Rebsorte
Cabernet Sauvignon

Beeren der roten Rebsorte Cabernet Sauvignon

Cabernet Sauvignon ist heute eine der wichtigsten Rebsorten der Welt, die Rebe wird in fast allen Weinländern angebaut. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der Cabernet Sauvignon im französischen Médoc zur dominanten Rebsorte, bis heute ist er dort an der Spitze. Auch in anderen Bordeaux-Gebieten wie zum Beispiel Graves fokussiert man sich auf Cabernet Sauvignon.

Erst Mitte der 1990er Jahre wurde der Cabernet Sauvignon in Frankreich vom ersten Rang der meistangebauten Qualitätssorten verdrängt und durch den zuverlässigeren Merlot ersetzt. In Franken hat die Rebsorte kaum eine Bedeutung.

Kreuzung
natürliche Kombination aus Sauvignon Blanc und Cabernet Franc, laut Prof. C. Meredith (USA)
Herkunft
ungewiss, eventuell seit der Römerzeit im Bordeauxgebiet und Nordspanien angebaut (Biturica, vigne dure = harte Rebe). Hauptrebsorte im Medoc (Bordeaux)
Kreuzungsjahr
-
Anbaufläche in Deutschland
338 ha (Stand 2012)
Anbaufläche in Franken
3 ha (Stand 2012); (seit 2002 für den Anbau in Bayern zugelassen)
Bedeutung in Europa
hauptsächlich Frankreich mit ca. 40.000 ha, Italien mit ca. 5.000 ha, Rumänien mit ca.5.000 ha, Bulgarien mit ca. 18.000 ha, Ungarn ca. 3 000 ha
Bedeutung weltweit
weltweiter Anbau auf derzeit ca. 160.000 ha mit steigender Tendenz; davon in Kalifornien/USA ca. 31.000 ha, Chile ca. 20.000 ha, Australien ca. 22.000 ha, Südafrika 9.000 ha
Sortenbeschreibung / Trauben / Reife
Die Sorte zeigt einen starken, aufrechten Wuchs mit wolliger Triebspitze. Stielbucht tief eingeschnitten. Blatt mittelgroß bis klein, fünflappig, tief eingeschnitten mit großen Zähnen. Die Trauben sind mittelgroß, sehr lockerbeerig, teils geschultert. Die Beeren sind klein, schwarz mit dicker, harter Beerenhaut und großen Kernen. Die Reife ist je nach Klima mittelspät bis spät. Gerbiger, adstringierender Geschmack. In unseren Breiten liegt die Reifezeit etwa gleich mit Riesling. Gute Rieslinglagen sind deshalb
Voraussetzung.
Sorteneigenschaften / Ansprüche an den Standort / Anbauwert
Der Austrieb der Sorte erfolgt spät. Es besteht eine gute Winterfrostfestigkeit. Die Sorte ist ertragssicher und bevorzugt heiße, sandigsteinige Böden. Die Widerstandsfähigkeit gegen Peronospora ist gut. Sehr anfällig für Oidium und Schwarzfleckenkrankheit. Sehr gute Botrytisfestigkeit. Anbauwert: Die Sorte war bisher südlicheren Regionen vorbehalten. Mit dem steigendem Rotweinanbau auch in Deutschland im Versuchsanbau. Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend. Eine gute Lage, magere Böden, kurzer Rebschnitt und strikte Ertragsbegrenzung sind unabdingbar.
Weinbeschreibung / Weinbeurteilung
Die Weine der Sorte sind außergewöhnlich gerbig, jedoch von tiefer Farbe. Beerenbukett nach Veilchen, Vogelbeeren, grüne Paprika. Die gut gefärbten Weine sind erst nach langer Reifung gut trinkbar. Das Cuvée mit Merlot gibt den Weinen eine frühere Trinkreife und eine harmonische Prägung. Eine Holzfasslagerung ist unbedingt zu empfehlen. Bei Vollreife charakteristisches Bukett nach grüner Paprika und Veilchen. Sortenreine, gerbstoffreiche Weine altern sehr langsam.
Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.)
Zu Wild, Rinderbraten mit kräftigen Soßen oder zu Schinken und Salami, kräftigem Käse. Gutes, hohes Reifungs- und Lagerungspotential. Sollte nur nach ausreichender Lagerreife getrunken werden.