Statistik
Daten zum Weinbau in Bayern


Aktuelle Strukturdaten zum Weinbau in Bayern (Rebfläche, Traubensorten, Erträge, Betriebe, Weinbestand u. a.).

Aufgrund der gesetzlichen Verpflichtung für die Weinbaubetriebe, zeitnah sämtliche weinbaurelevanten Änderungen bzgl. der Bewirtschaftung von Rebflächen der Weinbaukartei zu melden, entsprechen die in der Weinbaukartei enthaltenen Angaben stets den tatsächlichen Weinbauverhältnissen.

Diesem Verwaltungsaufwand steht auch ein konkreter Mehrwert gegenüber: Denn die im Rebflächenverzeichnis der Weinbaukartei enthaltenen Daten bleiben kein Verwaltungsinternum. Jährlich werden zum Stichtag 31. Juli Strukturdaten zum Weinbau in Bayern erhoben und statistisch aufbereitet. Die folgenden Übersichten zeigen, wie die Weinbaubetriebe in Bayern auf Markt-, Verbraucher- und sonstige Einflüsse reagieren und wie sich aus der Summe der Einzelentscheidungen von derzeit 2.797 Weinbaubetrieben Gesamttrends ableiten.

Die Erhebung bezieht sich immer auf den Stichtag 31. Juli eines Jahres (Ende des Weinwirtschaftsjahres).
Ein Weinwirtschaftsjahr beginnt am 1. August des Kalenderjahres und endet am 31. Juli des nächsten Jahres.

Rebflächen in Bayern

Der Anbau von Wein in Bayern konzentriert sich zum überwiegenden Teil in Franken. Weitere, im Vergleich bedeutend kleinere Weinanbaugebiete finden sich in Regensburg an der Donau und am bayerischen Bodensee.

200520102015202020232024
Bestimmtes Anbaugebiet Franken
(g.U. Franken)
6.269 ha6.247 ha6.231 ha6.308 ha6.287 ha6.283 ha
Bayerischer Bodensee
(g.U. Württemberg)
30 ha42 ha58 ha71 ha86 ha 87 ha
Landweingebiet Regensburg
(g.g.A. Regensburger Landwein)
4 ha6 ha6 ha6 ha5 ha5 ha
Außerhalb der Anbau- und Landweingebiete
(ohne geschützte Herkunft)
26 ha36 ha36 ha
Gesamtrebfläche6.304 ha6.294 ha6.295 ha6.411 ha6.414 ha6.411 ha
davon im Ertrag5.914 ha5.883 ha6.066 ha6.144 ha6.104 ha6.109 ha

Weinlagen

Im deutschen Weingesetz sind deutsche Weinlagen abgestuft in Anbaugebiet, Großlage, Einzellage und Gewann. Das Anbaugebiet Bayern umfasst:

200520102015202020232024
Großlagen242422222222
Einzellagen229232238241241241
Gewanne3145

Rebsorten (bestockte Fläche)

Die bestockte Anbaufläche in Bayern beträgt 6.241 Hektar, das sind rund 6 % der Weinanbaufläche Deutschlands. In Bayern werden 82,5 % Weißwein und 17,5 % Rotwein angebaut. Die häufigsten Weißweinsorten sind hier Grüner Silvaner und Müller-Thurgau, Bacchus folgt mit einigem Abstand.

200520102015202020232024
Anteil Weißweinsorten81,3 %80,5 %81,1 %81,9 %82,4 %82,5 %
Anteil Rotweinsorten18,7 %19,5 %18,9 %18,1 %17,6 %17,5 %
Weißwein
Grüner Silvaner20,4 %21,6 %23,4 %24,7 %24,9 %24,9 %
Müller-Thurgau32,2 %29,2 %27,1 %23,6 %22,1 %21,8 %
Bacchus12,2 %12,1 %12,0 %12,1 %11,8 %11,7 %
Riesling4,5 %5,1 %5,4 %5,5 %5,4 %5,4 %
Weißer Burgunder1,6 %2,2 %2,7 %3,4 %3,8 %3,9 %
Scheurebe2,1 %2,1 %2,4 %3,0 %3,3 %3,4 %
Kerner4,2 %3,6 %3,1 %2,7 %2,5 %2,4 %
Sonstige Weiße Sorten4,1 %4,6 %5,0 %6,9 %8,6 %9,0 %
Rotwein
Domina5,3 %5,6 %5,4 %5,0 %4,7 %4,6 %
Spätburgunder4,1 %4,3 %4,4 %4,6 %4,7 %4,8 %
Dornfelder2,5 %2,5 %2,4 %2,2 %2,1 %2,0 %
Regent2,2 %2,3 %2,2 %2,0 %2,0 %1,9 %
Schwarzriesling1,5 %1,4 %1,3 %1,1 %1,0 %1,0 %
Portugieser1,2 %1,1 %0,9 %0,8 %0,7 %0,7 %
Sonstige Rote Sorten1,9 %2,3 %2,3 %2,4 %2,4 %2,5 %

Neuanpflanzungsgenehmigungen (BLE)

Neuanpflanzungsgenehmigungen durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)

201920202021202220232024
Bestimmtes Anbaugebiet Franken
(g.U. Franken)
29,66 ha14,51 ha9,57 ha8,50 ha6,55 ha2,01 ha
Bayerischer Bodensee
(g.U. Württemberg)
2,59 ha3,89 ha1,39 ha2,56 ha3,28 ha4,60 ha
Landweingebiet Regensburg
(g.g.A. Regensburger Landwein)
0 ha0 ha0 ha0 ha0 ha0 ha
Außerhalb der Anbau- und Landweingebiete
(ohne geschützte Herkunft)
3,32 ha2,20 ha6,62 ha4,53 ha1,96 ha3,01 ha
Bayern35,57 ha20,60 ha17,58 ha15,59 ha11,79 ha9,62 ha

Betriebsstruktur - Anzahl der Betriebe

In Bayern überwiegen die Kleinbetriebe mit weniger als einem halben Hektar Anbaufläche. Sie machen mehr als die Hälfte der Betriebe aus, allerdings nimmt ihre Zahl seit Jahren stark ab. Die zahl der Großbetriebe mit mehr als zehn Hektar Anbaufläche steigt hingegen kontinuierlich.

