Gemüseblog
Himbeeren auf dem Balkon auslichten
12. Juli 2022

Profigärtner ziehen heute Himbeeren im Topf mit jeweils zwei überreich tragenden Ruten. Weil diese Töpfe beweglich sind und sich auch im Gewächshaus oder sogar gekühlt halten lassen, lässt sich der Erntezeitraum über mehrere Monate ausdehnen. Balkongärtner können sich vieles abschauen von diesem System der „Long Canes“, wie sie auch auf unserer Gemüse-Schaufläche stehen, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Die Himbeeren stehen am besten in einem 10 bis 15 Liter fassenden Topf (Container) mit gutem Wasserabfluss. Staunässe ist Gift für Himbeerwurzeln! Ziel sollten immer zwei Tragruten sein, die in lockerem, zugleich gut Wasser speicherndem Substrat stehen. Das heißt zugleich für den Gärtner, dass er alle überzähligen Grüntriebe möglichst frühzeitig am Boden abschneidet. Nach der Ernte verbleiben somit nur zwei Triebe, die dadurch teils bis mannshoch wachsen und überwintern. Im Frühjahr treiben aus diesen Trieben dann Blüten- und Fruchttriebe, und zugleich wieder Jungruten aus dem Boden. Von denen wiederum nur zwei stehen bleiben. Zum kräftigen Wachstum wird nachgedüngt wie bei Geranien, also im Sommer alle zwei Wochen einmal mit einer 2 %o Lösung gegossen. Von Vorteil ist es, wenn die Container sich nicht in der Sonne aufheizen. Können sie nicht im Schatten stehen, stellen wir einfach ein oder zwei Balkonpflanzen mit hängendem Wuchscharakter auf die Himbeertöpfe.

Wer alle Bodenaustriebe stehen lässt, hat am Ende anstelle zweier reich tragender Ruten ein Gewirr meist niedrig bleibender Triebe, die jeweils nur vereinzelt Früchte ansetzen.