Foto: Landkreis Würzburg, Jessica Tokarek
Für Gartenbotschafterin Martina Felsmann aus Thüngersheim bedeutet Gartengenuss den Alltag hinter sich zu lassen, sich zu entspannen und Lesen zu können. Sie lässtsich auf ihren Garten mit allen Sinnen ein, betrachtet die Blütenpracht, lauscht den Vögeln, genießt den Duft und den Geschmack von ihrem selbst erzeugten Obst- und Gemüse sowie Kräutern. Der Kreisfachberaterin des Landkreises Würzburg, Jessica Tokarek verrät sie ihre Vorlieben, Tipps und Tricks sowie Lieblingsecken im Garten.
Er ist für mich ein absoluter Lebenstraum, meine Rückzugsoase in der ich Körper, Geist und Seele wieder in Einklang bringen kann. Unser Garten ist kein formaler, statischer Garten, er verändert sich ständig und das macht ihn für mich interessant.
In erster Linie bedeutet Selbstversorgung das Gärtnern im Kreislauf der Natur, das saisonale Erleben der Früchte. Es gehört zu unserer Lebenseinstellung, die sich mit der Zeit auch erst entwickelt hat. Da wir selbst entscheiden wie unser Obst und Gemüse erzeugt wird, können wir uns sicher sein, dass es ohne Chemie und im Einklang der Natur gewachsen ist. Außerdem macht es mir Spaß, mich der Herausforderung des Gärtners zu stellen. Auch wenn das bedeutet, dass ich im Sommer bereits um 5 Uhr mit der Gartenarbeit beginne und mir dabei die Hände schmutzig mache. Durch den Erhalt und das Experimentieren mit alten Sorten leiste ich zum einen einen großen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität und zum anderen erlebt meine Familie ein ganz anderes Geschmackserlebnis, als wenn wir uns von gekauftem Obst- und Gemüse ernähren würden.
Ich habe sehr viele Lieblingsecken im Garten, welche mit der Sonne und den Jahreszeiten wandern. Am liebsten bin ich da, wo sich Gehölze, Stauden und Einjährige treffen, wo ich meine Sinne schweifen lassen kann. Selbst im Gemüsegarten bei der Arbeit mit Blick auf meine Fichten, die zahlreiche Vögel beheimaten, fühle ich mich ausgesprochen wohl.
Am liebsten mag ich Gemüse und Kräuter, da aber fast alles. Das beginnt mit Spinat und Rucola über Zucchini, Tomaten und Salat bis hin zu meinen Kräutern wie Petersilie und Schnittlauch. Ein Frühstück ohne frisches Gemüse aus dem Garten kann ich mir heute nicht mehr vorstellen. Obst mag ich, bis auf wenige Ausnahmen wie Goldrenetten und andere säurearmen Früchte, besonders verarbeitet zu Marmelade und anderen Kostbarkeiten, dann liebe ich aber auch Obst. (lacht)
Es ist eine ganz eigene Dynamik von Ruhen – Säen – Wachsen – Blühen – Ernten und immer wieder neu eine Herausforderung. Manchmal ist mir das Gärtnern auch fast etwas zu viel, aber dann erinnere ich mich daran, dass mein Garten meinen Geist und meine Seele frei und meinen Körper gesund hält. Gartenarbeit macht mir – egal zu welcher Jahreszeit – gute Laune. Wenn ich Stress habe geht‘s einfach raus, danach geht es mir wieder besser.
Ein besonderer Tipp sind Saatgutmessen. Dort findet man immer ausgefallene Sorten und kommt mit interessanten Persönlichkeiten ins Gespräch. Andere Möglichkeiten neue Ideen für den Garten zu entwickeln sind Gartentouren wie die NaturGartenTour, Gespräche über den Gartenzaun, Austausch mit Freunden oder auch das eine oder andere Buch. Mein Rezepttipp ist mein Zucchini Relish, da stehen meine Bekannten total drauf. (lacht) Es wird aus Zucchini, Zwiebeln, Tomatillos, Zucker, Essig, Ketchup, Barbecue-Soße, Senfkörnern, Curcuma und Pfeffer hergestellt. Die genaue Zusammensetzung kann ich gar nicht so genau sagen, ich mache das einfach nach Gefühl. Und das ist mein wichtigster Tipp: Seien Sie mutig und probieren Sie Ihre Ideen einfach aus, so bin ich zu meinen guten Rezepten gekommen.
Tipps für Gartenbesuche