Phänologie
Die Entwicklung der Reben im Jahreslauf

Hellgrüne Triebspitzen vor blauem Himmel

Für alle Arbeiten im Weinberg ist die genaue Beobachtung des Rebenwachstums vom Schwellen der Knospen, über den Austrieb, die Blüte, den Reifeprozess bis zur Lese und die Holzreife eine wichtige Grundlage. Langjährige Aufzeichnungen ermöglichen die Einordnung des aktuellen Jahres. Seit vielen Jahren wird an einem mittleren Müller-Thurgau - Standort in Veitshöchheim die Entwicklung der Rebsorte Müller-Thurgau genau beobachtet.

Mehrere Jahre im Vergleich zum langjährigen Mittel 1991 bis 2020 (oben) bzw. 1968 bis 1990 (unten)
Entwicklungs­stadiumBeginn Knospen­schwellenKnospen­aufbruch2-Blatt-Stadium (Ergrünen)Blüte: 30% Käppchen abgeworfenVollblüte: 50% abgeworfenAbgehende Blüte: 80% abgeworfenBeeren erbsengroß, Trauben hängenHellwerden der Beeren, ReifebeginnLesereife / Lese- termin
BBCH1912636568758189
langjähriges Mittel 1991-20203. Apr25. Apr3. Mai13. Jun15. Jun18. Jun8. Jul5. Aug26. Sep
20239. Apr24. Apr7. Mai12. Jun13. Jun15. Jun1. Jul5. Aug14. Sep
202211. Apr30. Apr6. Mai8. Jun10. Jun11. Jun27. Jun1. Aug12. Sep
20215. Apr3. Mai15. Mai19. Jun21. Jun23. Jun10. Jul12. Aug28. Sep
202025. Mrz14. Apr20. Apr10. Jun12. Jun15. Jun3. Jul6. Aug17. Sep
langjähriges Mittel
1968-1990
13. Apr1. Mai15. Mai22. Jun26. Jun30. Jun20. Jul16. Aug7. Okt
Phänologie des Müller-Thurgau im Jahreslauf
Die Grafik zeigt die Abweichung der Jahre seit 2015 vom langjährigen Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020 (Nulllinie). Gut sichtbar wird hier, dass die Entwicklungsstadien in den letzten Jahren überwiegend früher im Jahr erreicht werden. Dies sind alle Balken, die nach unten ragen. Nur vereinzelt werden die Entwicklungsstadien später als die Norm erreicht (Balken nach oben).
Langfristige Veränderung der Müller-Thurgau - Phänologie
Ein langjähriges Mittel ermöglicht es, Veränderungen zu betrachten, ohne dass einzelne "Ausreißerjahre" das Bild verfälschen. In der Regel werden 30-Jahre-Abschnitte gewählt. Da unsere Beobachtungen im Jahr 1968 beginnen, ist die erste Periode entsprechend kürzer. Der nächste Abschnitt umfasst dann die 30 Jahre ab 1971, usw. Deutlich zu erkennen ist, dass alle aufgeführten Entwicklungsstadien sich immer weiter verfrühen.