Gesprächsforum Betriebswirtschaft und Baubetrieb
Effizientes Management im GaLaBau

Vortrag von Unternehmensberater Klaus Wolf im Lehrsaal in Veitshöchheim.

Ein erfolgreiches GaLaBau-Unternehmen baut grundsätzlich auf konstruktiven Führungspersönlichkeiten auf. Für ihr Fortkommen ist es sinnvoller, positive Ziele und realisierbare Ertragstreiber aufzuzeigen, als in alle Richtungen zu kritisieren. Unternehmensberater Klaus Wolf rät den Führungskräften in Veitshöchheim: „Setzen Sie Ihre Kompetenzen im Alltag ein!“

Führungspersönlichkeit entwickeln

Ein erfolgreiches GaLaBau-Unternehmen baut grundsätzlich auf konstruktiven Führungspersönlichkeiten auf. Für ihr Fortkommen ist es sinnvoller, positive Ziele und realisierbare Ertragstreiber aufzuzeigen, als in alle Richtungen zu kritisieren. Führungskräfte sollen dabei nicht nur fachliches, sondern auch unternehmerisches Knowhow besitzen; so haben sie das beste Rüstzeug für die Umsetzung. Denn „Erfolg braucht ein stabiles Fundament“, so Unternehmensberater, Klaus Wolf, von der Wolf Consulting Group (WCG AG) in Veitshöchheim. Um Erfolg zu haben, gibt es mehrere Wege. Man müsse diese Wege nicht nur ausfindig machen, sondern auch beschreiten. Klaus Wolf fordert: „Nicht nur reden, sondern tun!“ Er gebraucht auch noch ein anderes Bild aus dem GaLaBau: „Wie bei einer Trockenmauer gehören Stabilität und Flexibilität zusammen“. Diese Konstruktion funktioniere nur, wenn alle Bestandteile professionell eingebaut würden. Jeder kenne die Bilder, die vom Versagen dieser beliebten Baumethode zeugen. Nähere Untersuchungen zeigen, dass oft massiv gepfuscht wurde. Fehler können beim ungeeigneten Baugrund, bei der schlechten Verdichtung, beim falschen Tragschichtmaterial und beim Format der Steine liegen, um nur die gröbsten Fehler anzusprechen.

Betriebsblindheit vermeiden

Unternehmensberater Klaus Wolf.
Genauso sähe es bei GaLaBau-Unternehmen aus, die betriebsblind in die Zukunft und damit in ihr Verderben rennen. Erfolgs- und Ertragstreiber müsse man kennen und konsequent verfolgen. Bevor man sich mit den betriebswirtschaftlichen Kennzahlen aus der monatlichen BWA oder dem Jahresergebnis befasse, müsse man erst die Basisfertigkeiten einer Führungskraft unter die Lupe nehmen. Sie sind die unabdingbare Voraussetzung, den Standort zu optimieren und Verbesserungen einzuleiten. Nur wer als Vorarbeiter, Baustellenleiter, Bauleiter oder Chef seine ihm übertragenen Aufgaben aktiv umsetzt, der trägt zu guten Resultaten bei. Konzentration auf das Wesentliche, aber auch Disziplin und „Frustrationstoleranz“ fragen immer: „Wie geht es weiter“. Wer immer gleich frustriert das Handtuch wirft, der wird es nie zu etwas bringen, so Wolf. Klaus Wolf wies bei seinen Ausführungen auf konkrete innerbetriebliche Sachverhalte hin, die er als Unternehmensberater in den GaLaBau-Betrieben sehr schnell diagnostizieren könne. Gerade die gut organisierten Unternehmen seien bestrebt, sich um noch weitere Prozentpunkte zu verbessern. Auf der anderen Seite erlebe er Betriebe, die kurz vor einer Insolvenz stünden. Nicht selten bewirke erstaunlicherweise der hohe Leidensdruck oft ein kleines Wunder. Es gehe ein unglaublicher „Ruck“ durch die gesamte Belegschaft. Dabei würden Kräfte frei gesetzt und so der Untergang vermieden. Dies zeige, dass meist noch genügend Potenzial vorhanden sei. Gerade in Zeiten, in denen einem gut geht, versucht der Mensch viele guten Vorsätze über Bord zu werfen. Dabei sei es grade dann wichtig, den Betrieb vor der „Fettleibigkeit“ zu bewahren. Menschen lassen sich all zu leicht durch falsche Gewohnheiten einlullen“.

