Gartentipp
Superfood aus dem Garten
15. Juli 2024

Was haben Edamame, Erdnuss, Kulturheidelbeere und Apfelbeere gemeinsam? Sie alle sind besonders wertvoll in der Ernährung und wachsen auch im Garten oder in Kübeln, informieren die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Im Schaugarten an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim wachsen neben altbewährten Pflanzen auch weniger bekannte Obst- und Gemüsearten. Schwerpunkt im Gemüsegarten liegt in diesem Jahr auf Eiweißlieferanten, die in der veganen und vegetarischen Ernährung eine zentrale Rolle spielen.

Pflanzliches Eiweiß aus dem Garten

Schon seit ein paar Jahren hat die Edamame (Gemüsesoja) einen Platz im Gemüsegarten. Wie andere wärmeliebende Gemüse kommen die vorgezogenen Jungpflanzen ab Mitte Mai ins Freie. Auch eine Direktsaat im Mai und Juni ist möglich. Einen lockeren und warmen Boden findet sich dann in Beet, Hochbeet oder Kiste. Während des Wachstums benötigt die Edamame Wärme und einen ausreichend feuchten Boden. Hilfreich ist das Mulchen, damit der Boden nicht schnell austrocknet bzw. die Bodenfeuchte erhalten bleibt. Wie auch bei anderen Bohnen darf die Edamame nicht roh verwendet werden. Man kocht die noch grünen Hülsen und palt dann die Kerne aus oder man löst die Körner schon vor dem Kochen aus den Hülsen.

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Neu hingegen ist der Anbau von Erdnüssen, ebenfalls eine einjährige Pflanze, ein gesunder Eiweißlieferant und verwandt z.B. mit Erbsen und Bohnen. Anders als beim Gemüsesoja entstehen die Hülsen mit den Kernen (meist sind es zwei) unter der Erde am Wurzelballen. Geerntet wird, wenn sich die Pflanze gelb färbt und welkt. Wichtig ist ein lockerer, möglichst sandiger und humoser Boden, damit sich auch Hülsen in der Erde bilden können. Somit eignet sich diese Gemüseart bevorzugt für Kisten und Kübel bzw. das Hochbeet. Die Erdnuss benötigt im Anbau viel Wärme und wächst daher erst ab Juni draußen an einem warmen, sonnigen und geschützten Platz.

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Blaue Super-Früchte

Vieles haben die Apfelbeere (Aronia) und die Kulturheidelbeere gemeinsam. Beides sind locker aufgebaute Sträucher mit einer Größe von etwa 1,5 m Höhe. Die blauen kugeligen Früchte besitzen wertvolle Inhaltsstoffe. Beim Ernten der Beeren ist es ratsam schneller als die Vögel zu sein. Zuvor jedoch erscheinen die weißlichen Blüten und diese locken viele Insekten an. Erwähnenswert ist zudem die Herbstfärbung in orange und rot. Problemlos lassen sich die Pflanzen in Kübeln/großen Gefäßen über viele Jahre kultivieren. Doch ein paar Unterschiede gibt es auch.

Die Apfelbeere ist ausgesprochen anspruchslos und robust. Allerdings wächst sie sehr langsam. Das kleine Obstgehölz lässt sich auch in Staudenbeete integrieren. Die kleinen blau-schwarzen Früchte besitzen einen sehr herben Geschmack und hinterlassen bei Frischverzehr ein pelziges Mundgefühl. Getrocknet dagegen schmecken sie milder. Die stark färbenden Früchte lassen sich gut als Saft oder in Kombination mit milden Obstsorten als Fruchtaufstrich verwenden.

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Während die Apfelbeere mit dem normalen Gartenboden zufrieden ist, benötigt die Kulturheidelbeere zwingend einen sauren Boden. In einem großen Kübel oder Topf mit saurem Substrat fühlt sie sich deshalb besonders wohl. Anderes als die Waldheidelbeeren benötigt die Kulturheidelbeeren einen Platz an der Sonne. Durch die Vielfalt kann man mit unterschiedlichen Sorten über mehrere Wochen das begehrte blaue Naschobst ernten.

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