Gartencast
Humus und Bodenfruchtbarkeit
1. Dezember 2023
Der Gartenboden ist die Basis für ein gesundes Pflanzenwachstum. Dabei kommt dem Humusgehalt eine wichtige Rolle zu, meinen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie. Sie geben Ratschläge, ihn zu fördern.
Humus und Bodenfruchtbarkeit
Humus im Zusammenhang mit Klimaschutz
Pflanzen nehmen das Treibhausgas CO2 aus der Luft auf und bauen so Kohlenstoff in ihre Biomasse ein. Nach der Umwandlung pflanzlicher und tierischer Stoffe im und auf dem Boden entstehen Humusformen als Teil der gesamten organischen Substanz. Durch Ab-, Auf- und Umbauprozesse der Bodenorganismen, die in Abhängigkeit von Witterung und Bodenbearbeitung verlaufen, entstehen eine Vielzahl komplexer Verbindungen und Stoffe. Unter anderem die stabilen Ton-Humus-Komplexe und Dauerhumus, die v.a. Kohlenstoff enthalten und ihn binden. So hat Humus als wichtiger Kohlenstoffspeicher eine zentrale Bedeutung für den Klimaschutz.
Maßnahmen zum Humusaufbau
Im Garten können wir durch organische Düngung, Gründüngungseinsaaten, Verwendung von Kompost, Einarbeiten von Ernterückständen und Mulch, durch bodenschonende Bearbeitung sowie Fruchtwechsel das Bodenleben fördern und einen Humusaufbau ermöglichen. Mit diesen Maßnahmen kann jeder Gartenbesitzer einen Beitrag zu einer nachhaltigen, ressourcenschonenden Bewirtschaftung mit klimafreundlichen Auswirkungen leisten.
Vielfache Vorteile von Humus
Humus verbessert und stabilisiert die Bodenstruktur. Er ist Nahrungsquelle für die verschiedensten Bodenlebewesen und Nährstofflieferant für den Pflanzenbestand. Seine Filter- und vor allem Speicherfunktion sind heute von besonders großer Bedeutung. Humus kann das drei- bis zu fünffache seines eigenen Gewichtes an Wasser aufnehmen und speichern. Diese Eigenschaft gilt es zur Wasserversorgung in den zunehmend längeren Trockenphasen zu nutzen. Eine dauerhafte Steigerung des Humusgehaltes zur Förderung der Bodenfruchtbarkeit ist nur über einen längeren Zeitraum unter Einhaltung der genannten Maßnahmen erzielbar.
So versteht es sich, dass die Kompostwirtschaft im eigenen Garten unverzichtbar ist. Im Garten anfallendes organisches Material wie Laub, Rasenschnitt, zerkleinerter bzw. gehäckselter Strauchschnitt und Staudenstängel sind zu schade für die Tonne. Fallen große Mengen an, werden diese zunächst in Haufen angelegt. So lassen sich ständig und abwechselnd holzige mit krautigen Komponenten in dünnen Schichten auf den Kompost streuen.
Hinweise
Da in jeder Bodenschicht spezifische Pilze, Bakterien, Kleintiere „arbeiten“, stört ein Umgraben das vorhandene Gleichgewicht in der Erde. Zur Schonung und Unterstützung des Bodenlebens daher nicht bzw. nicht tief, zudem erst spät oder im zeitigen Frühjahr umgraben.
Jährliche, vor allem zu hohe Kompostgaben können zu einer Überversorgung bzw. ungünstigem Verhältnis der Nährstoffe führen. Eine Bodenuntersuchung gibt hierüber Aufschluss.
Liegen bereits hohe Nährstoffgehalte in den Gemüsebeeten vor, den Kompost dann unter den meist ungedüngten Hecken, Bäumen und Obststräuchern sowie zwischen Stauden ausbringen. Im Frühjahr kann er - gesiebt – auch auf lange nicht gedüngte Extensivrasenflächen kommen.