Forschungs- und Innovationsprojekt
VitiMonitoring - aktuelle Rebschutzsituation online

Karte mit Rauten in grau, grün und rosa bis rot zur Darstellung der aktuellen Gefährdung

VitiMonitoring ist ein internetgestütztes Datenbanksystem zur Eingabe und Auswertung von Beobachtungen, Fallenfängen, Probenauswertungen und Messungen im Bereich des Rebschutzes und Weinbaus. Es erlaubt die Erfassung von Schaderregern, Nützlingen, abiotischen Einflussfaktoren und der physiologischen Entwicklung der Rebe. Es dient der Beratung gemäß § 59/3 PflSchG und der weinbaulichen Praxis zum Überblick über die tatsächliche Situation in den Weinbergen. Damit wird die Entscheidungsfindung für weinbauliche und pflanzenschützerische Maßnahmen verbessert und die Ziele des NAP (Nationalen Aktionsplan Pflanzenschutz) sowie der NSB (Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt) unterstützt. VitiMonitoring ist eine sinnvolle und notwendige Ergänzung zum Prognosesystem VitiMeteo. Neben den Prognoseberechnungen können durch die tatsächliche Darstellung der Situation in den Weinbergen auch unnötige Behandlungsmaßnahmen vermieden werden. Zudem wird damit der gewünschten Digitalisierung Folge geleistet.

1. Ziel des Projektes

Erhebung und Bereitstellung der laut Pflanzenschutzgesetz vorgeschriebenen Informationen und Daten zur aktuellen Schaderregersituation für die Winzerschaft. Mit den erhobenen Daten kann der Amtliche Rebschutzdienst an der LWG im Rahmen des Fränkischen Rebschutz-Informations-Systems (F.R.I.S.) fundiertere Aussagen über die Entwicklung aller weinbaulich relevanten Schaderreger im Zusammenhang mit dem Rebenwachstum und der Witterung machen. Dieses Projekt unterstützt somit die Ziele des Nationalen Aktionsplans Pflanzenschutz (NAP) .

2. Ziel des Projektes

Die Erstellung einer für Mobilgeräte optimierten Version von VitiMonitoring soll die Eingaben und Einsicht in den Rebanlagen vor Ort auf Mobilgeräten erlauben. Über die GPS-Funktion können Informationen zur Situation im engeren und weiteren Umfeld bereitgestellt werden und erlauben so eine optimierte Gefährdungsabschätzung. Die geschulten Rebschutzwarte der einzelnen Weinbaugemeinden können Beobachtungen in ihrer Gemarkung sofort, ohne Zeitverzögerung in das System eingeben und für die Winzer sichtbar machen. Ein weiterer Schritt hin zur Digitalisierung im Weinbau.

3. Ziel des Projektes / Vorhaben

Die Sammlung einer derart großen Zahl von Informationen zu Krankheiten und Schädlingen in Kombination mit dem Entwicklungsstand der Reben, stellt für die Forschung eine immense Menge wichtiger Daten zur Verfügung. Dafür soll ein entsprechendes Analyse- und Auswertetool programmiert werden.

Methoden des Projektes

Die beauftragte Firma programmiert für das 2. Projektziel nach Vorgaben der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) und des Staatlichen Weinbauinstituts in Freiburg die mobile Anwendung auf Basis der vorhandenen Datenbank und der darauf aufbauenden Strukturen. Neben Kartenansichten werden auch Tabellen bzw. Grafiken an mobile Endgeräte angepasst und die Dateneingabe entsprechend gestaltet.
Für das 3. Projektziel programmiert die Firma verschiedene Analysetools, die vor allem für eine wissenschaftliche Nutzung der Daten konzipiert werden.
Zur Weiterentwicklung des 1. Projektzieles werden Anpassungen und Verbesserungen vorgenommen.

Ergebnis zum 1. Ziel des Projektes

Eine Grundversion von Vitimonitoring wurde erstellt. Die Dateneingabe erfolgt sowohl durch die LWG als auch durch viele Rebschutzwarte der einzelnen Weinbaugemeinden. Die Winzer haben dadurch ein sich ständig aktualisierendes Informationstool zur Hand, können jedoch über Tabellen und Grafikfunktionen auch die Infektionsverläufe bzw. die Populationsentwicklung von Schädlingen etc. einsehen.

VitiMonitoring - Information schafft Vorsprung!

Ergebnis zum 2. Ziel des Projektes
Eine Testversion der mobilen Anwendung wurde erstellt. Diese wird in der Saison getestet und weiterentwickelt.
Derzeit laufen Test, um sicherheitsrelevante Fragen zu klären.

Projektinformationen
Projektleiter: Heinrich Hofmann (LWG-IWO2)
Projektbearbeiter: Astrid Baumann (bis 12/2023), Michaela Schumann (seit 02/2024), Elke Brendle-Behnisch
Laufzeit: 12.08.2020 - 31.12.2023, Verlängerung
Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, München
Projektpartner: Staatliches Weinbauinstitut (Freiburg), Fa. Geosens - Softwareentwicklung (Schallstadt)