(Hektar)200520102015202020232024
Rebfläche < 0,53.8703.0632.2641.8151.5111.460
Rebfläche 0,5 - 1,0861724597499435413
Rebfläche 1,0 - 5,0844771702640589589
Rebfläche 5,0 - 10,0206212204195183177
Rebfläche > 10,06793121141159158
Gesamt5.8484.8633.8883.2902.8772.797

Weinerzeugung

Gemeldet werden die im Jahr erzeugten Weinmengen, geordnet nach Weiß- und Rotwein sowie nach Qualitätsstufen.

2000 - 20092010 - 2019202020222023
Durchschnitt79,2 hl/ha71,4 hl/ha43,6 hl/ha71,3 hl/ha69,6 hl/ha
Ernte 2023Deutscher WeinLandweinQualitätsweinPrädikatsweinGesamt
in Hektoliter (hl)1.031 hl4.103 hl147.795 hl271.688 hl424.616 hl
in Prozent (%)0,2 %1,0 %34,8%64,0 %100 %

Weinbestand

Die vorhandenen Weinmengen werden zum jährlichen Stichtag (31.07.) gemeldet, geordnet nach bestimmten Weinarten sowie nach Qualitätsstufen und regionaler Herkunft.

200520102015202020232024
Weinbestand bayerische Herkunft in
Erzeugerbetreiben zum 31.07. (hl)
561.280450.177387.263393.492395.021430.159

Erzeugergemeinschaften

Erzeugergemeinschaften/Winzergenossenschaften sind der Zusammenschluss mehrerer Weinbaubetriebe, die Trauben der eigenen Weinberge zentral keltern, daraus Wein erzeugen und gemeinsam und unter einheitlichem Namen vermarkten.

200520102015202020232024
Anzahl der Erzeugergemeinschaften885555
Anzahl Mitglieder4.0373.4503.0612.7872.5471.387
Flächenanteil in ha2.4092.2992.0872.0041.8941.853
Anteil an Gesamtrebfläche38,2 %36,5 %34,4 %31,4 %29,5 %28,9%

Amtliche Qualitätsweinprüfung

Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau ist für die Geschäftsführung der sensorischen Prüfung nach dem DLG-5-Punkte-Schema verantwortlich.

Weinerzeugnisse wie Qualitätswein, Qualitätswein mit Prädikat und Qualitätsperlwein müssen zur Anerkennung als Qualitätsprodukt eine obligatorische sensorische Prüfung durchlaufen.

Prüfjahr 2023
1.Bescheide
geprüfte Partien Wein
Fassproben
9.900
10.129
336
2.Gesamtmenge der geprüften Weine
Prädikatsweinanteil
Bocksbeutelfüllung
30,5 Mio. Liter

4,5 Mio. Liter (15 % der Menge)
7,2 Mio. Liter (24 % der Menge)
3.Geschmacksangabe
(abgefüllte Menge)
22 % - fränkisch trocken (max. 4 g/l)
40 % - trockene Weine (4 bis max. 9 g/l)
31 % - halbtrocken (max. 18 g/l)
7 % - über 18 g/l
4.Bocksbeutel Voraussetzungen:In den fränkischen Bocksbeutel dürfen nur Qualitäts- und Prädikatsweine mit einem Mindestmostgewicht von 72° Oechsle abgefüllt werden. Der Hektarhöchstertrag (90 hl/ha) darf um höchstens zehn v.H. überschritten werden. Außerdem müssen die Weine im sensorischen Teil der Qualitätsweinprüfung eine Qualitätszahl von mindestens 2,0 erreichen.
Kategorien des Bezeichnungsrechts
5.Rebsortenangabe (69 angestellte Rebsorten):mit Rebsortenangabe
ohne Rebsortenangabe
83 %
17 %
Lagenangaben:unter Einzellagennamen
unter Großlagennamen
ohne Lagennamen
24,6 %
12,1 %
63,3 %
Jahresangaben:mit Jahresangabe
ohne Jahresangabe
96,3 %
3,7 %

(Quelle: Regierung von Unterfranken)

Klima und Böden

Das Klima in Franken ist kontinental mit trockenen Sommern und kalten Wintern geprägt:

  • Frostfreie Vegetationszeit: 160 - 190 Tage
  • Sonnenscheindauer: 1.600 bis 1.750 Std
  • Jahrestemperatur: 8,5 - 9,0 °C
  • Niederschlagsmenge: 500 - 600 l/m²

Die geologischen Hauptformationen (Fränkisches Trias), die im Wesentlichen den Geschmack des Weines prägen sind:

  • Buntsandstein
  • Muschelkalk
  • Keuper

Weitere Weinbergsböden in Franken sind:

  • Kristallines Urgestein
  • Lettenkeuper
  • Terrassen-, Main- und Flugsande