Obst-, Essig- oder Taufliegen (Drosophilidae)
Die im Weinbau schon lange bekannten Essigfliegen bevorzugen reifes, faulendes und gärendes Obst. Sie werden vom Saft beschädigter Trauben in die Rebanlagen gelockt. Sobald die Beerenhaut durch Vögel, Wespen, Mäuse oder andere Ursachen wie Aufplatzen der Beere durch hohe Niederschläge oder auch durch Abdrücken bei kompakten Trauben verletzt wird, kann der Saft austreten. Dieser beginnt zu gären und lockt durch die Bildung von Alkohol und Essigsäure die Fruchtfliegen in die Rebflächen.
Da die Kirschessigfliege ein anderes Verhalten als andere Essigfliegen zeigt, wird im folgenden Text von "normalen Essigfliegen" gesprochen und die Kirschessigfliege in einem gesonderten Artikel vorgestellt.
Ein Fliegen-Weibchen kann bis zu einigen hundert Eiern legen. Die daraus schlüpfenden Maden ernähren sich von Hefen und Bakterien im gärenden Beerenfleisch. Nach ihrer Verpuppung, meist an der Außenseite der Beeren, schlüpfen nach wenigen Tagen neue Fliegen. Mit einer Generationszeit von etwa zwei Wochen bei sommerlichen Temperaturen können sich die Essigfliegen innerhalb kurzer Zeit sehr rasch vermehren und ausbreiten. Ihre Schadwirkung besteht darin, dass sie, ausgehend von Fäulnisherden, Pilze und Bakterien auf Beeren übertragen. Durch die entstehende Essigfäule wird das Traubengut entwertet.