Pressemitteilung - 17. März 2025
Weltwassertag am 22.03.2025: Blaues Gold - Wasser sparen im Garten
Pro Tag nutzt jeder Mensch in Deutschland mehr als 120 Liter Wasser! Ohne Wasser kein Leben: Daran erinnert auch in diesem Jahr wieder der Internationale Tag des Wassers am 22. März. Den Weltwassertag gibt es seit 1993 – von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Einen wichtigen Beitrag zum Schutz der wertvollen Ressource kann jede und jeder von uns auch im Kleinen leisten: Wasser sparen. Wie das zum Beispiel auch im Garten gut funktioniert, erklären die Fachleute der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim.
Blaues Gold
Der Klimawandel zeigt sich in Form von Rekordhitze, wenig oder keinen Niederschlägen sowie Dürre auf der einen Seite und auf der anderen mit Starkregen und Hochwasser. Das bedeutet, dass wir unseren bisherigen Umgang mit Wasser, dem Blauen Gold, ändern müssen. Mit einem sinnvollen Wassermanagement im Garten wird zum einen Wasser gespart und zum anderen die Biodiversität erhalten. Hier kommen ein paar Tipps der Expertinnen und Experten der Bayerischen Gartenakademie der LWG:
Wasser sammeln
In Zisternen kann Regenwasser in größeren Mengen das ganze Jahr über gesammelt und gespeichert werden. Sobald es die Witterung im Spätwinter und Frühjahr zulässt, stellen Sie Regentonnen auf. Je mehr, desto besser! Dann können Sie in der regenarmen Zeit davon profitieren. Vor frostigen Temperaturen leeren Sie die Behälter aber aus und verteilen das Wasser unter Hecken oder unter anderen Sträuchern und Bäumen. Gefüllte Gießkannen und Kanister lagern frostfrei im Keller und werden zum Gießen von Zimmer- und Kübelpflanzen genutzt.
Wasser und Boden
Auf sandigen, humusarmen und flachgründigen Böden sind die Auswirkungen von Hitze- und Trockenphasen besonders gravierend. Eine Zufuhr von organischer Substanz (Gründüngung, Kompost, Mist, Laub…) erhöht den Humusgehalt des Bodens. Er sorgt für eine gute Bodenstruktur, erhöht die Aufnahme des Regen- bzw. Gießwassers und die Speicherfähigkeit des Bodens.
Eine Bedeckung des Bodens mit organischen Materialien wie z.B. angewelktem Rasenschnitt, Gemüseblättern, gehäckselten Grünabfällen oder Stroh – jeweils in dünnen Schichten zwischen den Pflanzen – hält die Feuchtigkeit länger im Boden. Zudem unterdrückt oder verhindert eine solche Mulchschicht das Wachstum von Beikräutern, die eine zusätzliche Wasserkonkurrenz sind. Denselben Effekt hat das Mulchen bewuchsfreier Baumscheiben um Bäume und Sträucher.
Außerdem verkrustet die Oberfläche nicht, sodass vor allem starke Regenfälle in den offenporig gehaltenen Boden besser und ohne Erosion versickern können. Ein flachgründiges Hacken des Bodens unterbricht an der Oberfläche die Abgabe von Feuchtigkeit durch Kapillare (feine Bodenröhrchen). Die somit reduzierte Verdunstung erspart etwa zwei Gießvorgänge.
Wasser und Pflanzenauswahl
Für gute Erträge und Qualitäten benötigt Gemüse ausreichend Wasser. Aussaaten gelingen am besten im Frühjahr bei noch feuchtem Boden – z.B. Möhren, Erbsen und Radieschen. Wurzelgemüse wie Pastinaken, Möhren, Schwarzwurzeln und Gemüsearten mit dicken Wurzeln wie Mangold und Rote Bete wurzeln tief, kommen mit weniger Wasser zurecht und überstehen auch mal trockenere Zeiten. Mulchen ist im Gemüsegarten besonders wichtig.
Rasen hat ebenfalls einen hohen Wasserbedarf und müsste regelmäßig durchdringend gegossen werden. Die Verkleinerung der Rasenfläche oder das Zulassen von robusten Kräutern (Klee, Gänseblümchen, etc.) ist wassersparend. Blumenwiesen und kräuterreiche, extensive, weniger gemähte Flächen benötigen im Gegensatz zu intensiven Rasenflächen keine Zusatzbewässerung im Sommer. Nicht zu begehende Flächen lassen sich mit geeigneten Bodendeckern bepflanzen.
Hitze- und trockenheitsverträgliche Pflanzen besitzen einen geringen Wasserbedarf. Sie tragen somit erheblich zum Wassersparen bei! In Staudenpflanzungen lassen sie sich gut integrieren. Beispiele sind rhizom- und knollenbildende Pflanzen sowie Arten mit silbrig-grauem oder kleinblättrigem bzw. gefiedertem Laub, befilzter Blattoberfläche und dicker Epidermis.
Intelligentes Gießen
Gießen Sie weniger oft, dafür aber durchdringend! Bei einem schonenden Gießdurchgang sollten es bei Gemüse schon etwa 20 bis 25 Liter je Quadratmeter sein. Das durchfeuchtet den Boden auch bis zu 20 Zentimeter tief. Dann reicht es oft, nur jeden dritten Tag zu gießen. Während Neupflanzungen von Stauden und Gehölzen auch zwei- bis dreimal in der Woche Wasser benötigen, können eingewachsene Pflanzen alle ein bis zwei Wochen durchdringend gewässert werden. Verwenden Sie einen weichen Wasserstrahl, damit der Boden nicht verschlämmt, weggewaschen wird oder schließlich verkrustet.
Gießen Sie am besten am Morgen und direkt an die Wurzeln, nicht die Blätter! So nehmen Boden und Pflanze das Wasser gut auf und Pilzkrankheiten können vermieden werden. Wasser aus der Leitung bitte nur im Notfall! Es hat nur etwa 8 Grad Celsius. Für Tomaten, Zucchini, Gurken und andere einzeln stehende Fruchtgemüse sowie Neupflanzungen von Stauden und Gehölzen eignen sich eingegrabene Töpfe, Pflanzmulden bzw. -ringe. Dann kann das Wasser, auch größere Mengen, langsam und tiefer in den Boden eindringen, ohne die Erde wegzuschwemmen.