Rebsorte
Helios (pilztolerant)

Grüne Beeren der Rebsorte Helios

Helios ist der Name des griechischen Sonnengottes. Die gleichnamige Rebsorte stammt nicht etwa, wie man vermuten könnte, von der Peleponnes, sondern ist eine Neuentwicklung aus Deutschland. Im Jahr 1973 kreuzte Norbert Becker am staatlichen Weinbauinstitut in Freiburg die Sorten Merzling, Seyve-Villard und Müller-Thurgau.

Ein großer Vorteil der Sorte Helios ist ihre Widerstandsfähigkeit gegen Pilze und andere Schädlinge. So kann der Anbau besonders ökologisch ohne den Einsatz von Pestiziden erfolgen. Das Hauptanbaugebiet von Helios ist nach wie vor Deutschland, deren Ergebnisse erst im Jahr 2008 auf dem Markt eingeführt wurden.

Kreuzung
Merzling x (Seyve Villard 12-481 x Müller-Thurgau (Fr 242-73)) von Dr. N. Becker
Herkunft
Staatliches Weinbauinstitut Freiburg
Kreuzungsjahr
1973
Anbaufläche in Deutschland
etwa 5 ha
Anbaufläche in Franken
Versuchsanbau auf 0,4 ha auf Muschelkalkboden - seit 2005 in Bayern zugelassen
Bedeutung in Europa
keine
Bedeutung weltweit
keine
Sortenbeschreibung / Trauben / Reife
Die Sorte Helios hat im Erscheinungsbild viel Ähnlichkeit mit der Sorte Müller-Thurgau. Die Trauben sind mittelgroß und locker. Die Beeren werden mittelgroß und sind bei Vollreife gelbgrün. Die Reifezeit liegt zwischen Müller-Thurgau und Silvaner.
Sorteneigenschaften / Ansprüche an Standort / Anbauwert
Der Austrieb dieser Rebsorte liegt etwas nach Müller-Thurgau. Blütebeginn und Reifebeginn zeitgleich mit Müller-Thurgau. Der Standortanspruch ist mittel, gute Müller-Thurgaulagen sind angebracht. Die Wuchsstärke ist mittel-kräftig bei geringer Geiztriebbildung. Die Verrieselungsneigung ist ebenfalls gering. Eine Chloroseanfälligkeit ist nicht bekannt. Die Sorte besitzt eine gute Peronospora- und Oidiumfestigkeit. Eine Resistenz gegenüber Roter Brenner besteht nicht. Die Winterfrostfestigkeit ist gut. Helios liegt im 6-jährigen Mittel (Thüngersheimer Ravensburg) im Ertrag bei 112 kg/ar und im Mostgewicht bei 91 ° Oechsle und somit 7 °Oechsle über Müller-Thurgau. Die Mostsäure liegt auf gleichem Niveau mit Müller-Thurgau. Anbauwert: Von den derzeit geprüften weißen pilztoleranten Rebsorten liegt Helios in weinbaulicher als auch weingeschmacklicher Hinsicht mit an der Spitze. Sie stellt für ökologisch wirtschaftende Betriebe eine gute Alternative für den Müller-Thurgau dar und kann in mittleren Lagen kostengünstig angebaut werden.
Weinbeschreibung / Weinbeurteilung
Helios-Weine präsentieren sich kräftig, fruchtig mit Ähnlichkeit zu Müller-Thurgau. Die Weine sind in warmen Jahren etwas breit. Bei hohen Erträgen und entsprechend geringer Reife sind auch leicht fremde Noten festgestellt worden.
Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.)
Helios-Weine sind wie Müller-Thurgauweine gut als frische, spritzige Trinkweine geeignet. Nach ersten Erfahrungen besitzen sie ein mittleres Alterungspotential.