Wildpflanzenmischungen im Kulturlandschaftsprogramm Bayern
Im Folgenden sind die Wildpflanzenmischungen zur Biogaserzeugung aufgelistet, die im Rahmen des Kulturlandschaftsprogrammes (KULAP) 2023 in der Maßnahme K52 „Wildpflanzenmischungen“ förderbar sind. Dies ist zusätzlich auch in Kombination mit der Maßnahme K32 „Vielfältige Fruchtfolge mit blühenden Kulturen“ möglich.
Förderbar sind die Nutzungscodierungen (NC) 866 „Pflanzenmischung mit Hanf“ sowie 871 „Energieblühmischung“.
Hierbei handelt es sich um artenreiche, ausschließlich mehrjährige Wildpflanzenmischungen, die jährlich geerntet werden und deren Erntematerial in Biogasanlagen zum Einsatz kommt. Sie stellen somit einen Kompromiss zwischen Biodiversität und Produktivität für die konventionelle Landwirtschaft dar und leisten einen Beitrag dazu, das Angebot an Nektar und Pollen sowie die Strukturvielfalt in Kulturlandschaften zu erhöhen.
Veitshöchheimer Hanfmix
Der Veitshöchheimer Hanfmix besteht aus 30 sorgfältig ausgewählten ein-, zwei- und mehrjährigen Pflanzenarten: Massewüchsige Stauden ergänzen sich mit blütenreichen Begleitpflanzen, einheimische mit eingeführten Arten und Wildpflanzen mit Kulturpflanzen. Enthalten sind unter anderem Stockrose, Herzgespann, Muskateller-Salbei und Fenchel. Für die Masse sorgt vor allem der enthaltene Rainfarn. Durch die gezielte Artenauswahl bleibt der Bestand für viele Standjahre arten- und ertragsreich. Der Einsatz einzelner nichtheimischer Arten mit spätem Blühzeitpunkt sorgt dafür, dass eine Ernte nicht vor Mitte Juli stattfindet und somit die Brut- und Setzzeit nicht gestört wird. Durch den geringen Einsatz an Arbeitsgängen sind die Flächen keinen größeren Störungen ausgesetzt und daher als Lebensraum für zahlreiche Tiere geeignet. Die lange Standzeit von mindestens fünf Jahren ermöglicht eine tiefe Durchwurzelung und wirkt Bodenerosion entgegen; zudem haben die Pflanzen auch in Trockenperioden Zugang zu Wasser. Durch den geringen Düngereinsatz trägt der Hanfmix außerdem zur Verringerung des Nitratgehaltes im Boden und damit zum Gewässerschutz bei.
BG 70
Eine Mischung aus einjährigen, überjährigen und mehrjährigen Arten, welche vom Ansaatjahr bis zum letzten Beerntungsjahr eine ökologische Möglichkeit zur Biogasproduktion bietet. Der Schwerpunkt dieser Mischung liegt neben einem ordentlichen Ertrag auf ökologischen Gesichtspunkten. Das Saatgut ist neben der Standardvariante auch als Untersaatmischung für Mais und Grünroggen erhältlich.
(Quelle: Saaten Zeller)
BG 90
Die ökonomisch ausgerichtete Biogasmischung. Bei dieser Mischung steht der Ertrag absolut im Vordergrund. Es werden ausschließlich überjährige und mehrjährige Stauden verwendet. Die Aussaat dieser Mischung findet nach frühräumenden Kulturen wie z.B. GPS oder Sommergerste statt. Dies hat den Vorteil, dass die Stauden im Etablierungsjahr nicht von anderen Pflanzen beschattet werden, sondern ohne Beeinträchtigung die Vegetationszeit für die Jugendentwicklung nutzen können. Dieses Anbausystem sichert dem Landwirt den Ertrag seiner Vorfrucht und im Folgejahr den Ertrag der Wildpflanzen.
(Quelle: Saaten Zeller)