Pressemitteilung - 25. Mai 2023
Am 30. Mai ist wieder Gieß-eine-Blume-Tag
Eine bunte Blütenpracht auf dem Balkon, der Terrasse und im Garten – ohne Wasser wäre das nicht möglich. Daran erinnert am 30. Mai der „National Water a Flower Day“ wieder, also der „Gieß-eine-Blume-Tag“. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie geben Tipps fürs richtige Gießen und räumen mit dem ein oder anderen Mythos auf.
Nicht mittags gießen?
Einer der Gartenmythen lautet, dass es Verbrennungsflecken gebe, wenn Blätter mittags gegossen werden. Das kommt aber selten vor. Ein Brennglas müsste zudem etwas größer als ein normaler Tropfen sein – und daher passiert bei den meisten Pflanzenblättern nichts. Ausnahmen sind manchmal Gurken und andere extrem wärmebedürftige Pflanzen. Sie vertragen den Temperaturschock nicht, wenn die auf 40 Grad aufgeheizten Blätter durch 8 Grad kaltes Brunnen- oder Leitungswasser abgeschreckt werden. Dabei kann es zu Störungen im Stoffwechsel kommen. Der größte Nachteil des mittäglichen Gießens sind aber unnötige Wasserverluste. Die Hitze der Blätter und des Bodens lassen einen Teil des Wassers schnell verdunsten. Am besten ist daher das Gießen am Morgen, wenn die Blätter oft ohnehin taunass sind und der Boden noch kühl.
Die richtige Gießmethode spart Wasser
Leider setzen gerade die beliebtesten Fruchtgemüsearten nur dann laufend Früchte an, wenn sie immer genügend Wasser an der Wurzel haben. Auf Wassermangel reagieren sie mit kleineren Früchten oder die nächsten Blüten vertrocknen und der Fruchtansatz fällt ab. Hubert Siegler von der Bayerischen Gartenakademie: „Wer Wurzeln in ca. 10 bis 20 cm Tiefe mit Wasser versorgen will, muss etwa 10 bis 20 Liter je m² ausbringen. Weil eine solche Menge – bis zu zwei Kannen Wasser je m² –seitlich abfließen kann und Zeit zum Einsickern braucht, verteilt man sie auf mindestens 2 Gaben. Man gießt zunächst eine Teilmenge und das restliche Wasser etwas später nochmals auf die schon vorher gegossenen Flächen! Und das soll wassersparend sein? Ja, weil das außer bei extremer Hitze eine ganze Woche lang hält!“. Durchschnittlich bepflanzte Gartenbeete brauchen etwa 3 Liter Wasser täglich. Wer aber täglich etwa ein bis zwei Liter ausbringt, befeuchtet damit nur die oberen 1 bis 2 cm Erdschicht, aus der mindestens die Hälfte des Wassers wieder direkt verdunstet – das ist Verschwendung. Mit dieser falschen Gießpraxis sind dann am Ende der Woche ebenfalls 20 Liter ausgebracht, aber die Pflanze hat wenig davon.
Beim Gießen hin und her gehen
Hubert Siegler rät: „Samstag oder Sonntag früh aufstehen, dann mit der Gießbrause oder Kanne im ersten Durchgang so viel Wasser wie möglich verteilen! Nach einem gemütlichen Frühstück die nächste Runde gießen, als hätte es die erste Runde nicht gegeben!“. Dabei sollte man immer dann mit der Brause weitergehen, sobald es oberflächlich schwemmt und lieber ein paar Minuten später wieder zu der Stelle zurückkommen. Gut ist, sich zu merken, wie viele Kannen auf welche Fläche kamen. Bei der Gießbrause kann man auslitern: Die Brause voll aufdrehen, dann die Zeit stoppen, bis eine 10-Liter-Kanne voll ist.
Übrigens: 10 Liter Wasser pro Quadratmeter brauchen etwa eine Stunde, um einzusickern.