Gartentipp
Herbst mit Rosen
4. November 2024

Wie schön ist jetzt der Garten, wenn späte Rosenblüten und Hagebutten erst im Nebel verschwinden, in der Sonne leuchten und den herbstlichen Garten schmücken. Nicht nur der Juni ist ein Rosenmonat, der Herbst bringt weitere Rosenaspekte hervor, freuen sich die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Dank ihrer Vielgestaltigkeit lässt sich die Rose in großen und kleinen Gärten verwenden. Dort erfreut sie uns mit wunderschönen Blüten, teilweise mit Früchten, und oftmals auch mit einem unvergleichlichen Duft.

Schönheit durch Herbstblüte

Die Niederschläge in diesem Jahr, auch in den sonst eher trockenen Gebieten, haben den Rosen gut getan. Nach dem Rückschnitt, nach der ersten Blüte, haben sich rasch bei öfter blühenden Rosensorten wieder neue kräftige Triebe mit vielen Blütenknospen gebildet. So blühen viele Rosen nun nochmals neben späten Astern, filigranen Gräsern und Kleingehölzen mit buntem Herbstlaub. Und wie kräftig sind nun die Farben. Viele Kulturrosen-Sorten behalten normalerweise ihre grünen Laubblätter sehr lange, manchmal über den ganzen Winter hinweg. Wildrosen hingegen verlieren in der Regel das Laub im Herbst.

Jetzt zeigt sich, welche Rosensorten besonders robust sind und noch eine Vielzahl grüner Blätter besitzen. Pflanzen, die trotz Blüten blattlos stehen oder deren Blätter dunkle Flecken aufweisen, sind häufig mit dem Sternrußtau befallen. Gerade in niederschlagsreichen Jahren tritt die Pilzkrankheit häufig in Erscheinung. Entfernen Sie erkrankte Blätter von der Pflanze und auch vom Boden, jetzt oder spätestens vor Austrieb im Frühjahr. Werden die Rosen immer wieder (auch in trockenen Jahren) von dieser Pilzkrankheit befallen, empfiehlt sich eine Neupflanzung mit robusten Sorten wie den ADR-Rosen.

Nützliche Hagebuttenrosen

Wenn Laubgehölze im Herbst ihre Blätter verloren haben und sich der Garten allmählich auf den Winter vorbereitet, treten die Hagebutten (Rosenfrüchte) an den mehr oder weniger stacheligen Trieben hervor. Besonders schöne Hagebutten bilden einfach blühende und einmalblühende Rosensorten. Doch auch manche gefüllte Rose trägt Früchte. Hagebutten können sehr vielfältig sein. Üblicherweise sind sie rot. Aber es gibt auch Rosensorten, die schwarze oder orangefarbene Früchte ausbilden. Die Hagebuttengröße kann je nach Sorte und Art sehr unterschiedlich sein: manche sind klein mit einem Durchmesser von einem halben Zentimeter, andere Früchte werden bis zu drei Zentimeter groß. Sie hängen einzeln oder in Büscheln. Auch die Fruchtform unterscheidet sich: kugelig, länglich, birnen- oder flaschenähnlich. Nicht nur starkwachsende Wildrosen bilden schöne Hagebutten aus, auch Gartenrosen zeigen im Herbst ihre attraktiven Früchte. Schneiden Sie bei öfter blühenden Rosen den Flor gleich nach der ersten Blüte leicht zurück. Den zweiten Blütenflor belassen Sie und erhalten so später die Hagebutten.

Mit Hagebutten lässt sich herbstlich dekorieren. So schmücken sie das Haus oder auch Terrasse und Balkon. Doch erfreuen Sie sich auch an den Früchten im Garten, denn sie sind zudem wichtig in der nahrungsarmen Herbst- und Winterzeit, wo Vögel und andere Tiere die Rosensträucher als Futterquelle schätzen. Im dichten Geflecht stacheliger Triebe finden Vögel Unterschlupf.

Rosen-Pflanzzeit

Sie wünschen sich (noch mehr) Rosen im Garten? Der November ist eine gute Zeit für die Neupflanzung. Es gibt es nun ausreichend Wasser und der Boden ist nicht gefroren, so dass die Rosen sogar Wurzeln bilden können. Wählen Sie robuste Sorten aus, die auch im Herbst noch gesunde Laubblätter besitzen. Hilfestellung kann die ADR-Auszeichnung bieten. Hierfür werden Rosensorten über mehrere Jahre ohne Pflanzenschutz vor allem auf Gesundheit und Zierwert getestet. Darüber hinaus ist ein optimaler Standplatz die beste Voraussetzung für lange Freude an gesunden Rosen. Rosen möchten Sonne, wobei einige Sorten auch mit einem halbschattigen Standort gut zurecht kommen. Pflanzen Sie da, wo noch keine Rosen standen. Ansonsten ist ein großzügiger Bodenaustausch bzw. gute Bodenvorbereitung nötig (Kompost oder gut verrotteter Pferdemist mit dem Aushub vermischen), um Bodenmüdigkeit vorzubeugen.

Das Rosenangebot ist jetzt riesig. Vor Ort oder im Onlineshop verkaufen Baumschulen jetzt vor allem wurzelnackte Ware. Die Pflanzen kommen direkt vom Anzuchtfeld in den Betrieb und Versand. Wurzelnackt, also ohne Erde und mit eingekürzten Trieben, lassen sich die Pflanzen nicht nur besser transportieren und verschicken, sie sind oftmals kostengünstiger in der Anschaffung. Am besten pflanzen Sie sofort, damit die Wurzeln nicht austrocknen. Entfernen Sie schwache oder abgebrochene Triebe. Wichtig ist auch das Anschneiden der dicken Wurzeln und das Einkürzen gequetschter oder beschädigter Wurzeln und Triebe. Stellen Sie anschließend die Pflanze in einen Eimer mit Wasser. Währenddessen bleibt Zeit sich um die Pflanzstelle zu kümmern: das Pflanzloch wird etwa 40 Zentimeter lief ausgehoben und zusätzlich gelockert. Die Wurzeln hängen dann frei nach unten und die Veredlungsstelle liegt knapp zehn Zentimeter unter der Erdoberfläche. Dies schützt die Veredlung vor Frost und Austrocknen. Nach dem Einfüllen der Erde gießen Sie an, um Bodenschluss zu erreichen. Zusätzlichen Winterschutz für die Veredlungsstelle und den unteren Triebbereich bietet das Anhäufeln mit Erde oder Laub. Das spätere Abdecken mit Nadelgehölzzweigen (z.B. vom Weihnachtsbaum) schützt die Triebe vor Wintersonne.

Weiteres Wissenswertes zum Pflanzen von Rosen und zu speziellen Hagebuttenrosen finden Sie in unseren Informationsschriften.