Pilzwiderstandsfähige Rebsorten
PIWIs zur Einsparung von Pflanzenschutzmitteln

Eine Hand hält eine reife gelbe Traube auf die gleiche Ebene neben ein Rebblatt

Mehltaukrankheiten, die im 19. Jahrhundert aus Nordamerika eingeschleppt wurden, machen eine regelmäßige Behandlung der Reben notwendig. Ohne Pflanzenschutz könnten in den überwiegenden Jahren keine gesunden Trauben geerntet werden. Daher wurde schon frühzeitig mit der Züchtung resistenter Sorten begonnen.

Reduktion beim Pflanzenschutz

Je nach Jahreswitterung und Standort sind gegen den Echten und den Falschen Mehltau in Franken ca. sieben Behandlungen mit Fungiziden notwendig. Bei den pilzwiderstandsfähigen Rebsorten (PIWIs) sind zum Erhalt der Widerstandskraft in der Regel nur zwei bis drei Behandlungen erforderlich. Dies entspricht einer bis zu 75 %igen Einsparung nicht nur an Pflanzenschutzmitteln, sondern auch an Mittelkosten, Arbeitszeit, CO2 und Schlepperstunden.

In Deutschland werden auf 1% der Rebfläche pilzwiderstandsfähige Weißweintrauben und auf 2% rote PIWIs angebaut (Stand 2019). In Franken sind es ebenfalls bei den Weißweinen 1% PIWIs, aber rund 11% bei den roten Sorten (Stand 2020).

Weine aus PIWI-Rebsorten

Trotz ihrer Vorteile für die Umwelt sind PIWI-Weine wenig verbreitet. Der Hauptgrund ist die geringe Bekanntheit der Weine dieser Rebsorten beim Endverbraucher. Dabei unterscheidet sich der Geschmack kaum von dem der klassischen Rebsorten. Zu den bekanntesten Vertretern zählen Weinsorten wie Regent, Johanniter und Cabernet Blanc.
Mit Aktionen versucht die internationale PIWI-Gemeinschaft daher eine größere Bühne für den Wein „mit dem grünen Gewissen“ zu schaffen. Seit über 20 Jahren vermittelt der Verein PIWI International e. V. zwischen den Forschern, Züchtern und den Weinbauern. Um das Potential dieser Weine einem breiteren Publikum zu erschließen, wurde 2010 der Internationale PIWI Weinpreis ins Leben gerufen. Zu diesem jährlichen Wettbewerb sind ausschließliche Weine aus pilzwiderstandsfähigen Rebsorten zugelassen.