Rebsorte
Sankt Laurent (Laurentiustraube, Pinot St. Laurent)
Der Saint Laurent wurde lange Zeit als Spielart des Spätburgunders eingeordnet, doch neuerdings wird er als eigenständige Rebsorte aufgefasst.
In Deutschland sind mittlerweile wieder über 650 Hektar mit St. Laurent bestockt, wobei die Pfalz und Rheinhessen dabei eindeutige Zentren bilden. In Österreich sind es knapp 800 Hektar.
Kreuzung
eigenständige Sorte
Herkunft
Die Herkunft ist unbekannt. Das älteste Vorkommen liegt im Elsass; von dort aus Verbreitung der Rebsorte. Namensgebend war der Beginn der Färbung der Beeren zum Laurentiustag (10. August)
Anbaufläche in Deutschland
668 ha (Stand 2012)
Anbaufläche in Franken
5 ha (Stand 2012); für den Anbau seit 1.8.2000 in Bayern zugelassen
Bedeutung in Europa
besonders in Österreich ca. 450 ha, Tschechien
Bedeutung weltweit
nur Versuchsanbau
Sortenbeschreibung / Trauben / Reife
Mittelgroßes Blatt, fünflappig, mit stark weißwolliger Triebspitze, mittlere Wuchsstärke. Traube mittelgroß, bei guter Blüte dichtbeerig, mit kräftiger Beerensaftfarbe und dicker, schwarzblauer Beerenhaut. Reife mittelspät 10 Tage vor Blauem Spätburgunder, mit Silvaner. Holzreife mittel bis gut.
Sorteneigenschaften / Ansprüche an Standort / Anbauwert
Austrieb mittelfrüh; Blühfestigkeit mittel. Gut geeignet für gründige, kalkhaltige Böden mit guter Wasserversorgung. Lageanspruch mittel bis hoch. Der relativ frühe Austrieb verbietet einen Anbau in Frostlagen. Etwas anfällig für Peronospora und Oidium. Durch die dicke Beerenhaut relativ wenig botrytisgefährdet. In staunassen Böden chloroseempfindlich. Ernte sollte wegen der höheren Säure (z.T. höher als Spätburgunder) nicht zu früh erfolgen. Die Mostgewichte liegen deutlich über dem Portugieser. Die meist gute Holzreife bedingt eine gute Winterfrostfestigkeit. Anbauwert: Der St. Laurent ist eine robuste Sorte für gute Muschelkalkböden. Seine Spätfrostempfindlichkeit begrenzt seinen Anbau.
Weinbeschreibung / Weinbeurteilung
Die Weine sind gut gedeckt, vollfruchtig, samtig und nachhaltig. Die Säure ist bei ungenügender Ausreife zu dominant. Die Farbe und der Gerbstoffgehalt ist kräftiger als die des Bl. Spätburgunders. Auf der Flasche reifen sie langsam zu kräftigen, körperreichen Weinen mit Frucht- und Beerenaroma. Die Weine sind auch gut für den Barriqueausbau geeignet.
Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.)
Zu Wild, Rinderbraten mit kräftigen Soßen oder zu Schinken und Salami, kräftigem Käse. Gutes Reifungs- und Lagerungspotential. Sollte nur nach Lagerreife getrunken werden.