Auch wenn man beim Fichtelgebirge eher an Berge und Wald denkt gibt es hier zahlreiche Anknüpfungspunkte zur Gartenkultur. Man denke nur an Bayreuth, das Zentrum des Barock- und Rokokostils mit seinem Residenzschloss mit Hofgarten, der Eremitage, dem Felsengarten Sanspareil und das Schloss Fantaisie, das auch ein Gartenkunstmuseum beherbergt. Die Heilbäder und Kurorte knüpfen an die Tradition des Pfarrer Kneipp an und bieten zahlreiche Möglichkeiten die heilsame Luft in grüner Umgebung zu genießen.
W.Ullmann © Ökologisch-Botanischer Garten Bayreuth
Dieser einzigartige Garten entführt Sie auf eine botanische Weltreise! Rund 12.000 Pflanzenarten wachsen in naturnah gestalteten Lebensräumen auf 16 ha Freigelände und in den 6000 m² großen Gewächshäusern. Wandeln Sie vom tropischen Regen- und Trockenwald über die Laubwälder Amerikas und Asiens bis zu den borealen Nadelwäldern durch Heide-, Moor- und Steppengebiete. Mehr
© Bayerische Schlösserverwaltung (Foto: Thomas Köhler, Bayreuth)
Auch wenn Ende des 18. Jahrhunderts der Hofgarten auf Anweisung des Markgrafen Alexander in einen englischen Landschaftspark umgestaltet wurde, sind die Grundzüge der geometrischen Gartenanalge aus dem 17. Jahrhundert noch heute im Hofgarten ablesbar: Der Kanal sowie die drei Hauptalleen bestimmen das Bild des Gartens, das Parterre vom Südflügel wurde 1990 rekonstruiert.
© Bayerische Schlösserverwaltung (Foto: Feuerpfeil Verlag, Bayreuth)
Ab 1735 ließ Markgräfin Wilhelmine den bestehenden Gartenanlagen aus der Zeit des Markgrafen Georg Wilhelm weitere geometrische Gartenbezirke mit Bosketten, Alleen und Wasseranlagen hinzufügen. Trotz der Verwendung von traditionellen barocken Gartenelementen entstand kein typischer Barockgarten, da die dominierende Achse fehlt und die einzelnen Gartenteile selbstständiger wirken als dies bei Anlagen des Hochbarock der Fall wäre.
© Bayerische Schlösserverwaltung (Foto: Thomas Köhler, Bayreuth)
Der Schlßpark Fantaisievereint als Kunstwerk verschiedene Stilphasen vom Rokokogarten über den Landschaftsgarten bis hin zum stilpluralistischen Park des 19. Jahrhunderts. Ein Gartenkunstmuseum vermittelt ein abwechslungsreiches und vielschichtiges Bild der deutschen Gartengeschichte, insbesonedere der süddeutschen Gärten des 18. und 19. Jahrhunderts.
Claudia Rietsch © Bayerische Gartenakademie
Der einstige Glanz der markgräflichen Zeit ist noch heute in Bayreuth oder der Eremitage deutlich spürbar. Die weitläufigen Parkanlagen der Richard-Wagner-Stadt laden zu ausgiebigen Spaziergängen auf den Spuren der Markgräfin Wilhelmine ein. Auf der Luisenburg bei Wunsiedel sind die gigantischen Granitfelsen nicht nur als Labyrinth in einen Landschaftspark eingebettet, sie sind auch Kulisse für eine der schönsten Naturbühnen Deutschlands. Das Klima und die reizvolle Landschaft prägen die ländliche Gartenkultur, die der Tradition der alten Bauern- und Klostergärten verbunden ist.