden.
Apfelessig und Wasser im Verhältnis 1:1, dazu ein Schuss Rotwein zur Farbgebung und ein Tropfen Spülmittel zur Reduzierung der Oberflächenspannung etwa drei bis vier Zentimeter hoch in das Fanggefäß füllen.
Die Köderfalle im beschatteten Bereich der Traubenzone aufhängen.
Je nach Informations­bedarf nach einem Tag, spätestens einer Woche die Fangflüssigkeit wechseln. Fangflüssigkeit über ein Sieb abgießen (Flüssigkeit auffangen!!), Fänge in ein Gefäß mit Wasser überführen und mit einer Lupe nach Männchen (Flügelflecke) suchen. Oder Fangflüssigkeit über ein Sieb und darin liegendes weißes Tuch abschütten und Fänge auf dem Tuch auswerten.
Die Fangflüssigkeit niemals im Weinberg entsorgen, denn der Geruch lockt weitere Tiere an!!
Drosophila suzukii Eier auf RotweinbeerenZoombild vorhanden

Pfeile deuten auf Atemanhänge der Eier

Ein Befall durch die Kirschessigfliege ist nur über die Bonitur auf Eiablage festzustellen. Die Eier der Kirschessigfliege auf den Beeren sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Das Weibchen öffnet die Beerenhaut und schiebt das Ei in die Frucht, nur die Atemanhänge des Eies schauen dann noch heraus und sind nur mit einer sehr, sehr guten Lupe (mind. 20fache Vergrößerung) zu erkennen. Typisch für die Kirschessigfliege sind besonders lange und dünne Atemanhänge, andere Essigfliegen haben kürzere und zudem verdickte Atemschläuche.

Für eine Eiablagebonitur 20 kleine Traubenteile zufällig über den Weinberg verteilt als Probe entnehmen. Diese Probe sollte aus einer Mischung von Spitze, Schulter oder Mitte der Traube bestehen und keine Geiztrauben enthalten. Bitte nicht gezielt nach verdächtigen Traubenteilen suchen, dies würde das Ergebnis verfälschen. Aus den Traubenteilen eine Zufallsprobe von 50 Einzelbeeren mit Stielchen entnehmen und unter dem Stereomikroskop auf sichtbare Atemanhänge von Kirschessig­fliegeneiern untersuchen.

Die Anzahl der befallenen Beeren in 50 untersuchten Beeren bietet ein vergleichbares Maß für den Befall der Weinbergs. Die Schadschwelle liegt bei 5 % der untersuchten Beeren. Ergebnisse der Untersuchung mit Rebsorte, Weinlage und Datum bitte an den Rebschutz übermitteln: rebschutz@lwg.bayern.de oder als Rebschutzwart in VitiMonitoring eingeben.

Bilder zur Probennahme

Blaue Traube mit Schere, die an der Traubenspitze zum Schnitt ansetzt

Entnahme von Traubenspitzen

Blaue Traube mit Schnitt der Schere an der Traubenschulter

Entnahme von Traubenschultern

Ablage des Traubenteils in Transportgefäß, Reibungen möglichst vermeiden

Transport

Drosophila suzukii Larve außen an der BeereZoombild vorhanden

Kirschessigfliegen - Larve ja oder nein?

Sind die Larven erst einmal geschlüpft und die Eihüllen vertrocknet, können die Larven nicht mehr eindeutig als Kirschessigfliege bestimmt werden, da sie sich von den normalen Essigfliegen nicht unterscheiden lassen. In diesem Fall kann man, um die Art zu bestimmen, die befallenen Beeren in einem möglichst durchsichtigen Behälter mit feinen Luftlöchern auf einer dicken Lage Küchenpapier bei Raumtemperatur lagern und den Schlupf abwarten. Männchen können dann an ihren typischen Flügelflecken erkannt werden.