Den Mitarbeitern Orientierung geben

Gerade in guten Zeiten hier müssten die Führer wach bleiben und ihr „active leadership“ umsetzen. Das heißt, präsent sein und die Initiative ergreifen! Im weitesten Sinne müssen die Führungskräfte den Mitarbeitern Orientierung geben. Dies beginne schon mit kleinen Dingen, wie z.B. mit der Eigenorganisation, d.h. dem täglichen, systematischen Bewältigen der Alltagsarbeit und gehe bis zu den Telefonaten, der Post, den Besprechungen und Einweisungen sowie den Kundenbesuchen usw.. Richtungsweisend sei immer das Ergebnis.

Grundsätzlich müssen traditionelle und moderne Managementstrategien (Gesprächsführung, Telefonkonferenz, Auftreten, Information und Kommunikation, Marketing und Internetauftritt usw.) eingesetzt werden, um die Effizienz in der Führungsebene zu erhöhen. Zu einem ergebnisorientierten Controlling gehören Kontrolle und Konsequenz, d.h. dass die gesteckten Ziele ständig überprüft und konsequent weiter verfolgt werden müssen.

Kosten im Einkauf senken

Ganz besonders lag es Klaus Wolf am Herzen, die angehenden Meister und Techniker dahingehend zu „impfen“, dass man im Materialeinkauf noch viel konsequenter verhandeln müsse. Gemäß dem Motto: „Im Einkauf liegt der Gewinn“ reichten schon 3% Preisnachlass bei einer Kostenstruktur mindestens 35% für Beschaffung von Baustoffen und Pflanzen aus, um das Jahresergebnis um einige Prozent zu verbessern. Dies sei leicht verdientes Geld, das man nicht so ohne weiteres verschenken dürfe. Insgesamt gelte es, die Produktivität auf den Baustellen zu erhöhen. Die produktiven Baustellenstunden von 1300 Akh/Ak seien peinlichst zu hinterfragen und zu erhöhen. Um sich konkrete Ziele abzustecken, müssten im Rahmen der konsequent durchdachten Arbeitsvorbereitung realisierbare Richtzeiten vorgegeben werden. Nicht selten würden die Mitarbeiter bei einer intensiveren Befragung zu erkennen geben, dass eine „bessere Ausnutzung der Zeit von 15 % ist immer drinnen“ sei. Erst wenn all diese Punkte Schritt für Schritt analysiert und umgesetzt würden, könne man sich an die höheren Ziele wagen. Dazu gehören die Deckungsbeitragsrechnung, die Nachkalkulation und kurzfristige Erfolgsrechnung, die Liquiditätsplanung oder die Bilanzanalyse. Klaus Wolf ging dann auch noch auf den Umgang mit Banken ein, denn ohne fremdes Geld komme kaum ein Baubetrieb aus. Lobend würdigte der Unternehmensberater, dass man sich in Veitshöchheim mit der Erstellung eines Businessplanes befasse. Schließlich benötige jeder Existenzgründer schon eine derartige Aufstellung. Dieses kompakte Seminar mit seiner Bandbreite an Informationen hat allen Beteiligten vor Aufgaben geführt, wie komplex die Anforderungen an die künftige Führung sein werden. Es gilt, „das labile Fundament“ in einen stabilen Zustand zu bringen, der je nach Belastung den Anforderungen der Zeit standhält, um im Bild zu bleiben.