Rebsorte
Dornfelder
Der Dornfelder ist eine frühreifende rote Rebsorte und die erfolgreichste deutsche Neuzüchtung bei den Rotweinsorten. Benannt ist sie nach dem Kameralverwalter Immanuel Dornfeld, dem Gründer der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg. August Herold erhielt die Sorte dort 1955 als Neuzüchtung.
Weine der Rebsorte Dornfelder sind sehr farbintensiv (sie haben eine dunkle, fast violette Farbe), gepaart mit einem samtigen vollmundigen Geschmack. Gerade in den letzten Jahren, auch aufgrund der zunehmenden Nachfrage nach farbintensiven Rotweinen, hat sich der Dornfelder zu einer Modesorte entwickelt.
Kreuzung
Helfensteiner x Heroldrebe
Herkunft
August Herold kreuzte die Sorte 1955 in Lauffen am Nekar aus Helfensteiner (Frühburgunder x Trollinger) und Heroldrebe (Portugieser x Limberger). Nach 1975 fand sie vor allem in Rheinhessen und Rheinpfalz Verbreitung. Die Sorte ist nach dem Weinbaufachmann Imanuel Dornfeld (1796-1869) aus Weinsberg benannt.
Kreuzungsjahr
1955
Anbaufläche in Deutschland
8 197 ha = 8 % der Rebfläche (Stand 2012)
Anbaufläche in Franken
150 ha = 2,5 % (Stand 2012)
Bedeutung in Europa
außer in Deutschland keine
keine
Sortenbeschreibung / Trauben / Reife
Traube groß, bei mittlerer Beerendichte, Beeren groß und blauschwarz, dickschalig. Reife mittelfrüh. Auch als Tafeltraube geeignet.
Sorteneigenschaften / Ansprüche an Standort / Anbauwert
Für mittlere (bis geringe) Lagen geeignet. Geringe Ansprüche an den Boden. Weist einen kräftigen Wuchs auf. Sehr ertragreich. Die Trauben sind groß und lockerbeerig. Hohe Laubwand (viel Blattfläche) und späte Lese notwendig, um gute Mostgewichte zu erreichen. Die Winterfrosthärte ist mittel, vergleichbar mit Müller-Thurgau. Relativ einfache und unkomplizierte Sorte mit hohem Ertragspotential. Anbauwert: Aufgrund der geringen weinbaulichen Ansprüche und der guten Farbtiefe zur Sortimentsergänzung sinnvoll. Ertragsregulierung ist angebracht!
Weinbeschreibung / Weinbeurteilung
Dunkelroter, tiefgefärbter Wein, körperreich, milde bis fruchtige Säure. Geringes, unspezifisches Bukett, wenig Gerbstoffe. Bei hohen Erntemengen einfach strukturierte, wenig nachhaltige Rotweine mit geringer Lagerfähigkeit. Einfache Struktur wird z.T. mit Restsüße überdeckt. Konzentriertes, vollreifes Traubengut ergibt bei Lagerung im Barrique z.T. ansprechende, lagerfähige Rotweine.
Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.)
Zu Wild, Braten mit kräftigen Soßen oder zu Schinken und roter Wurst. Bei einfachen Qualitätsweinen ist eine längere Lagerung nicht von Vorteil.