Eröffnung Pilotanlage
Dezentrale Bewässerung fränkischer Weinlagen

Pilotanlage Bewaesserung Tropfen
Im Juli 2016 eröffnete der Bayerische Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Helmut Brunner, die Pilotanlage zur „Dezentralen Bewässerung von fränkischen Weinlagen“. Der jetzt offiziell in Betrieb genommene dezentrale Wasserspeicher steht am Thüngersheimer Scharlachberg, einer Weinbergslage der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG), Veitshöchheim.
Wasser-Beileitung und Bewässerungs-Steuerung
Bereits 2015 plante die Abteilung Weinbau der LWG mit Unterstützung der israelischen Firma Netafim und dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten das Pilotprojekt und begann mit dem Bau eines dezentralen Wasserspeichers mit Wasser-Beileitung und Bewässerungs-Steuerung.
250 Kubikmeter-Wasserspeicher
Während der Bauzeit in den Wintermonaten entstand ein 250 Kubikmeter fassender, kreisrunder dezentraler Hochbehälter. Die Außenwand der gegen Algenwachstum verschlossenen Zisterne ist drei Meter hoch und wird von einem begrünten Erdwall optisch ins Landschaftsbild eingebunden.
Tropfbewässerung – ressourcensparend, punktgenau, wohldosiert.
Das Bassin wird über eine 800 Meter lange Zuleitung mit Brunnenwasser aus dem Versuchsbetrieb für Obstbau und Gartengehölze der LWG, dem Stutel, befüllt. Dabei wird das Wasser 100 Höhenmeter hochgepumpt. Während langanhaltender Trockenphasen versorgt die innovative Technik die Weinreben in den Steillagen mittels Tropfbewässerung– ressourcensparend, punktgenau und wohldosiert.
Individuelle Bewässerungskonzepte
Dabei ist die neue Technik mit ca. 8.000 € pro Hektar deutlich günstiger als die bisherige Technik, die bei mindestens 20.000 € pro Hektar lag. Zudem ermöglicht sie individuelle, kleinräumige und standortangepasste Bewässerungskonzepte. So können sich etwa mehrere einzelne Winzer zusammenschließen, ohne dass gleich zwangsläufig eine gesamte Lage oder die Rebfläche einer gesamten Gemeinde bewässert werden muss.
Wertvolle Ressource Wasser im Wein- und Gartenbau
2015 zeigte deutlich, dass der Klimawandel nachhaltige Folgen für den Fränkischen Weinbau mit sich bringt. Mit 450 bis 550 mm durchschnittlichem Jahresniederschlag weißt die Region bereits heute eine sehr niedrige Wasserversorgung auf. Die heiß-trockenen Standorte der fränkischen Steil- und Terrassenlagen werden hinsichtlich ihrer weinbaulichen Nutzung zukünftig in Frage gestellt. Damit einher geht der Verlust einer alten, teilweise denkmalgeschützten, landschaftsprägenden Kulturlandschaft. Die im Jahr 2015 um fast 50 Prozent geringere Niederschlagsmenge innerhalb der Vegetationsperiode verdeutlichte die Notwendigkeit innovativer Bewässerungskonzepte für die wertvolle Ressource Wasser im Wein- und Gartenbau.
Pilotanlage Bewässerung Minister Startknopf

Start der Pilotanlage

Pilotanlage Bewässerung Tropfen

Tropfleitung

Pilotanlage Bewässerung Tropfen

Wassertropfen

Pilotanlage Bewässerung Blick in Weinberg

Thüngersheimer Scharlachberg

Pilotanlage Bewässerung Zuleitungen

Wasser-Verteilung

Pilotanlage Bewässerung Leitung an Mauer

Wasserzuleitung

Pilotanlage Bewässerung Gruppenfoto

Internationales Team für die Pilotanlage

Pilotanlage Bewaesserung Hochwasserspeicher

Wasserspeicher

Pilotanlage Bewässerung Fundament-Bau

Fundament-Bau