Pflanze des Monats
Echter Dost (Origanum vulgare) – Gute Laune zum Essen

Das Essen glücklich machen kann, weiß man spätestens nach dem Genuss von Schokolade. Leider hält dieses Glücksgefühl maximal solange an, bis man das nächste Mal auf die Waage steigt. Da wäre eine kalorienarme Variante mit gleicher Wirkung doch wünschenswert. Dies bietet uns der Echte Dost, der nicht umsonst im Volksmund auch Wohlgemut genannt wird.
Göttliche Freude
Die stimmungsaufhellende Wirkung des Echten Dost war bereits den Griechen im Altertum bekannt. Da Duft und Würze so außergewöhnlich sind, müssen diese von Aphrodite persönlich als Symbol der Freude geschaffen worden sein, so der damalige Glaube. Im Mittelalter mischte man Dost in das Essen seiner Arbeiter, um diese trotz der schweren Arbeit bei guter Laune zu halten.
Eine weitere wichtige Rolle spielte der Dost im Mittelalter bei der Abwehr von Dämonen und Hexen. So pflanzte man ihn in jedem Garten um Haus und Hof vor bösen Einflüssen zu schützen. In Brautsträußen und in Brautschuhen wurde Dost eingearbeitet damit Teufel und Hexen das zukünftige Ehepaar nicht schaden konnten.
Ein Büschel Gesundheit
Die Heilwirkungen des Dosts gehen über das Erzeugen von guter Stimmung weit hinaus. Grund dafür ist ein regelrechter Cocktail an Inhaltsstoffen, die für die Gesundheit förderlich sind. Ein hoher Phenolgehalt der Pflanze ist für dessen antibakterielle Wirkung verantwortlich. Eine Vielzahl an Gerb- und Bitterstoffen sorgt für die verdauungsfördernde, krampflösende und schmerzstillende Wirkung. Als Tee eingesetzt hilft Dost bei Husten, Magen- und Darmproblemen und Schlaflosigkeit. Lässt man blühende Dostzweige 2 bis 3 Wochen in Wein eingelegt ziehen, beugt der entstandene Kräuterwein Infektionen vor und wirkt positiv auf die Verdauung. Um die gesundheitsfördernden Effekte zu erzielen, sollte man jedoch nicht mehr wie ein Schnapsglas pro Tag vom Dost-Wein zu sich nehmen.
Bekannter als seine Heilwirkung ist der Echte Dost als Würzpflanze. Getrocknet verleiht er vielen Gerichten der mediterranen Küche den unverwechselbaren Geschmack – und zaubert bei vielen Genießern ein glückliches Lächeln in Erinnerung an den letzten Urlaub auf das Gesicht.
Der Name Dost leitet sich vermutlich vom althochdeutschen Wort „dosto“ ab, welches Büschel bedeutet. Denn wie kleine Büschel stehen die Blüten des Dosts zusammen und auch die Pflanzen findet man gruppenweise.
Süße Nektarquelle auf kalkigem Untergrund
Dank seiner Herkunft aus dem Mittelmeerraum benötigt der Echte Dost sonnige, trockene und kalkhaltige Standorte. Als Mitglied der wärmeliebenden Flora der Weinberglandschaft findet man die Pflanzen mit ihren charakteristischen purpurfarbenen Blüten vor allem auf Mager- und Trockenrasen, sowie Böschungen, Säume und Wegränder entlang sonnenexponierter Weinberge und in lichten und trockenen Eichen- oder Kiefernwälder.
Der hohe Zuckergehalt des Nektars lockt viele Bestäuber an. Neben Wildbienen und Schwebfliegen besuchen vor allem Edelfalter wie der Schachbrettfalter, das Große Ochsenauge und das Kleine Wiesenvögelchen die Blüten des Echten Dosts.