Pressemitteilung - 28. Juli 2023
Tipps der LWG: Rasenpflege im Sommer
„Ach, ist der Rasen schön grün…“ – manch einer kennt noch den Loriot-Sketch „Auf der Rennbahn“, bei dem dieser Satz fällt. Aber heute schaut es in Folge des Klimawandels in vielen Gärten ganz anders aus. Für jeden Rasenbesitzer bzw. jede Rasenbesitzerin stellt sich also die Frage: Was tun? Laut den Fachleuten der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim gibt es grundsätzlich zwei mögliche Vorgehensweisen: Den Rasen nachhaltig wässern – oder umdenken und eine Blumenwiese daraus machen.
Alles wie gehabt?
Die gute Nachricht, wenn es heiß und trocken ist: Der Rasen wächst langsamer! Das bedeutet, weniger mähen. Und wenn man mäht, sollten die Messer des Rasenmähers nach oben verstellt werden, sodass eine Grashöhe von 4-6 cm verbleibt. Das bremst die Verdunstung und der Rasen bleibt länger grün. Weiterhin bleibt bei trockener Hitze nichts anderes übrig, als zu wässern, aber richtig! Wichtig ist: Lieber seltener wässern, dafür aber 20-25 l/m² pro Bewässerung, am besten in den frühen Morgenstunden. Oder noch besser: So lange wässern, bis der Boden bis in 20 cm Tiefe feucht ist. Dafür einfach an einer abseitig gelegenen Stelle aufgraben und nachschauen. Denn nur wenn der Hauptwurzelbereich der Gräser durchfeuchtet, wachsen die Wurzeln eher nach unten und sind damit in einem Bereich, der nicht schnell wieder austrocknet. Wenn der Rasen nach dem Urlaub doch sehr hoch gewachsen sein sollte, dann maximal auf die halbe Wuchshöhe zurücknehmen und nach einer Woche auf die normale Höhe mähen.
Umdenken ist angesagt!
Bei der zweiten Variante ist der Rasen je nach Trockenheit in der jeweiligen Gegend von Mai bis September grün gefleckt bis braun und wird nicht bewässert. Das sieht nicht unbedingt schön aus, dafür wird aber auch kein wertvolles (Trink-)Wasser verbraucht. Im Herbst, bei wieder einsetzenden Niederschlägen, wird der Rasen von selbst wieder grün. Verbliebene Lücken können nachgesät und damit wieder geschlossen werden. Man kann aber auch noch radikaler umdenken und „impft“ die freien Stellen mit Wildblumensamen, sodass sich nach und nach eine bunte und für die Tierwelt wesentlich wertvollere Blumenwiese entwickelt, die in vielen Gartenbereichen auf Dauer sogar besser ist als ein stets kurz gehaltener Rasen. Man muss nicht wässern, nicht düngen und viel seltener mähen. Vielleicht eignet sich dieses „Umdenken“ auch nur für Teilbereiche des Rasens, die wenig betreten werden. Dann kann man sich zurücklehnen und sagt: „Ach, ist die Wiese schön bunt und lebendig!“