Die Rebschutzwarte der Weinbaugemeinden

Die Rebschutzwarte sind ein tragender Bestandteil des Fränkischen.Rebschutz.Informations.Systems (F.R.I.S.). Ziel in den 1990 Jahren bei der Entwicklung des F.R.I.S. war, Informationen und Beratungstätigkeiten im bayerischen Weinbau zu bündeln und damit Synergien zu nutzen. Die Informationen, die das F.R.I.S. umfasst sind neben den Daten aus Versuchen und Beobachtungen der LWG, Ergebnisse aus den Bonituren des Monitorings an fünf repräsentativen Standorten im Weinbaugebiet Franken, Prognoseaussagen der Prognoseplattform VitiMeteo und Wetterdaten des Messnetzes Weinbau und des Agrarmeteorologischen Messnetzes Bayern. Dazu kommen die Meldungen der in fast jeder bayerischen Weinbaugemeinde angesiedelten Rebschutzwarte. Von den örtlichen Weinbauvereinen ernannt, fungieren sie als Multiplikatoren für Beratungsempfehlungen und sind wichtige Ansprechpartner für die Winzer in ihren Weinbaugemeinden. Die bewährte Organisation von ca. 75 Rebschutzwarten besteht seit den 1970er Jahren und ist aus den ehemaligen örtlichen Beobachtern des Reblausaufsichtdienstes hervorgegangen.

Während der Vegetationsperiode begehen die Rebschutzwarte regelmäßig die Rebflächen der Gemarkung und melden ihre Beobachtungen an die Arbeitsgruppe Rebschutz an der LWG oder geben ihre Daten eigenständig in die Informationsplattform VitiMonitoring ein, so dass die Daten sofort für alle Interessierten sichtbar werden. (Sobald die technischen Grundlagen dafür fertig gestellt sind, ist auch die Eingabe direkt vor Ort im Weinberg per Smartphone oder Tablet möglich.)

Neben der Beobachtung der Rebentwicklung, von Krankheiten und Schäden durch Schädlinge oder abiotische Ursachen, wie Frost, Sturm oder Hagel, werden auch Fallen für die Überwachung der Aktivität verschiedener Schädlinge (z. B. Traubenwickler) betreut. Einige Rebschutzwarte können mittels Stereolupen detaillierte Beobachtungen, z.B. zum Befall mit der Kirschessigfliege, durchführen.

Um Erfahrungen auszutauschen und die Kompetenz der Rebschutzwarte auf hohem Niveau zu halten, führt der Amtliche Rebschutzdienst für die Rebschutzwarte jährlich Schulungen durch.

Die Rebschutzwarte tragen mit ihren Meldungen einen sehr wesentlichen Teil zum Datenpool bei, der die Grundlage für die regelmäßigen Warnhinweise des LWG-Rebschutzes per „Weinbaufax Franken“ darstellt.

Die Arbeit der Rebschutzwarte unterstützt die Ziele des Nationalen Aktionsplan Pflanzenschutz (NAP)