Natur und Landschaft

Der Mensch ist auf die Natur angewiesen. Das gilt nicht nur für unser häusliches Wohnumfeld im Siedlungsbereich, sondern auch für unsere über Jahrhunderte geformte Kulturlandschaft. Gerade dort finden Stadtbewohner Ausgleich, Erholung und Naturerlebnis.

Bedingt durch Zersiedelung und Zerschneidung, aber auch durch den Strukturwandel in der Landwirtschaft hat sich das Bild unserer Landschaften in den letzten Jahren dramatisch verändert. Mit der Strukturverarmung geht auch Lebensraum für die dort heimische Tier- und Pflanzenwelt verloren. Die Landespflege hat deshalb die Aufgabe, den Belangen des Natur- und Artenschutzes gegenüber einer überwiegend wirtschaftlich ausgerichteten Landnutzung mehr Geltung zu verleihen.

Unsere Ziele

Der Arbeitsbereich ISL 2 Natur und Landschaft hat sich zum Ziel gesetzt, in der Kulturlandschaft außerhalb des Siedlungsbereichs Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu erhalten, zu verbessern und neu zu schaffen. Gemeinsam mit den im ländlichen Raum agierenden Nutzern werden dabei geeignete Maßnahmen der Landschaftspflege und Landschaftsentwicklung erprobt, welche den Naturschutz mit der Landnutzung unter einen Hut bringen, nach dem Motto „Schützen durch Nützen“.
Der Fokus liegt dabei auf Streuobst, Straßenbegleitgrün und dessen Pflege, ingenieurbiologischen Sicherungsbauweisen an Hängen und Gewässern sowie auf der Lebensraumverbesserung von Ackerflächen durch artenreiche Ansaaten mit Wild- und Kulturpflanzen.
Im Arbeitsbereich ist auch die Wildlebensraumberatung für öffentliches Grün angesiedelt, die für Maßnahmen der Landschaftspflege und lebensraumverbessernde Maßnahmen auf öffentlichen Grünflächen in der Kulturlandschaft Koordinationsaufgaben in Bayern übernimmt sowie Modellgebiete zusammen mit der Wildlebensraumberatung im Weinbau entwickelt.
Landschaftsentwicklung ist eine interdisziplinäre Aufgabe, weshalb der Arbeitsbereich Natur und Landschaft intensiv mit anderen Instituten der LWG und der LfL zusammenarbeitet.

Aktuell

Heimische Orchideen

Lila-rosa marmorierte Blüte der Orchidee breitblättriges Knabenkraut

Auf den Flächen der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) werden bereits seit einigen Jahren heimische Orchideen beobachtet. Durch ein verändertes Pflegemanagement treten nun weitere Gattungen und Arten auf. Diese werden hier vorgestellt.  Mehr

European Bee Award für LWG
Auszeichnung für den „Veitshöchheimer Hanfmix“

Fr. Marzini und Dr. Krimmer mit der Urkunde des Bee Awards in der Hand.

Die LWG ist für die Entwicklung des „Veitshöchheimer Hanfmix“ mit dem European Bee Award 2022 ausgezeichnet worden. Die LWG erhielt den Preis in der Kategorie „Land Management Practices“, der vom Verband der europäischen Landbesitzer (ELO) und dem Verband der europäischen Landtechnik (CEMA) verliehen wird. Kornelia Marzini und Dr. Elena Krimmer nahmen den Preis am Dienstag, den 06.12. entgegen. Wir gratulieren allen Beteiligten!   Mehr

Energie aus Wildpflanzen
Biogasmischung "Veitshöchheimer Hanfmix" - ein wertvoller Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität

Eine Hummel auf Großköpfiger Flockenblume.

Der „Veitshöchheimer Hanfmix“ ist ab 2023 im KULAP-Programm Bayern über die Maßnahmen K52 Wildpflanzenmischungen und K32 Vielfältige Fruchtfolge mit blühenden Kulturen förderbar. Die Nutzungscodierung im ersten Standjahr ist 866 Pflanzenmischung mit Hanf und in den folgenden Standjahren 871 Energieblühmischung ohne Hanf.  Mehr

Demonstrationsflächen an der LWG
Bunte und vielfältige Ansaaten für Stadt & Land

Ansaaten - Saatgutmischung Veitshöchheimer Farbenmix im 2. Standjahr in bunten Farben.

Im Rahmen verschiedener Forschungsprojekte entwickelt und erprobt die LWG funktionsorientierte Ansaatmischungen für den Einsatz im Siedlungsbereich, in der Landwirtschaft und in der freien Landschaft. Im Lehr- und Versuchsgarten in Veitshöchheim finden Sie dazu zahlreiche Demonstrationsflächen mit Hinweisen zur Etablierung, Pflege und Wirtschaftlichkeit unserer Ansaatmischungen.  Mehr

Schwerpunkte

Ausgewählte Publikationen

Merbklatt
"Hanfmix" – so wird's gemacht!

Eine Frau steht inmitten eines über zwei Meter hohen Pflanzenbestandes.

Energie gewinnen + Artenvielfalt fördern. Veitshöchheimer Hanfmix - eine artenreiche, mehrjährige Wildpflanzenmischungen für die Biogasgewinnung - ist eine aus mehreren vorausgegangenen Feldversuchen entwickelte und jetzt im Handel erhältliche Wildpflanzenmischung (WPM), die Produktivität und Biodiversität auf dem Acker vereint. Er besteht aus 30 sorgfältig ausgewählten 1-, 2- und mehrjährigen Pflanzenarten und wird seit 2020 über das KuLaP-Programm Bayern, Maßnahme B43, gefördert. Das Merkblatt gibt Tipps und Hinweise zu Kulturführung, betriebliche Planung, Flächenvorbereitung ...  Mehr

Fachartikel
Möglichkeiten zur Rationalisierung des Streuobstbaus

Streuobstbestand in Reihen, gut geeignet für die Maschinenernte.

Die Streuobstwiesen und besonders die wenigen verbliebenen Streuobstäcker sind auf Grund ihrer Strukturvielfalt ein wichtiger Lebensraum für viele Tierarten; je älter die Bäume, umso wertvoller sind sie aus Naturschutzsicht. Gerade dieser Aspekt steht aktuell im Fokus der öffentlichen Diskussion, wie das erfolgreiche Volksbegehren „Rettet die Bienen“ in Bayern eindrucksvoll zeigt. Doch wie lassen sich Naturschutz und Nutzung unter einen Hut bringen?  Mehr

Fachartikel
Bienenweiden für Stadt und Land

Blutbiene auf Sonnenhut

Als Reaktion auf den Klimawandel mit langen Trockenphasen und hohen Temperaturen werden derzeit Bienenweiden für den Siedlungsraum und landwirtschaftliche Flächen getestet. Hier liegt der Focus auf extensiver Pflege (max. einmal im Jahr, Ende Winter) und einer zuverlässigen Blütenvielfalt ab Juli.   Mehr

Fachartikel
Mehr Vielfalt und rentable Biogasproduktion - mit den richtigen Blühmischungen ist beides möglich

Mehr Vielfalt und rentable Biogasproduktion - Fenchel

Die bisher verwendeten Praxismischungen konnten durch eine grundlegende Überarbeitung auf Basis langjähriger Forschungsergebnisse deutlich verbessert werden. Stabilere Methanausbeuten werden durch langsam reifende Staudenarten gewährleistet, die das Erntezeitfenster verlängern. Besondere Kulturverfahren erhöhen Etablierungserfolg und Ertragssicherheit.   Mehr

Publikationen