Gartencast
Pflanzenbilder im winterlichen Garten malen
1. November 2024
Bei einer Gartenplanung liegt das Augenmerk oft nur auf Frühling bis Herbst, also in den Monaten, in denen wir uns verstärkt im Garten aufhalten. Denken Sie bei der Gartenplanung an das ganze Jahr, raten die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.
Es gibt viele Pflanzen, die auch in der kalten Jahreszeit äußerst attraktiv sind und den Garten durch ihre besondere Rindenfarbe, Rindenstruktur, Früchte, Samenstände oder Wuchsform interessant und spannend gestalten. Der November ist ein idealer Pflanzmonat für Gehölze und auch noch für die meisten Stauden und Gräser. Gestalten Sie daher jetzt attraktive Winterbilder in ihrem Garten.
Pflanzenbilder im winterlichen Garten malen
Wuchsform, Früchte und Textur
Bei einer Gartengestaltung können Früchte ein wertvolles Auswahlkriterium sein, um gerade im Winter ein ansprechendes Gartenbild zu erhalten. Hier ist die Vielfalt besonders groß. Häufig bilden sich rote bis orange Früchte, z. B. die Zieräpfel oder die Hagebutten der Rosen. Auch Früchte von Berberitze, Feuerdorn, Stechpalme, Schneeball, Pfaffenhütchen, Eibe und Seidelbast leuchten in der Herbstsonne.
Farbtöne in verschiedenem Blau und Schwarz finden Sie bei den kugeligen Früchten des Liebesperlenstrauches (Callicarpa bodinieri), des Efeus, der Scheinrebe (Ampelopsis), des Hartriegels und des Ligusters.
Leuchtend rot hängen Früchte des Gewöhnlichen Schneeballs oft bis zum Winter in Rispen am Strauch. Fast himbeerartig erscheinen die Früchte beim Blumenhartriegel. Weiße Kugeln trägt die Schneebeere, wobei es aber auch Sorten gibt, die rosa oder helllila Früchte haben. Interessant und oft wenig bekannt sind die Fruchtstände einiger Magnolien. Rote oder pinkfarbene walzenförmige Früchte hängen an diesen Großsträuchern bzw. Kleinbäumen.
Gehölze mit auffallender Rinde
Im unbelaubten Zustand der Gehölze tritt nun die Rinde in den Vordergrund. Manche besitzen eine auffallend farbige Rinde. Beispielsweise der Hartriegel (Cornus): je nach Art und Sorte ist die Rinde der Sträucher hellgelbgrün, orange, rot oder schwärzlich gefärbt. Die Rinde des Zimtahorns ist zimtfarben und blättert im Alter ab, während einige Birkenstämme besonders weiß scheinen (Betula utilis).
Bei anderen Gehölzen ist die Farbe eher unscheinbar, jedoch die Rindenstruktur umso bemerkenswerter. Kräftige Korkleisten findet man am Flügel-Spindelstrauch (Euonymus alatus) und am Amberbaum (Liquidambar styraciflua). Andere Gehölze, unter anderem manche Prunus-Arten rollen ihre Rinde in dünnen Streifen regelrecht ab oder lassen sie schuppenförmig abfallen.
Im winterlichen Garten fallen auch besondere Stacheln und Dornen auf. Nicht nur Rosen besitzen Stacheln, wobei die Stacheldrahtrose (Rosa omeiensis ‘Pteracantha‘) besonders heraussticht. Spitze Dornen tragen Bitterorange (Poncirus trifoliata) und Lederhülsenbaum (Gleditsia).
Immergrüne haben ihren großen Auftritt
Neben den laublosen Gehölzen punkten die immergrünen Gehölze mit ihren grünen Blättern oder Nadeln im winterlichen Garten. Portugiesischer Kirschlorbeer, Eiben, Mahonien, Kiefern, Glanzmispeln oder Stechpalmen sind empfehlenswerte Immergrüne. Ein nicht zu sonniger Standort sollte ihnen bei der Gartenplanung zugewiesen werden. Auch unter den Gräsern, Farnen und Stauden gibt es Immergrüne, wie das Brandkraut (Phlomis), oder die Japansegge.
Viele Stauden punkten mit ungewöhnlichen Samenständen wie Sonnenhut, Hohe Fetthenne, Pfingstrose oder Brandkraut, die bei Raureif oder mit einer zarten Schneehaube bedeckt, den Garten verzaubern. Die langen Halme der Gräserhorste von Chinaschilf oder dem Hohen Pfeifengras wehen im Wind und geben dem starren winterlichen Garten Schwung. Wichtig ist hier ein Verzicht auf ein zu frühes Abschneiden von Stauden und Gräsern. Dies sollte erst im Frühjahr vor dem Neuaustrieb erfolgen. Außerdem überwintern in den Stängeln verschiedene Käfer und andere Nützlinge.