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Substrate für Staudenpflanzungen

Substrate für Staudenpflanzungen Titelseite

Staudenmischpflanzungen bieten attraktive Blühaspekte über einen langen Zeitraum im Jahr und haben sich im öffentlichen Grün sowie in Privatgärten bewährt. Für Unsicherheit sorgt hingegen immer noch die Frage nach dem „richtigen“ Boden oder Substrat, denn die beste Staudenmischung kann nicht funktionieren, wenn sie auf einen mit Unkräutern belasteten Boden gepflanzt wird. Substrate wären eine gute, allerdings anfangs teurere aber dafür unkrautfreie Alternative. Doch welche Substrate sind geeignet?

2020, 11 Seiten

Die Versuchsfläche an der Volkacher Straße ist ein schmaler Streifen von 84 m Länge und zwei Meter Breite. Er wurde in zehn jeweils 16 m2 große Parzellen aufgeteilt. Somit ergaben sich je Substrat zwei Parzellen bzw. Wiederholungen. Dabei enthalten die Parzellen 1 und 6 das Substrat 1, die Parzellen 2 und 7 das Substrat 2 usw. Eingestellte Bretter trennten die einzelnen Substrate. Die Auftragsstärke betrug 40cm. Nach der Pflanzung wurde eine ca. 5 cm starke Mulchschicht aus Lava, Körnung 8-16mm aufgetragen.
Fünf verschiedene Substrate wurden getestet, davon drei Fertigmischungen: „Vulkatree V/P, 0-12“ der Fa. Vulkatec; „Hygromix Pflanzsubstrat TG“ der Fa. Gelsenrot Spezialbaustoffe, „Dachgartensubstrat E“ der Fa. Corthum, ein mineralisch geprägtes Substrat „Weihenstephan“, das sich dort an der FH bei einem Substratversuch am besten bewährt hatte und ein rein mineralisches Substrat. Die Fertigsubstrate wurden von den Herstellern freundlicherweise kostenlos zur Verfügung gestellt. Die beiden mineralischen Substrate wurden vor Ort gemischt. Die Substratauswahl lehnt sich dabei u. a. an die in dem „Fachbericht Staudenverwendung“ der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e. V. (FLL, 2014, S. 85ff) aufgeführten Substrate sowie den Versuch von Schmidt und Murer (2014).

Bepflanzung

Für die Bepflanzung fiel die Wahl – wie bei dem Versuch in Wien-Schönbrunn – auf die an der FH Anhalt (Bernburg) entwickelte Staudenmischung „Blütenwoge“. Bei einer Pflanzdichte von 8 St/m2 wurden je Parzelle 127 Stauden gepflanzt. Die Pflanzung der Stauden erfolgte am 1. Juli 2014, die Pflanzung der Blumenzwiebeln am 22. Oktober 2014. Nach der Abnahme im Juli 2015 wurden die ausgefallenen Arten im September 2015 nachgepflanzt.
Pflanzenliste für eine Parzelle, Parzellengröße: 16 m2; Staudenmischung: Blütenwog
StückArt/SorteLebensbereich (nach Foerster-Stauden-Kompendium)
3Aster ericoides 'Pink Star'Fr1-2
4Helictrotrichon sempervirens 'Saphirsprudel'Fr1, ST1, FS1, SH1
8 Stachys byzantina 'Cotton Ball'Fr1, ST1, FS1
16Iris 'Ruby Chimes' (Barbata-Media-Gruppe) Fr1, B1
8Linum flavumFr1, SH1, FS1
16Platycodon grandiflorus 'Mariesii'Fr2, GR2
8Veronica teucrium Fr1, SH1, GR1
16Calamintha nepeta subsp. nepetaFr1, ST1, FS1
16Geranium renardii[/i]Fr1-2, ST1, FS1, GR1
16Hieracium pilosellumFr1-2, ST1, FS1
16Sedum floriferum 'Weihenstephaner Gold'Fr1-3, ST1-3, M1-3, GR1-3
127Summe Stauden 

Pflegeaufwand

Über alle fünf Substrate lässt sich erkennen, dass der Pflegeaufwand im Jahr 2016 sehr gering war und lediglich zwischen 1:49 (Substrat mineralisch) und 3:10 Min:Sek. (Vulkatree) betrug. Im Jahr 2017 lag der Aufwand deutlich höher und die gemessenen Zeiten lagen zwischen 4:40 bis 14:35 Min. Hingegen sank 2018 der Zeitaufwand wieder deutlich im Vergleich zum Vorjahr auf Werte zwischen 3:26 (Substrat mineralisch) und 10:03 Min. (Dachsubstrat). Nur bei der Variante „Dachsubstrat“ blieb er von 2017 zu 2018 gleich.
Ausführliche Ergebnisse enthält der Fachartikel.