Forschungs- und Innovationsprojekt
VitiFIT - Gesunde Reben im Ökoweinbau
Lederbeeren durch Peronospora
Gesunde Reben (Vitis vinifera) im Ökoweinbau durch Forschung, Innovation und Transfer - Akronym: VitiFIT
Die Bekämpfung des Falschen Mehltaus der Rebe, hervorgerufen durch Plasmopara viticola auch Peronospora genannt, stellt eine der großen Herausforderungen bei der Keltertraubenproduktion dar. Dies gilt insbesondere für den ökologischen Weinbau. Vor dem Hintergrund eines drohenden Verbots kupferhaltiger Pflanzenschutzmittel und aufgrund massiver Auswirkungen des Klimawandels gerät der ökologische Weinbau zunehmend in eine wirtschaftliche Krise.
Ziel des Projektes
Als Gesamtziel des Projektes sollen demzufolge gemäß der Maßgaben der Zukunftsstrategie Ökologischer Landbau (ZÖL) sowie des Aktionsplans NAP vorhandene Strategien optimiert, kombiniert und neue Ansätze entwickelt werden, um mittelfristig den Kupfereinsatz zu reduzieren, langfristig aber vollständig auf kupferhaltige Pflanzenschutzmittel zu verzichten. Damit soll eine Grundlage zur Sicherung und Weiterentwicklung des ökologischen Weinbaus in Deutschland geschaffen werden.
Methode des Projektes
VitiFIT teilt sich in vier Themenbereiche auf:
- Der Themenbereich A umfasst die Entwicklung, Optimierung und Etablierung von Verfahren und technischen Lösungen im ökologischen Weinbau, um die Rebengesundheit zu verbessern und zu stabilisieren. Der Falsche Mehltau steht hierbei im Fokus.
- Im Themenbereich B geht es um die Entwicklung und Weiterentwicklung von züchterischen Aktivitäten bei pilzwiderstandsfähigen Rebsorten (PIWI) und Sortenstrategien sowie deren Markteinführung.
- Im Themenbereich C soll das bereits im Weinbau etablierte Prognosesystem „VitiMeteo Rebenperonospora“ um weitere Aspekte und Bedürfnisse des ökologischen Weinbaus und der PIWI-Sorten ergänzt werden.
- Im Themenbereich D schließlich geht es um die Akteurseinbindung und den Wissenstransfer
Diese umfangreichen und ambitionierten Maßnahmen werden in einem Verbundvorhaben bearbeitet, an dem alle in Deutschland tätigen Weinbauanstalten und Institute, Partner aus der freien Wirtschaft, die Ökoverbände und universitäre Einrichtungen mitarbeiten. Die Projektführung liegt bei der Hochschule Geisenheim University.
Die Arbeitsbereich IWO2 an der LWG wird in diesem Projekt hauptsächlich Versuchsfragen aus dem Themenbereich A bearbeiten. Ziel der Versuche ist die Kupfermenge durch bearbeitungstechnische und anwendungsoptimierte Maßnahmen weiter zu minimieren und neue Wirksubstanzen auf ihre Praxistauglichkeit zu prüfen. Ein weiterer Untersuchungsblock dient der Abklärung der bekanntermaßen eingeschränkten Kupferwirkung an Gescheinen/Trauben.
Neue Erkenntnisse aus dem Projekt schnell in die Praxis einzubringen wird über die bereits bestehenden Weiterbildungs- und Fortbildungsangebote der LWG leicht möglich sein.
Projektinformation
Projektleitung an der LWG: Dipl. Ing. Weinbau und Önologie, Heinrich Hofmann (LWG-IWO2)
Projektbearbeitung an der LWG: Heinrich Hofmann und Monika Adelhardt bis 2020, seit 2021 Elke Brendle-Behnisch (LWG-IWO2)
Laufzeit: 17.06.19 bis 31.05.24 wird verlängert
Finanzierung: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
Förderkennzeichen: 2818OE038
Kooperations- und Forschungsnetzwerkspartner
- Projektpartner:
Leitung: Hochschule Geisenheim University
Weincampus Neustadt
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Julius Kühn-Institut in Siebeldingen
Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinhessen-Nahe-Hunsrück
DLR Rheinpfalz
Weinbauinstitut Freiburg
- Bioverbände: Bioland, Demeter, ECOVIN und Naturland
- Firmen: Trifolio-M, uv-technik meyer gmbh und die GEOsens GmbH
- Verschiedene Öko-Weingüter:als Pilot- und Demonstrationsweingüter